Читать книгу Das Buch, das viele Sprachen spricht - Friedhardt Gutsche - Страница 13
Den Handlungs- und Geschehensaspekt immer im Vordergrund sehen lernen
ОглавлениеDer hebräisch-dynamische Denkansatz ist auch für das Verständnis Jesu – das seiner Botschaft, seines Todes und seiner Auferweckung – hilfreich. Sehr deutlich lässt sich dies etwa am Christushymnus in Philipper 2,6-11 aufzeigen, wo es heißt:
„Er, Jesus, der in göttlicher Gestalt war … entäußerte sich selbst und nahm Knechtsgestalt an, ward den Menschen gleich und der Erscheinung nach als Mensch erkannt. Er erniedrigte sich selbst und ward gehorsam bis zum Tode, ja zum Tode am Kreuz. Darum hat ihn auch Gott erhöht und hat ihm einen Namen gegeben, der über alle Namen ist.“ Hier steht offensichtlich der Handlungs- und Geschehensaspekt im Vordergrund: Gottes und Jesu Handeln, ihr (Da-) Sein für uns werden betont. Diese intensive Zuwendung Gottes zu uns Menschen – in seinem Sohn Jesus, der sich „erniedrigte“ – wird in der Theologie als „Kondeszendenz“ bezeichnet, als „Herabsteigen“ Gottes zu uns.
Und diese Weltzuwendung des einen Gottes (5 Mo 6,4) geschieht dreifaltig – als Vater in seiner Schöpfung, in seinem Erlösungshandeln durch den irdischen Menschen Jesus, seinen Sohn, sein Leben und Sterben für uns – und im Heiligen Geist, „um dem Menschen in seiner eigenen Sprache, in seiner eigenen Geschichte, in seinen eigenen Wegen die Ratschlüsse, die Geheimnisse und die Wege der Gottheit zu offenbaren“. (Johann Georg Hamann).