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ALFRED ADLER Psychologe und Nervenarzt

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* 7. 2. 1870 Wien † 28. 5. 1937 Aberdeen/Schottland. Als junger Arzt vorerst Schüler und Mitarbeiter, später prominenter Gegenspieler Sigmund Freuds. Begründer der Individualpsychologie, die seelische Störungen – im Gegensatz zu Freud – nicht auf die Verdrängung der Sexualität, sondern auf einen übersteigerten Geltungstrieb bzw. auf Minderwertigkeitskomplexe zurückführt.

Der Individualpsychologe erklärte im Hörsaal die von ihm entwickelte Organkompensation auf folgende Weise: »Es gibt viele Beispiele dafür, dass Leute mit schlechten Augen Maler werden wollen, dass Kurzatmige Leichtathletik betreiben, dass Menschen mit einem Sprachfehler sich als Redner ausbilden lassen. Auf diese Weise kompensieren sie die Minderwertigkeit des jeweiligen Organs.«

Zwischenruf aus dem Auditorium: »Heißt das auch, dass Schwachsinnige dazu neigen, Psychiater zu werden?«

Wie in jedem anderen Fach kann bekanntlich auch in der Psychiatrie nicht jeder Fall als geheilt abgeschlossen werden. So verhielt es sich auch bei einem Patienten, der Adler mitteilte, seine Frau habe ihm kurz vor der Hochzeit gestanden, dass sie nicht jungfräulich in die Ehe gegangen sei. Adler versuchte den aufgebrachten Mann mit allen möglichen Argumenten davon zu überzeugen, dass das Ganze nicht so schlimm sei, doch der Patient war durch nichts zu beruhigen. Bis der Arzt ihm nach Dutzenden Sitzungen resignierend erklärte: »’s Maderl hätt Ihnen das halt net sagen sollen!«

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