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EIN LACHENDER BROCKHAUS Vorwort

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Ein heiteres Lexikon.

Wie sollen denn diese beiden Begriffe zusammenpassen?

Unter einem Lexikon verstehen wir laut Brockhaus (der es ja wissen muss), ein »alphabetisch geordnetes Nachschlagewerk«, dem vom Schweizer Kanton »Aargau« bis zur mikroskopischen Untersuchungsmethode »Zytodiagnostik« alles Wissenswerte zu entnehmen ist. Ein Lexikon bietet mehr Information als irgendein anderes Buch – dafür aber unter Garantie auch weniger Unterhaltung.

Warum dann ein heiteres Lexikon?

In Österreich, dem Land der Widersprüche, ist selbst das möglich. Ich wage zu bezweifeln, ob sich ein heiteres Lexikon der Deutschen oder gar der Schweizer schreiben ließe. »Von Altenberg bis Zilk« jedoch wurde und wird uns genügend Stoff geboten, zumal dieses Land im Lauf der Jahrhunderte von einer Unzahl origineller Persönlichkeiten bevölkert wurde, die uns auf eine ganz bestimmte – eben »typisch österreichische« – Weise mit pointierten Geschichten versorgte.

Eine Anekdote, die in dieses Buch aufgenommen werden wollte, hatte zwei Kriterien zu erfüllen: Sie muss den Leser

a) zum Lachen oder Lächeln bringen und sie muss

b) die Persönlichkeiten treffend charakterisieren, die im Mittelpunkt dieser Geschichten stehen. Wenn es, wie Egon Friedell sagte, möglich ist, »aus drei Anekdoten das Bild eines Menschen zu geben«, dann ist es auch möglich, aus den Anekdoten eines ganzen Buches die Lebensbilder vieler, in diesem Fall meist prominenter, Personen darzustellen.

Dem Leser bleibt es dann überlassen, daraus die Charakteristika eines ganzen Volkes, der Österreicher eben, abzuleiten.

Sie finden die Geschichten auf den folgenden 440 Seiten, lexikalisch geordnet, von Aslan über Beethoven, Figl, Girardi, Kreisky, Prawy und Schnitzler bis Wessely und Stefan Zweig – insgesamt sind es mehr als dreihundert Personen, deren Anekdoten für dieses Buch zusammengetragen wurden.

Eine solche Sammlung kommt nicht in einem halben Jahr zustande, sondern in einem halben Leben. Und so lange sammle ich auch schon.

Wenn Sie unter den fast neunhundert Episoden dieses Buches den einen oder anderen »alten Bekannten« treffen, dann ist dies durchaus beabsichtigt. Denn ein lexikalisches Werk soll, selbst wenn es sich dem Humor verschrieben hat, umfassend informieren. Also finden Sie auch Anekdoten aus »Klassikern« wie Friedrich Torbergs Tante Jolesch und deren Erben oder aus den Erinnerungen Leo Slezaks und den gesammelten Werken Helmut Qualtingers. Hinzu kommen Tausend weitere Quellen – persönliche Gespräche mit Schauspielern, Schriftstellern, Journalisten, Malern, Politikern, Sportlern usw., von denen ich annehmen durfte, dass sie ein G’spür für gute Pointen haben.

Dieses Buch ist nicht als bloße Auflistung von Anekdoten gedacht, es soll über seinen Unterhaltungswert hinaus die wichtigsten biografischen Stationen der darin vorkommenden Personen aufzeigen.

Und das ist schon wieder etwas, das es mit dem Brockhaus verbindet. Mit dem Kleinen allerdings.

GEORG MARKUS

Wien, im Juli 2003

Mein Dank für die redaktionelle Mitarbeit geht an Angelika Feigl und Barbara Sinic.

Das heitere Lexikon der Österreicher

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