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Achtzehnter Brief.

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An Madame Dupin zu Nohant.

Paris, den 3. Floréal, Jahr IX. (April 1801.)

„Montag reise ich ab — ich werde Dich also endlich wiedersehen, meine geliebte Mutter, werde Dich endlich in meine Arme drücken! Ich bin außer mir vor Freude. Alle diese Briefe, diese Antworten gehen unerträglich langsam und ich bereue sehr, daß ich darauf gewartet und den schönsten Augenblick meines Lebens hinausgeschoben habe. Paris langweilt mich schon — überhaupt fühle ich mich seit einiger Zeit sonderbarer Weise nirgends wohl, aber bei Dir in Nohant werde ich die Ruhe finden, deren ich bedarf. Meine Kameraden, Morlin, Morin und Deconchy, sind schon unterwegs, wir lassen den General allein. Man weiß noch nichts Bestimmtes über die nächsten Expeditionen, aber ich hoffe, daß man die Lorbeeren des Mincio nicht vergessen wird, wenn etwas entschieden ist. Auf diesen blutigen Lorbeeren haben wir unsere Waffen niedergelegt — wird es nöthig sein, daß alle die tapfern Offiziere, alle die edelmüthigen Soldaten, die dort geopfert sind, um den Frieden zu erobern, aus ihren Gräbern aufsteigen, um Rache und Schande über feige Verleumder auszurufen? Du hast keinen Begriff davon, was in der Umgebung des Obergenerals [Der General Brune.] gesagt wird, um die fürchterliche Gleichgültigkeit zu bemänteln, mit welcher er diese Tapfern niederhauen ließ. Irgend Jemand in seiner Umgebung hat unter anderm mit seiner Erlaubniß oder auf seinen Befehl zu sagen gewagt, ich hätte mich gefangen nehmen lassen, um den Feinden den Schlachtplan und die Marschroute unserer Heere zu verrathen. Glücklicherweise waren der General Dupont und meine Kameraden dabei und sie haben diese Gemeinheiten auf das Entschiedenste zurückgewiesen.

„Lebewohl, meine gute Mutter; ich packe nun meine Sachen und komme zu Dir ... für mein ungeduldiges Verlangen noch immer zu spät! Ich umarme Dich auf das Herzlichste. Wie werde ich mich freuen Vater Deschartres und meine Bonne wiederzusehen.“

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