Читать книгу Papa, wie sieht der Mond von hinten aus? - Gerd Samson - Страница 9
ОглавлениеAngeber
500 0000 km und mehr, ein paar mal um den Globus, mit über 500 verschiedenen Autos und dabei fleißig fossilen Brennstoff verfeuert.
Die Erde legt Jahr 940Millionen Kilometer zurück. Aus eigener Kraft so zu sagen..
Mein Schmuckstück allerdings war sicherlich der
James Dean Porsche Spyder 550
Obwohl, der Porsche ist später nie Sonntagmorgens um 5 Uhr bei mir unter die Bettdecke gekrabbelt und hat mit dem Schnuller im Mund gebabbelt:
„Paaaapaa“, du bist der beste Papa der Welt, ich liebe dich.“
Papa sein war nicht immer einfach, aber es war die beste Entscheidung meines Lebens.
Genau, für die Kinder gibt es eben nur eine Mama oder einen Papa, aber viele Susis und Uschis, oder Klausis und Rolfis. Kapisko, was ich damit sagen will? Die Meisten nennen mich Sammy, doch die Wichtigsten nennen mich Opa.
Und wenn sie später einmal über mich sprechen und sie denken würden:
„Opa war ein Mensch, ein Streiter, ein zum Teil polarisierender Zweifler, ein kritischer Geist mit einigen gewinnbringenden, wissenswerten Marotten. Aber sonst ganz prima“ Na ja, ich könnte damit stolz leben. Aber Mensch sein genügt. Es ist schön von den Kindern und Enkelkindern glücklich gemacht zu werden.
Auch wenn du manchmal einen Dämpfer hinnehmen musst.
Meine Tochter hatte einen Aufsatz über ihr Idol schreiben müssen und hatte mich auserkoren.
„Wie so ich?“
„Ich habe nicht gewusst wie man Arnold Schwarzenegger schreibt“
Upps.
Es gibt keinen Fahrstuhl oder Porsche zum Glück, man muss nur hören was die Kinder sagen!
Später folgten noch weitere Porsche, Triumph Spitfire, Austin Halay Sprite, Opel GT, verschiedene Oldtimer, einen liebevoll restaurierten Fiat 500, Bugatti Rep. und einige 100 weitere verschiedene Fahrzeuge, PKW, LKW, Kleinbusse, Bully, Anhänger, Abschleppfahrzeuge, Arbeitsbühnen und usw. usw. Opel benannte seine Fahrzeuge nach Seeoffizieren: Kadett, Kapitän, Admiral.
Mein Freund Bubi sagte immer: „Kauf Audi und du hast Gaudi.“
Die tollsten Autos baute Carl F.W. Borgward, mit dem Isabella Coupe und natürlich der legendäre VW Käfer. Die coolsten Motorräder und Alltagsfahrzeuge waren:
Zündapp, Adler, Horex, NSU Quickli, DKW Hobby, Herkules, Vespa, Kreidler und Lambretta.
Das waren die ersten wirklichen Träume meiner Jugend. Eigentlich hätte mir dieser Traum zum glücklich sein damals schon gereicht.
Aber.
Going on!
Immer volle Pulle!
Ich hatte mich entschlossen aus meinem Leben etwas zu machen und hatte mir hohe Ziele gesetzt. Wer sich keine Ziele setzt kann auch nicht scheitern. So, so. Ohne Karriere kein Burnout. Ja, ja. Die Japaner sagen: „Karöshi“ dazu. Manchmal wurde mir von einigen Leuten Arroganz, Wichtigkeit und Hybris vorgeworfen, von Leuten die mir normaler Weise nicht das Wasser reichen konnten. Die nichts auf die Kette bekommen hatten.
Die Gründung meiner ersten Unternehmen habe ich vollkommen ohne – Business Angel, oder Opas Erbe und auf mein persönliches Risiko aufgebaut. Ohne meine Jungs, ohne mein tolles engagiertes Team, ohne meine fantastische Mannschaft hätte ich möglicher Weise die ganzen Betriebe in der Hochzinsphase nicht etablieren und führen können. Wir hatten immer viel ehrlichen Spaß miteinander. Alle meine kaufmännischen und technischen Lehrlinge die ich ausbildete, haben ihre Prüfungen gut bestanden und sind später ihre markanten Wege gegangen. Obwohl, gelegentlich kam es mir vor als hätte ich mit das schwierigste Arbeitsfeld der Welt ausgesucht.
Ich, wünschte mir schon manchmal mein Schaukelpferd zurück.
An den einen wirklichen, durchtriebenen kriminellen Drecksack will ich mich lieber nicht erinnern.
Ich habe 30 Jahre ordentlich und ehrlich meinen Part gemacht und ohne jegliche Karambolage zu Ende geführt. Sie vergingen wie im Flug und ich war der Pilot. Wer solange oben in der Luft war, hat sicherlich vieles richtig gemacht. Ich habe versucht meiner Familie und, natürlich auch mir, in der Zeit jeden Wunsch von den Augen abzulesen. Ja, ich hatte schon, wir hatten alle zusammen, viel auf die Reihe bekommen.
Auch wenn meine Gesundheit einige offensichtliche nicht von mir gewollte, aber trotzdem, durch zu verachtende, unrühmlich bösartige, schmutzige, schmähliche und vernichtende Beiträge von seriös bedenklichen Organisationen und Institutionen herbeigeführte, lebenslängliche Verletzungen abbekommen hat.
Denken, nachdenken …….. habe ich recht……….., oder ja.
Angabe? Angeber? Hagestolz? Zampano? Zu dick aufgetragen? Sicherlich.
Aber es war so! Es war einmal! Verdammt lang her, verdammt lang her.
Warum sollte ich eine Selbstverzwergung begehen?
Das ich damit nur angeben will, muss ich ja nicht extra betonen
Die Selbstkritik hat viel für sich
Gesetz den Fall ich tadle mich
so hab ich ersten den Gewinn
daß ich so hübsch bescheiden bin
und zweiten denken sich die Leut
der Mann ist voller Redlichkeit
So kommt es denn zuletzt heraus
das ist ein ganz famoses Haus.
Recht hat er: Der Wilhelm Busch
Ein Taxifahrer sagte mir einmal.
“Es gibt zwei Sorten von Fahrgästen. Die einen sagen
„Zum Hauptbahnhof.“ Mit denen fange ich kein Gespräch an. Die anderen sagen:
„Zum Hautbahnhof, bitte. Mit denen kann ich reden.“
Ist es nicht komisch. Daß so ein kleines Wort einen Angeber von einem netten Menschen unterscheidet? Mir fehlen halt eben manchmal die denkenden, richtigen Worte.
Bescheidenheit ist eine Zier ------------
Jeder der weiß wie man es besser macht, fährt entweder Taxi, oder ist Friseur. Berliner Taxler, dett viel mir uff, sind die Besten.
Das Taxi, in dem ich zum Europa Center in Berlin fuhr, um wie häufig dort meine Freunde zu treffen, hielt an der roten Ampel am Kuhdamm. Als grün kam, überquerte eine alte Frau noch vor uns, janz jemütlich, die Straße. Natürlich fuhren wir nicht an. Der Fahrer hinter uns, der nur das grüne Licht vor uns sah, hupte und blinkte wütend wie verrückt.
Mein klassischer Berliner Taxler machte seine Tür auf, stieg provozierend langsam aus und wies mit der Hand und einer ausschweifenden schwungvollen Geste auf seinen Sitz und sagte zu dem Mann hinter uns.
„Männeken steigen sie ein und fahren sie sie über den Haufen. Icke bringe det nicht übers Herz“
Als wir einmal mit unserem Auto Hansa Autovermieter Verband eine Tagung auf Malta hatten und mit einem Taxi fahren mussten, stellte ich fest, daß der Verkehr schlecht geregelt war. Ich bat den Taxler um eine plausible Antwort:
„In machen Länder fährt man rechts, in anderen Ländern fährt man links“
erklärte mir der Fahrer:
„Bei uns fährt man eben im Schatten.“
Besser kann man es garnicht falsch fahren.
James Dean war mein Idol in der Jugend. Ich habe alle Filme von ihm gesehen und viel über ihn gelesen und erfahren.
Er war ein Rebell. From here to eternity.
Als er schon richtig bekannt war und viel Kohle gemacht hatte, hat mir ein Spruch von James besonders gut gefallen;
“ Für die Schulden meiner Regierung komm ich nicht mehr auf.“
James Dean starb leider viel zu früh in seinem Porsche Spyder 550 durch einen tragischen Unfall. Unsterblich wie James Dean, oder Marilyn Monroe wirst du nur, wenn du früh stirbst. Aber ist das eine Alternative? Eigentlich wollte auch ich immer so sein wie James: Ein Rebell! Aber was ich ihm missgönnte, war der Erfolg bei den Frauen.
Trotz dem fahre ich weiter, ohne Strafmandat und ohne Unfall, ohne Knöllchen oder Eintrag im Flensburger Punkteregister, bis heute, ein langes Leben lang. Unfallfrei!