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Ulrich Horstmanns Eis-Vergnügen

Der in Münster lebende Philosoph Ulrich Horstmann variiert seit 1983, als er die »Konturen einer Philosophie der Menschenflucht« zeichnete, immer wieder einen einzigen Gedanken, welcher besagt, dass der Mensch von Übel sei und alles umsonst. In Talkshows ist Horstmann Heilsbringern wie Rudolf Bahro damit gelegentlich geschickt in die Parade gefahren. 1988 hat er den Kleist-Preis erhalten, und inzwischen ist er zum Quoten-Misanthropen des gehobenen Feuilletons avanciert und nervt. Bei seiner Essaysammlung »Ansichten vom Großen Umsonst«, der ganz besondere Brillanz und polemische Schärfe nachgerühmt werden, handelt es sich leider bloß noch um Weltuntergangsprosa für höhere Töchter: »Das Klima in unserem Inneren steuert jedenfalls nicht auf ein globales Temperaturhoch zu ... immer unterkühltere Innenwelten ... Unsere Seelenlandschaft liegt unter Eis, im Raureif und Permafrost ... Vieles wurde mit starren Fingern geschrieben, aber dafür womöglich ohne Starrsinn ... Und das Inlandeis des Großen Umsonst trägt, was immer sich akklimatisieren kann ...«

Sire, geben Sie rodelfrei!

tip 10/1992

Beim Zwiebeln des Häuters

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