Читать книгу Rosen - Gerhard Weber - Страница 15
Anlage und Aufbau des Komposts
Оглавление•Suchen Sie für den Komposthaufen einen halbschattigen, unbefestigten Platz im Garten. Die uneingeschränkte Verbindung zum Unterboden stellt sicher, dass sich Mikroorganismen und Kompostwürmer je nach ihren Lebensbedürfnissen und den Verhältnissen im Komposthaufen in den Unterboden zurückziehen können, um dann bei Bedarf wieder hinaufzuwandern.
•Die Basis bildet eine luft- und wasserdurchlässige Schicht aus Zweigen und dünnen Ästen (Strukturmaterial). Darauf folgt eine Mischung aus verrottbaren Küchenabfällen, Blättern und Rasenschnitt und trockenes Strukturmaterial.
•Dazu kommt als „Impfung“ eine Schaufel fertiger Kompost. Mit diesem „Startpaket“ aus Millionen von Mikroorganismen setzt der Verrottungsprozess schneller ein. Auch Kompoststarter oder -beschleuniger aus dem Fachhandel enthalten Mikroorganismen und hilfreiche Zutaten wie Kräuterextrakte und Spurenelemente. Ein besonders wertvoller Zuschlagsstoff ist Steinmehl. Es bietet im Komposthaufen Zusatznahrung für die Mikroorganismen und bindet unangenehme Gerüche.
•Hier ein zusätzlicher Tipp zur Verwendung von Gesteinsmehl im Garten: Auf die Blätter aufgebracht, schafft es nicht nur in der Rosenkultur Abhilfe bei Läuseproblemen.
Reifer Kompost ist idealer Dünger, verbessert die Bodenstruktur und tut den Pflanzen – sichtlich – gut.
•Für eine zügige Verrottung braucht der Komposthaufen Sauerstoff, Wärme und Feuchtigkeit. Um ein Austrocknen zu verhindern, aber auch, um die Kompostmieten vor Auswaschung bei starken Regenfällen zu schützen, wird als Abdeckung der fertigen Mieten eine Schicht aus Rasenschnitt und Laub aufgebracht. Den gleichen Zweck erfüllen im Handel erhältliche Kompostvliese oder Schilfmatten.
•Ist die Durchlüftung nicht gewährleistet, stellt sich Sauerstoffmangel ein, der am unangenehmen Geruch der Kompostmiete zu bemerken ist. Auch im zu trockenen Komposthaufen stockt die Verrottung. In diesem Fall sollte man den Kompost umsetzen, mit frischem Material mischen und dabei alles gut befeuchten.
•Die Abfälle auf dem Komposthaufen müssen immer gut zerkleinert sein, das spart Platz und beschleunigt die Verrottung. Rasenschnitt sollte vorher ein wenig antrocknen und nicht in zu großen Klumpen aufgesetzt werden. Bei nassem Rasenschnitt kommt es häufig zu Luftmangel und damit zu Bedingungen, die eine Verrottung unmöglich machen, Fäulnis ist die Folge.
•Die Zersetzung geht am besten voran, wenn kohlenstoffreiches Material (Stroh, Holzabfälle, trockenes Herbstlaub) und stickstoffreiche Rohstoffe (Rasenschnitt, frische Blätter von Gartenpflanzen) gemischt werden. Dieses Verhältnis von Kohlenstoff zu Stickstoff steuert den Verrottungsprozess. Mit etwa 30 : 1 gilt es als ausgewogen und es sind keine Zuschlagsstoffe erforderlich. Überwiegt das kohlenstoffhaltige Material, muss Stickstoff von außen zugeführt werden. Brennnesseljauche (Anleitung dazu im Kapitel "Ökologischer Pflanzenschutz" s. Seite 83), Horn- oder Blutmehle bieten hier Abhilfe. Bei hohem Anteil an Stickstoff sollte kohlenstoffhaltiges Material zugeführt werden. Ist das Ausgangsmaterial stark sauer, wie z. B. bei großen Nadelstreuanteilen oder manchen Herbstlaubarten, so empfehlen sich Kalkzugaben.
•Bis der halb verrottete Frischkompost entstanden ist, der wie Mulch als Bodenabdeckung aufgebracht wird und dort weiterreift, vergehen bei guter Kompostwirtschaft 3–6 Monate. Reifer, krümeliger Feinkompost entsteht je nach Ausgangsmaterial nach etwa einem Jahr.
•Der Kompost ist dann ausgereift, wenn die einzelnen Strukturanteile zur Gänze verrottet und zu feinkrümeliger Erde umgearbeitet sind. In die Hand genommen, rieselt er locker und leicht durch die Finger und riecht angenehm nach Walderde.
Mein Tipp
Ob der Kompost bereits fertig ist und nicht durch „scharfe“ Inhaltsstoffe zu Wurzel- oder Blattverbrennungen führt, lässt sich am besten durch den Kressetest feststellen. In einem kleinen Gefäß mit Komposterde wird Kresse ausgesät. Wachsen die Keimlinge zügig und kräftig heran, so ist der Kompost verwendbar. Keimt die Kresse jedoch kümmerlich oder gar nicht bzw. zeigen sich Blattverfärbungen oder Verbrennungen, ist der Kompost zu „scharf“ und darf noch nicht ausgebracht werden.