Читать книгу Mit dem Wohnmobil durch die Welt — trotz Rollstuhls im Gepäck - Gisela von Mossen - Страница 10

- Alandinseln -

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(eine Gruppe von über 6.500 Inseln, davon etwa 80 bewohnt, weitgehend autonom verwaltet) am Eingang des Bottnischen Meerbusens bis zum sehr idyllisch auf der größten Insel gelegenen Hauptort Mariehamn brachte, zum Teil sich über einen grünen Hügel hinziehend, schon von weitem grüßten die hohen Masten der Viermastbark Pommern, die im dortigen Hafen vor Anker liegt, heute ein Museumsschiff.

Nach kurzer Sightseeingtour durch das bereits 1861 gegründete Städtchen mit seinem gemütlichen Kleinstadtcharakter, sehr hübsch wieder die vielen bunten Holzhäuschen, landeten wir für die Nacht natürlich wie immer direkt am Wasser, in der Nähe des Ufers, durch eine schmale Brücke zu erreichen eine kleine Insel, bewohnt von Schwänen, Pfauen, Enten und anderem Kleingetier.

Unsere nach langem Tag wohlverdiente Nachtruhe wurde allerdings empfindlich gestört durch eine Anzahl Jugendlicher, die mit zwei vollbesetzten Autos den weitläufigen Parkplatz als Rennstrecke missbrauchten und mit aufheulenden Motoren um die Kurven rasten. Des „Spielens“ müde, wurde unser Mobi das Objekt ihrer Begierde. Nichts ahnend von dem geplanten Streich schreckten wir aus unseren Betten hoch, als jemand auf die hintere Leiter sprang und unser Gefährt gewaltig ins Schwanken brachte. In Windeseile war mein tapferer Held aus den Federn, die immer bereitliegende Gaspistole im Anschlag riss er die Tür auf und brüllte eine Drohung in die Nacht hinaus. Mit einem Sprung rettete sich der Erstürmer unseres Daches, dabei einen schweren Gegenstand auf das Pflaster fallen lassend, seine Kumpane stoben in allen Richtungen auseinander, mit quietschenden Reifen verschwanden die Autos in der Finsternis.


An Schlaf war vorläufig nicht mehr zu denken, würden sie mit Verstärkung zurückkehren? Von der Insel schallte lautes aufgeregtes Geschnatter herüber, kein Wunder, denn der fallen gelassene Gegenstand entpuppte sich als ein großes Entenhäuschen. Einige Minuten später stoppte ein Polizeiwagen direkt neben uns, zwei Polizisten umrundeten das Mobi, wir hielten im Dunkeln den Atem an; dann stießen sie kopfschüttelnd auf die vorgenannte Behausung, die sie nach kurzer Beratung an ihren angestammten Ort zurückbeförderten, wo sie offensichtlich sofort wieder von ihren Bewohnern in Beschlag genommen wurde, der eingekehrten völligen Ruhe nach zu urteilen. Als auch die Rücklichter des Polizeiautos in der Ferne verschwunden waren, fielen wir endlich in einen unruhigen Schlummer, bis uns in aller Herrgottsfrühe, d. h. um 6.00 Uhr, lautes Klopfen an der Tür unsanft aus unseren Träumen riss; ein Obdachloser bat um eine milde Gabe, ein etwas unglücklicher Zeitpunkt! Nachdem er zufrieden von dannen gezogen war, beschlossen wir, diesen unwirtlichen Ort schnellstens zu verlassen.


Nach herrlicher Fahrt durch abwechslungsreiche Landschaft erreichten wir dadurch den nordwestlich gelegenen Fährhafen Eckerö gerade noch rechtzeitig vor dem Auslaufen der Fähre zurück nach

Mit dem Wohnmobil durch die Welt — trotz Rollstuhls im Gepäck

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