Читать книгу Die sanften 3 der Naturheilkunde - Günther H. Heepen - Страница 39

Den Begriff »Potenzieren« wählte Hahnemann für das Herstellungsverfahren, weil die Arznei mit jedem Verdünnungsschritt an Kraft gewinnt.

Der Ausgangsstoff wird flüssig verdünnt und verschüttelt oder mit Milchzucker verrieben.

Beispielsweise wird die pulverförmige Ursubstanz Calcium carbonicum (Kalziumkarbonat aus der Schale von Austern) verrieben. Die Verreibung erfolgt in Zehnerschrit-ten. Deshalb wird die gewonnene Verreibung als Dezimalpotenz bezeichnet und mit einem »D« gekennzeichnet. Eine D6 ist eine Verdünnung der Ursubstanz mit Milchzucker im Verhältnis von 1 : 1.000.000, eine D12 im Verhältnis 1 : 1.000.000.000.000.

Bei der flüssigen Potenzierung in Hunderterschritten (C-Potenzen) wird ein Tropfen der Urtinktur mit 99 Tropfen verdünntem Alkohol rhythmisch verschüttelt. So entsteht die C1 (erste Centisemale). Die C30, eine Hochpotenz, ist die dezillionte Verdünnung. Unlösliche Substanzen werden bis C3 verrieben, dann weiter bis C30 potenziert.

Im Lauf der Zeit ging Hahnemann bis zur C100 und dann noch weiter in der Potenzierung nach oben. Später sprach er von noch höheren Potenzen (X in Zehntausender-, L in Fünfzigtausenderschritten und so weiter). Er legte auch dar, dass seine Fläschchen bis 20 Jahre ihre Wirksamkeit behalten würden.

Während Hahnemann nur mit C-Potenzen arbeitete, wurden die heute meist verordneten D-Potenzen 1836 erstmals von Dr. Vehsemeier vorgeschlagen, eingeführt hat sie letztlich der amerikanische Homöopath Dr. Constantin Hering. Vergleicht man eine D- und eine C-Potenz miteinander, muss man die Zehner- oder Hunderterverdünnung und den Arzneianteil beachten. So entsprechen eine C3 einer D6, eine C6 einer D12, eine C30 einer D60 ...

Später zog Hahnemann die Herstellung von Streukügelchen aus Zucker (Globuli) vor. Dabei werden die Globuli mit der flüssigen Verdünnung besprüht. Dies ist die noch heute beliebteste Form der Einnahme.