Читать книгу Rezepte für einen Schlankmacher-Stoffwechsel - Golo Willand - Страница 10

Оглавление

APPETIZER

Dann gibt es noch Maststoffe, die den Appetit steigern (> Grafik 3) So regen einige die Ausschüttung von Insulin stark an. Das verschiebt den Zucker aus dem Blut in Richtung Muskeln und Fettgewebe. Das Gehirn hat das Nachsehen. Sinkt der Blutzucker so stark, dass die auf Glukose angewiesenen Nervenzellen (>) einen Energiemangel erleiden, dann entsteht Heißhunger. Damit fallen die Portionen besonders üppig aus und Gesundes wird beiseitegeschoben. Es können aber auch nur Übermengen an Glutamat die Nachfrage des Gehirns nach Glukose steigern.


ENERGIEMANGEL TROTZ KALORIENÜBERANGEBOT

Die Belastung der Mitochondrien führt weiterhin dazu, dass die Muskeln weniger Energie zum Verbrauchen haben.

Übergewichtige haben weniger ATP in der Muskulatur als Normalgewichtige. Sie sind auch durch körperliche Belastung schneller erschöpft. Die Energie-Delle im Verbrauch ist vom biologischen Ur-Überlebensprogramm (>) durchaus gewollt. Die Muskeln signalisieren der Verhaltenssteuerung: Bitte Energie sparen, wir haben zu wenig. Die unterversorgten Verbrauchsorgane fordern zudem weiteren Nachschub über die Nahrung an. Alles läuft voll im Fettaufbau-Modus: Also nicht nur mehr Energie aufnehmen, sondern auch noch kräftig im Stoffwechsel einsparen.

Der Energiemangel macht zugleich wild auf noch mehr Maststoffe, sodass wir uns tiefer und tiefer in die dick machende Stoffwechselstörung hineinkatapultieren.

VERSTECKTE FOLGEN

Viele Folgen eines solchen Stoffwechsels im Ausnahmezustand zeigen sich erst sehr spät. Nur wenn die Bauchspeicheldrüse schließlich wegen jahrzehntelanger Überforderung schwächelt, bricht ein Diabetes mit entgleistem Blutzucker aus. In vielen Fällen von ernährungsbedingter Insulinresistenz schlägt sich das überstrapazierte Organ jedoch wacker, laut Blutuntersuchung scheint alles normal. Nicht selten beschränken sich die Fetteinlagerungen auf den inneren Bauchraum oder die Leber.

Trotz hochgefahrenem Maststoff-Modus werden nicht alle davon übergewichtig und denken daher, mit ihrem Stoffwechsel sei alles in bester Ordnung. Das Körperfett ist auch nicht die eigentliche Gesundheitsgefahr, sondern die von den Maststoffen betriebene Stoffwechselmalaise, die neben unerwünschten Extrakilos vor allem das Herz-Kreislauf-System schädigt sowie die Alterungsprozesse vorantreibt.

GESUNDES INSULIN

So manche Abnehm- und Anti-Aging-Philosophie empfiehlt, die Ausschüttung von Insulin so stark wie möglich abzusenken. Kohlenhydratreiche Nahrungsmittel wie Brot, Nudeln und Kartoffeln sollen danach generell gemieden werden. Doch Insulin schützt uns nicht nur vor ungesund hohem Blutzucker. Wir brauchen das Hormon auch, um in Aktivität verbrauchte Energie wieder nachzufüllen und ausreichende Sicherheitsreserven aufzubauen. Außerdem fördert Insulin Wachstumsprozesse und die Regeneration des Körpers. Aber auch für die Neuroplastizität des Gehirns ist das blutzuckersenkende Hormon wichtig, also für seinen Umbau aufgrund von Lernprozessen. Wir brauchen Insulin also für unsere Gesundheit, aber das in Maßen.

DEN HEBEL UMLEGEN

Die Insulinresistenz und Mitochondrien-Schädigung »lebt« vom fortwährenden Nachschub. Sobald die Belastung mit Maststoffen nachlässt, zeigt sich die enorme Regenerationsfähigkeit des Körpers. Studien an einzelnen Maststoff-Typen belegen: Werden diese drastisch in der Ernährung reduziert, dann verringert sich die Insulin-Resistenz schon innerhalb weniger Wochen verblüffend. Selbst nach schwerer, jahrzehntelanger Belastung. Das ist dann zwar noch lange keine Heilung des Stoffwechsels, aber der Löwenanteil an Energieverschiebung in Richtung Fettdepots und weiterer Gesundheitsschädigung ist schon in recht kurzer Zeit zu kappen. Erst verschwindet die Stoffwechselschieflage, dann schleichen die Pfunde hinterher.

RÜCKFALL INKLUSIVE

Allerdings verteidigen Körper und Instinkt die Insulinresistenz und damit auch das viele Extrafett. Wenn wir einen Maststoff, etwa Zucker, einschränken, betreiben wir unbewusst ein Maststoff-Hopping. Plötzlich bekommen wir Appetit auf kross Gebratenes, Ofenpasta mit angebräuntem Käse oder Popcorn. Das Problem sind also nicht nur die Maststoffe selbst. Um der Maststoff-Falle zu entkommen, muss man auch die Schlüsselreize kennen und abstellen, die sonst das Kommando geben, doch bitte üppig Maststoffe zu verschlingen.

Rezepte für einen Schlankmacher-Stoffwechsel

Подняться наверх