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Philosophen – ihr wichtiger Beitrag zur Entwicklung des erdgeschichtlichen Denkens

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Ungeachtet Newtons Naivität war der Beitrag der Philosophen zur Rekonstruktion der Erdgeschichte aber doch von erheblicher Bedeutung. Ihre Neigung zur Mathematik und zum Experiment – auch wenn es mitunter nur Gedankenexperimente waren – hat gerade in dieser frühen Zeit der Geologie erheblich dazu beigetragen, dass eine natürliche Erdgeschichte überhaupt denkbar geworden ist. So begannen Philosophen, Naturgeschichte in unserem heutigen Sinn zu schreiben, indem sie eine natürliche Entwicklung der Erde zumindest erst mal als Hypothese für möglich gehalten haben.

Aus dieser Phase der Wissenschaftsgeschichte stammt auch der erste Gedanke, das Alter der Erde über den Salzgehalt der Ozeane zu bestimmen. Es war Edmond Halley, der Entdecker des nach ihm benannten Kometen, der im Jahr 1715 in einem kleinen Beitrag in den Philosophischen Abhandlungen der Königlichen Gesellschaft zu London diese Überlegung vorstellte.19 Um diesen Ansatz auch tatsächlich in eine Kalkulation umzusetzen, hätte er einen Maßstab für die Zunahme des Salzgehalts im Laufe der Zeit gebraucht – im Prinzip also eine Vorstellung davon, wie viel Salz die Flüsse pro Jahr ins Meer transportieren, und wie groß das Volumen der Ozean genau ist.

Weil solche Daten aber nicht vorlagen, konnte Halleys eine derartige Kalkulation auch nicht ausführen. Aber er macht deutlich, dass die Erde nicht unendlich alt sein kann: denn in diesem Fall müssten die Ozeane – so wie das Tote Meer – völlig versalzen sein. Umgekehrt spricht der Salzgehalt der Meere aber auch dafür, dass die Erde viel älter als gemeinhin angenommen sein könnte. Denn die Flüsse führen so wenig Salz, dass sie die deutliche, viel höhere Konzentration in den Meeren auch nicht in kurzer Zeit zuwege bringen können.

Die geologische Revolution

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