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3 Aufgaben des Instituts für nationale und internationale Angelegenheiten der Pflanzengesundheit

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Der enorme Anstieg des internationalen Warenaustausches, auch in Verbindung mit dem Internethandel, begünstigt das Risiko, Schädlinge einzuschleppen. Der Klimawandel ermöglicht die Ansiedlung neuer Schadorganismen und führt zu einer stressbedingten höheren Anfälligkeit heimischer Pflanzen. Pflanzengesundheitliche Maßnahmen sollen daher die Ein- und Verschleppungen von Schadorganismen von Pflanzen verhindern sowie durch hochwertiges Pflanzmaterial zu einer gesunden und wirtschaftlichen Pflanzenproduktion beitragen.

Das Institut für nationale und internationale Angelegenheiten der Pflanzengesundheit im Verbund des Julius Kühn-Instituts ist die zentrale Einrichtung, die entsprechende Maßnahmen in enger Abstimmung mit dem zuständigen Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft auf nationaler Ebene koordiniert. Es analysiert das Risiko der Einschleppung gebietsfremder Schadorganismen und entwickelt die fachlichen Grundlagen für Gegenmaßnahmen. Hierfür werden Daten zum Vorkommen, zum Nachweis, zur Biologie und zu den Verbreitungswegen der Schadorganismen erfasst und bewertet. Institutseigene Forschungsergebnisse fließen in diese Analysen mit ein. Ebenfalls beachtet werden Handelswege, der Einfluss aktueller Klimaveränderungen, mögliche Auswirkungen auf Ökonomie und die Umwelt, die durch eine Einschleppung bzw. Gegenmaßnahmen entstehen, sowie eine Kosten-/Nutzen-Abschätzung. Um Exporte von Pflanzen und Pflanzenprodukten aus Deutschland in Staaten außerhalb der EU zu ermöglichen, stellt das Institut Daten für Risikoanalysen dieser Staaten bereit (Institutsbroschüre AG 2019).

Abbildung 1: Das Logo symbolisiert eine gesunde Pflanze und gleichzeitig deren Schutz.

Das Institut ist die von Deutschland bei der Europäischen Union (EU) benannte nationale Koordinierungs- und Kontaktstelle für pflanzengesundheitliche Fragen im EU-Rahmen nach Art. 4(2) der VO (EU) 2017/625 über amtliche Kontrollen. Es erstellt unter Einbeziehung der Pflanzenschutzdienste der Bundesländer und ggf. von Wirtschaftsverbänden Notfallpläne und Leitlinien, die vorgeben, wie Schadorganismen erkannt und pflanzengesundheitliche Maßnahmen durchgeführt werden sollen. Das Institut koordiniert für den Bereich Pflanzengesundheit die Erstellung und Weiterentwicklung der Integrierten Mehrjährigen Nationalen Kontrollpläne (MNKP) gemäß der VO (EU) 2017/625 sowie die fachliche Umsetzung und Auswertung des Nationalen Monitoringprogrammes gemäß der VO (EU) 2016/2031 (Institutsbroschüre AG 2019).

Das Institut vertritt Deutschland fachlich in Gremien der EU (u. a. Ständiger Ausschuss der Kommission für Pflanzen, Tiere, Lebens- und Futtermittel, Expertengruppen), der Pflanzenschutzorganisation für Europa und den Mittelmeerraum (EPPO) und des Internationalen Pflanzenschutzübereinkommens (IPPC). Damit wirken die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter maßgeblich an der Vorbereitung von verbindlichen EU-Regelungen und internationalen Standards mit. Das Institut berät das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL). Es informiert die Pflanzenschutzdienste der Bundesländer, die Wirtschaft und die Öffentlichkeit über aktuelle Risiken, das Auftreten von Schadorganismen und die erforderlichen Kontrollen. Kommunikationsmedien sind u. a. das Internet (https://pflanzengesundheit.julius-kuehn.de/) sowie internetbasierte Expertensysteme wie einem Kompendium mit Anleitungen zu pflanzengesundheitlichen Kontrollen und einem Web-Atlas für Schadorganismen (Institutsbroschüre AG 2019).

Jahrbuch der Baumpflege 2020

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