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1 Einleitung

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In den vergangenen Jahren wurde im Rahmen der Deutschen Baumpflegetage regelmäßig über neue Schadorganismen an Bäumen berichtet, die ihren Ursprung in Drittländern haben. Ebenso regelmäßig wurde dabei in der Diskussion die Frage gestellt, ob die phytosanitären Einfuhrvorschriften in Deutschland und der Europäischen Union (EU) ausreichend sind, um derartige Einschleppungen aufzuhalten und ob eine wirksame Bekämpfung einmal eingeschleppter Schadorganismen überhaupt möglich ist.

Unstrittig ist, dass die Zunahme des internationalen Handels mit Pflanzen und Pflanzenprodukten das Risiko der Ein- und Verschleppung von Schadorganismen deutlich erhöht hat. Aber auch phytosanitär unbehandelte Holzverpackungen, die mit nicht pflanzlichen Waren assoziiert sind, haben zur Einschleppung von baumschädigenden Insekten beigetragen. Seit 1989 hat sich z. B. das Seefrachtvolumen auf über 11 Mrd. t im Jahr 2018 mehr als verdreifacht (UNCTAD 2019). Hinzu kommt der stark gestiegene Tourismus, in dessen Rahmen Passagiere pflanzliche Urlaubsmitbringsel einführen, die ebenfalls von Schadorganismen befallen sein können. Im Jahr 2018 betrug die Anzahl der Flugpassagiere 4,3 Mrd. bei 46,1 Mio. Flügen (IATA 2019).

Der prognostizierte Klimawandel hat zur Folge, dass die klimatischen Voraussetzungen für eine Etablierung neuer Schadorganismen in Deutschland und Europa für wärmebedürftigere Schadorganismen zunehmend günstiger werden. So haben es eine Reihe baumschädigender Schadorganismen auf die Liste der 100 schädlichsten invasiven Arten geschafft, die auch bereits in die EU eingeschleppt wurden: Cryphonectria parasitica, Ophiostoma ulmi, Phytophthora cinnamomi und Anoplophora glabripennis (LOWE et al. 2000).

Trotz der bestehenden phytosanitären Einfuhrvorschriften ist es in den vergangenen Jahren immer wieder zum Auftreten neuer Schadorganismen gekommen und auch bei den Importkontrollen wurde eine Vielzahl von Schadorganismen an Pflanzen und Pflanzenprodukten beanstandet (EU 2018b), wobei die Warenarten Pflanzen, Holz und Rinde sowie Ver packungsholz baumschädigende Organismen enthalten (Abbildung 1).

Lebende Pflanzen und Verpackungsholz werden international als die Hauptquelle für die Ein- und Verschleppung insbesondere von baumschädigenden Insekten angesehen (MEURISSE et al. 2018).

Jahrbuch der Baumpflege 2020

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