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2 Ökonomische und ökologische Auswirkungen

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Die ökonomischen und ökologischen Auswirkungen exotischer Schadorganismen in ihren neuen Gebieten können enorm sein. In einer Studie zu den potenziellen ökonomischen Auswirkungen eines neuen Pflanzengesundheitssystems in der EU, einschließlich der Option des „Nichts-Tuns“, kommen die Autoren zu dem Schluss, dass die fraglichen Schadorganismen jährlich viele Milliarden Euro an Schäden in der Land- und Forstwirtschaft, im Gartenbau und in der Umwelt verursachen könnten (FCEC 2011). Für den Kiefernholznematoden Bursaphelenchus xylophilus wird dabei eine Gesamtschadenssumme von bis zu 50 Mrd. € kalkuliert, mit einem Verlust von einer Waldfläche bis zu 13 Mio. ha. Für die beiden Anoplophora-Arten, A. glabripennis und A. chinensis, wird ein Gesamtschaden von bis zu 85 Mrd. € mit einem Verlust von bis zu 30 % der Laubholzwaldfläche prognostiziert. Weitere Daten sind auch im Kapitel 4.4 des vorliegenden Beitrages genannt.

Neben den direkten Schäden untersuchen Wissenschaftler auch den potenziellen negativen Effekt auf die Kohlenstoffbindefähigkeit von Wäldern bei einem Auftreten neuer Schadorganismen sowohl unter den aktuellen als auch unter prognostizierten geänderten klimatischen Bedingungen (SEIDL et al. 2018). Die Autoren haben dabei A. glabripennis, B. xylophilus, Phytophthora ramorum, P. kernoviae und Fusarium circinatum einbezogen. Während unter den gegebenen Bedingungen A. glabripennis mit potenziellen 3,17 Mio. km2 in Europa das größte Ausbreitungspotenzial besitzt, gefolgt von B. xylophilus und Fusarium circinatum mit jeweils mehr als einer Mio. km2, wird eine mittlere Temperaturerhöhung von 1,4° C in der Zeit von 2030 bis 2080 die potenzielle Befallsfläche deutlich vergrößern. Für B. xylophilus wird dabei eine Flächenzunahme insbesondere in Ost- und Nordeuropa von 55,3 % und für F. circinatum von 49,7 % angenommen (SEIDL et al. 2018). Auch Modellierungsergebnisse anderer Autoren gehen von deutlichen Gebietsausbreitungen, aber auch von deutlich erhöhten Schäden in bereits jetzt etablierungsfähigen Gebieten aus, z. B. bei A. glabripennis und B. xylophilus (BIDINGER 2012; GRUFFUD et al. 2018). Damit einhergehend hätte dies, allein unter Einbeziehung der oben genannten fünf Schadorganismen, erhebliche Auswirkungen auf den in lebenden Bäumen gebundenen Kohlenstoff in Höhe von 10 % der europäischen Gesamtmenge (SEIDL et al. 2018).

Abbildung 1: Beanstandungen in den EU-Mitgliedstaaten in den Jahren 2014-2018 aufgrund von Schadorganismenbefall nach Waren arten (verändert nach EU 2018b)

Jahrbuch der Baumpflege 2020

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