Читать книгу Parkinson - Группа авторов - Страница 74

Falldarstellung Anamnese

Оглавление

Bei der zu jenem Zeitpunkt 49-jährigen Frau wurde im August 2012 wegen starker lumbaler Schmerzen eine perkutane Thermomodulation L4/5 und eine Facettenkoagulation L3 bis S1 durchgeführt. Bei der Nachuntersuchung im Oktober 2012 war die LWS-Beweglichkeit mit ausgeprägtem paravertebralen Hartspann noch deutlich eingeschränkt, die lumbalen Schmerzen jedoch gebessert. Im Laufe des nächsten Jahres traten zunehmende Schmerzen in der Schulter-Arm Region links auf. Als Ursache wurde orthopädisch nach einer cervikalen MRT-Untersuchung degenerative HWS-Veränderungen mit Recessusstenosen HWK 5/6 und HWK 6/7 vermutet. Nichtsteroidale Antiphlogistika, Physiotherapie, Fango und Massage brachten nicht den gewünschten Effekt. Es erfolgte eine 2-malige periradikuläre Therapie (PRT), ebenfalls ohne relevanten Effekt auf die Schmerzen, sodass die Beschwerden im weiteren Verlauf unbefriedigend therapiert blieben.

Im weiteren Verlauf bemerkte die Patientin dann eine zunehmende Steifigkeit der linken Körperseite. Das linke Bein sei »am Boden klebend« wahrgenommen worden. Auch trat nun häufiger kurzzeitig ein Tremor der linken Hand auf. Diesen hatte sie bereits erstmalig 2012 im Rahmen der starken Lumbalgien bemerkt, aber als Stressreaktion auf die Rückenschmerzen interpretiert.

Aufgrund der zunehmenden Symptomatik und Beeinträchtigung begann die Patientin mit Eigenrecherche im Internet. Dabei wurde ihr bewusst, dass die Symptome möglicherweise auf eine Parkinson-Erkrankung hindeuten. Auf Eigeninitiative bemühte sie sich um einen Termin in einer Ambulanz für Bewegungsstörungen im Krankenhaus und wurde dort nach 10-monatiger Wartezeit im Dezember 2014 untersucht. Die Diagnose Parkinson wurde klinisch bestätigt und eine kranielle MRT Untersuchung sowie ein FP-CIT SPECT (DaTCAN™) angeraten. Es wurde ein Therapiebeginn mit Rasagilin 1 mg/die und Rotigotin in aufsteigender Dosierung empfohlen.

Im Januar 2015 wurden dann von einem niedergelassenen Neurologen die Durchführung von kraniellem MRT und DAT-Scan veranlasst. Die Ergebnisse bestätigten die Diagnose eines neurodegenerativen Parkinson-Syndroms. Die zuvor empfohlene Behandlung wurde jedoch vom Neurologen laut Patientin aufgrund fehlender schwerwiegender Symptome nicht eingeleitet.

Im März 2015, mittlerweile in retrospektiver Betrachtung drei Jahre nach Auftreten erster motorischer Bewegungsstörungen, erfolgte die Erstuntersuchung in unserer Praxis.

Die Patientin berichtete auf Nachfrage über eine schon lange bestehende Hyposmie. Es bestehe ein vermehrter Harndrang, ein erschwertes Umdrehen im Bett sowie eine deutliche Morgensteifigkeit und Schulterschmerzen links. Sie müsse viel grübeln, der Antrieb sei dadurch reduziert. Auch habe sie Angst, im beruflichen Umfeld auf das Zittern der Hand und die Steifigkeit angesprochen zu werden. Der begleitende Ehemann beschrieb gelegentliches Schreien und Rufen in der Nacht sowie Um-sich-Schlagen im Schlaf bei der Patientin.

Relevante Vorerkrankungen: Es bestehe ein Hypertonus, der medikamentös gut eingestellt sei. Mit 36 Jahren seien Eierstöcke und Uterus operiert worden. Seitdem leide sie aufgrund von Senkungsbeschwerden unter verstärktem Harndrang, jedoch ohne Inkontinenz. Vor vielen Jahren habe sie eine tiefe Beinvenenthrombose gehabt.

Familienanamnese: Allergien und Wirbelsäulenproblem. Der Großvater mütterlicherseits habe Parkinson gehabt. Eine der beiden jüngeren Schwestern leide an Mamma-Ca.

Risikoanamnese: Selten Alkohol, kein Nikotin. Früher über 15 Jahre 10 Zigaretten/Tag. Mindestens 4 Tassen Kaffee/Tag. Keine Allergien, Unverträglichkeit von Nüssen.

Vegetative Anamnese: Keine Obstipation. Urgesymptomatik der Blase bei Zustand nach Hysterektomie.

Soziale Anamnese: verheiratet, keine Kinder, sie sei Führungskraft und Mitglied der Geschäftsleitung in einem internationalen Unternehmen, kaufmännische Leiterin in Vollzeit.

Parkinson

Подняться наверх