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Es geht nicht nur ums Geld: Soziale, kulturelle, wissenschaftliche Unternehmungen
ОглавлениеGemeinhin wird der Begriff der Unternehmerin und des Unternehmers, ebenso der „Innovation“, mit „wirtschaftlicher Schaffenskraft“ assoziiert. Aber wenn wir das Unternehmerische nicht nur auf das Wirtschaftliche und auf monetäres Gewinnstreben in unserer Gesellschaft beziehen, ergibt sich eine neue Perspektive auf das Unternehmertum. Unternehmertum kann als Haltung gegenüber der Gesellschaft verstanden werden, etwas zu wagen, zu verändern, Neuland zu betreten. Der unternehmerische Geist, den wir hier vorstellen wollen, ist getragen von grenzenloser Neugier – und die findet sich in allen Bereichen einer Gesellschaft. Es geht nicht darum, einen Konzern zu gründen, reich zu werden, Tausende von Mitarbeitern zu haben. Es geht um die Lust zu gestalten, die wir auch an der Universität, in Sozialeinrichtungen oder in Kulturbetrieben finden.
Jürgen Kuttner: „Ich habe zu DDR-Zeiten an der Humboldt-Universität studiert. In Philosophie promoviert über den ,Begriff der Masse in der ideologischen Auseinandersetzung‘. Die Zeit dort hat mich natürlich geprägt. Aber ich bin ein Selbständiger – Freigeist. An der Universität war ich dauerhaft nicht gut aufgehoben. Bei der Gründung der taz-Ost nach dem Fall der Mauer passte das dann alles sehr gut. Geschäftsführer Jürgen Kuttner‘ klang echt spießig und dann ging es los: GmbH gründen, Räume und Telefonanschlüsse besorgen. Man sagt mir nach, ich könne Menschen für Ideen begeistern. Hat ganz gut geklappt, mit zwanzig Mitarbeitern hatten wir bald eine Auflage von 45.000 Exemplaren.“