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Demotivierende Statements und unsensibles Verhalten gegenüber der jungen Generation sind kontraproduktiv für ein erfolgreiches Gesundheitswesen

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Wenig förderlich für das Engagement junger Menschen in der Medizin sind Aussagen wie: »Sie brauchen keine Familie, Sie sind doch Chirurg« (Janert 2019) und Positionen, die die Qualität und Einsatzfähigkeit von Chefärztinnen in der Herzchirurgie massiv in Frage stellen (Hagl 2019, Cleuziou u. a. 2019). Damit drängt sich die Frage auf, ob der massive Ärztemangel und die stetige Zunahme von Frauen in der Medizin bisher angemessen reflektiert wurde.

Positiv zu vermerken ist, dass in Einzelfällen (z. B. Bundesverband Deutscher Chirurgen (BDC)) nicht nur Offenheit für Fragen des Managements und für übergreifende Zusammenarbeit besteht, sondern auch größere Anstrengungen zur Optimierung ärztlicher Weiterbildung unternommen werden (Hellmann 2017c, 2017d). Allerdings stellt sich auch hier die Frage nach einem zielführenden Umgang mit der jungen Generation. Die Verwendung von Begriffen wie »Arztbildung«, »Gesellenebene«, »Novizenebene« oder »Meisterebene« erscheinen in einer Zeit, in der eine neue Generation prozessorientierte Strukturen, flache Hierarchien, Teamorientierung und gleiche Augenhöhe einfordert, eher obsolet (Hellmann 2020b, 33), ungeachtet der Tatsache, dass ein Bezug zum »guten Handwerker« naheliegt. Gerade die Chirurgie als ein für die Patientenversorgung unverzichtbares Fach ist gefordert, fundiert und erfolgreich für den Nachwuchs zu werben, zumal sie nach neuen Erkenntnissen zur Affinität von Studienabsolventen zur bevorzugten Fachrichtung für ärztliche Tätigkeit nur an 5. Stelle der Beliebtheitsskala rangiert und somit von der Inneren Medizin (1. Stelle der Beliebtheitsskala) weit abgeschlagen ist (www.praktischarzt.de) (Hellmann 2021).

Die junge Ärztegeneration zeigt Flagge

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