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4.3 Relevanz des Konzeptes

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Die Relevanz von Patientenzentrierung bedarf eigentlich keiner separaten Erklärung. Die Belange des Patienten oder der Patientin in den Mittelpunkt zu stellen, ist zentraler Bestandteil des Genfer Gelöbnisses, welches in der Neufassung von 2017 die Patientenautonomie stärkt (Parsa-Parsi 2017). Neben dem ethischen Imperativ und den Forderungen von Seiten der politischen Entscheidungsträger, wissen wir, dass auch viele Patientinnen und Patienten darauf drängen besser informiert und in Behandlungsentscheidungen einbezogen zu werden.

Auch wissenschaftlich deuten Studienergebnisse auf die hohe Relevanz von Patientenzentrierung für gesundheitsbezogene Outcomes hin. Es wurden positive Assoziationen von Patientenzentrierung mit dem Gesundheitszustand- und verhalten (Dwamena et al. 2012), dem Wissen über die Erkrankung (McMillan et al. 2013), dem Wohlbefinden, der Adhärenz und der Patientenzufriedenheit (Rathert et al. 2013) gefunden, welche allesamt mit der Rekonvaleszenzzeit in Verbindung stehen und damit die gesamte Behandlung beeinflussen (Rathert et al. 2013). Neben Vorteilen für den einzelnen Patienten oder die einzelne Patientin, werden in der Literatur positive Effekte von Patientenzentrierung auf anderen Ebenen beschrieben, was im Einklang mit dem oben beschriebenen Quadruple-Aim-Framework (Bodenheimer u. Sinsky 2014) steht. So zeigte eine Studie (Bertakis u. Azari 2011), dass eine patientenzentrierte Versorgung mit geringen Kosten assoziiert war. Einzelne Studien zeigen auch positive Effekte von Patientenzentrierung auf das Stresserleben der Behandelnden sowie eine erhöhte Zufriedenheit mit dem Job (Barbosa et al. 2015).

Nichtsdestotrotz fehlt es aufgrund der unklaren Begriffsverwendung und der damit im Zusammenhang stehenden Heterogenität an Outcomes an ausreichenden und vergleichbaren Studien zu den Effekten von Patientenzentrierung.

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