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5.2 Self-Care für Mind und Body

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In Zeiten knapper Ressourcen im Gesundheitssystem wird der Ruf nach mehr „Gesundheitskompetenz“ der Bevölkerung laut. Es wurde festgestellt, dass die unzureichende Fähigkeit der Patienten, Gesundheitsinformationen zu verstehen und im Gesundheitssystem zu navigieren, ein wichtiger Indikator für die Unangemessenheit des Zugangs zur Gesundheitsversorgung ist. Darüber hinaus wird von Menschen mit problematischer Gesundheitskompetenz erwartet, dass sie im Umgang mit ihren gesundheitlichen Problemen eine schlechte Selbstwirksamkeit zeigen (Palumbo 2017). Digitale Angebote können einen niedrigschwelligen Zugang zu mehr Gesundheitskompetenz ermöglichen. Dies schließt neben reinen Gesundheitsinformationen auch die Kompetenz ein, Maßnahmen zur Prävention von Erkrankungen oder zur Behandlung leichter akuter Symptome (z.B. Erkältungen) oder chronischer Erkrankungen (z.B. Rückenschmerzen) selbstständig anzuwenden („Self-Care“).

Das Verständnis, dass ein Zusammenwirken von Mind und Body grundlegend für eine umfassendere Prävention aber auch die Therapie von Erkrankungen ist, ist Teil der integrativen Betrachtung von Gesundheit (Witt et al. 2017). Die sogenannte Mind Body Medicine (MBM) berücksichtigt dies, und so, wie sie aktuell in der Schweiz angewendet und gelehrt wird (Witt et al. 2019), ist Gesundheitskompetenz und Selbstwirksamkeit ein grundlegendes Ziel.

Im Rahmen der Self-Care werden zudem indikationsspezifisch evidenzbasierte Self-Care-Maßnahmen empfohlen. Da hierbei aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse mit langjähriger therapeutischer Expertise unter der Berücksichtigung der Werte und Wünsche der Patienten kombiniert werden, spielen auch digitale Methoden zunehmend eine wichtige Rolle. Dabei ist zu berücksichtigen, dass es darum geht, für jeden Erkrankten die bestmöglich passende Intervention zu wählen und das kann je nach Bedürfnis der Person digital oder das übliche analoge Setting sein. Bei den konzeptionellen Bestandteilen der neueren digitalen Interventionen spielen neben den komplementärmedizinischen Elementen (z.B. Akupressur oder Entspannungsverfahren), insbesondere gesundheitspsychologische Aspekte wie z.B. Techniken der Verhaltensänderung (z.B. Zielbildung oder soziale Unterstützung), eine zunehmend wichtige Rolle.

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