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Schlussfolgerungen

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Inhaftierte Menschen stammen im Allgemeinen aus benachteiligten Familien bzw. schwierigen sozialen Umfeldern. Es ist für sie von entscheidender Bedeutung, Wege zu finden, um mit ihren Angehörigen, ihren Freunden und dem sonstigen sozialen Umfeld in Kontakt zu treten, die ihnen positive Unterstützung bieten können, damit sie von Drogenmissbrauch und Kriminalität Abstand nehmen (Maruna 2005). Die Wiedereingliederungs-Versammlungen geben Einzelpersonen die Möglichkeit, diese unterstützenden Verbindungen und Beziehungen zu entwickeln. April erhielt durch die Hilfe, die ihr von den Unterstützern in ihrer Versammlung angeboten wurde, ein vollständiges drittes Gebiss. Ihr Leben wäre ganz anders verlaufen, wenn sie das Gebiss nicht hätte. Damit ist sie in der Lage, im Einzelhandel zu arbeiten und in der Gesellschaft positiver zu wirken. Einzelne können, insbesondere wenn sie aus benachteiligten Umfeldern oder aus dem Gefängnis kommen, ihre Bedürfnisse nicht alleine abdecken. Sie brauchen Unterstützung und Beziehungen zu Menschen, die ihnen helfen können, grundlegende Veränderungen herbeizuführen. Die Wiedereingliederungs-Versammlungen unterstützen, wie die in diesem Beitrag berichtete Forschung zeigt, die nahestehenden Menschen aus dem sozialen Netzwerk auch dabei, das Leid zu überwinden, das der Verlust des ins Gefängnis gekommenen Menschen verursacht hat. Die Wiedereingliederungs-Versammlung ist eine Intervention, die auf verschiedenen Ebenen zum Aufbau einer Gemeinschaft beitragen kann. Sicherlich werden diese Treffen nicht alle Menschen verändern, aber sie sind eine tragfähige Alternative zum »Fallmanagement« und zu anderen gebräuchlichen Strategien, die derzeit zur Rehabilitation eingesetzt werden. Der Wiedereingliederungs-Planungsprozess sollte also breiter angelegt und weiter erforscht werden.

1Aus dem Englischen von Johannes Hampel.

2Der im Englischen gebräuchliche Begriff »Restorative Justice« wird meist auch im Deutschen verwendet. Es finden sich aber auch Bezeichnungen wie »Restaurative Justiz«, ausgleichende Gerechtigkeit oder auch restaurative bzw. Wiedergutmachungs-Verfahren (Anm. d. Hrsg.).

3Als Fallmanager wird die zuständige Person eines Amtes bezeichnet, die z. B. bei der Arbeitsvermittlung oder auch anderen Bedarfen wie Schulden, Wohnungssuche etc. hilft.

4Das Bezirksgericht der Vereinigten Staaten für den Bezirk Hawaii nutzt die Wiedereingliederungs-Versammlungen seit 2015, und für viele am Programm beteiligte Personen werden die Treffen bereits vor ihrer Verurteilung und Inhaftierung initiiert (Walker a. Kobayashi 2020).

5Indigene Menschen auf der ganzen Welt haben »Talking Circles« (Isaacs 1999) und auch im Westen wurden bis zur Eroberung durch die Normannen (Van Ness a. Strong 2002) Verfahren angewandt, die wiedergutmachenden Charakter hatten. Die moderne »Restorative Justice«, um die es in diesem Beitrag geht, begann sich im Westen in den 1950er-Jahren zu entwickeln mit dem Werk von Albert Eglash in den USA, in den 1970erJahren Nile Christie in Norwegen und in den 1980er-Jahren Howard Zehr (Walker, Rodgers a. Umbreit 2018).

Die Kraft des Miteinander

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