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Gleichzeitig: Verlässliche Pächter auf St. Antony

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Kurz nachdem Pfandhöfer seine neue Hütte Gute Hoffnung in Betrieb genommen hatte, schied er aus dem Vertrag mit von Wenge als Mitpächter der St. Antony-Hütte aus. Seine Kompagnons, die die Hütte nun allein weiter betrieben, entschädigte er mit tausend Fass Eisenstein.70 Döeinck & Comp. kamen ihren Verpflichtungen gegenüber von Wenge und den staatlichen Stellen pünktlich nach. Doch mit dem Abflauen der Konjunktur im Hauptexportmarkt der Niederlande und der Inbetriebnahme der neuen Konkurrenz verschlechterte sich die Lage von St. Antony. Beide Hütten konkurrierten auf den Beschaffungs- und Absatzmärkten. Die Erzversorgung für St. Antony gestaltete sich immer schwieriger, vor allem als 1783 das preußische Bergamt die Ausfuhr von Eisenstein aus Kleve in das Vest Recklinghausen verbot. Gleichzeitig stiegen die Preise für Holzkohle. Der kölnische Staat reagierte auf diese Situation mit der Gewährung von Vergünstigungen bei Zoll und Abgaben auf Eisenwaren, die im Vest hergestellt worden waren.71

1783 war die St. Antony-Hütte 27 Wochen in Betrieb. Über die Kampagnen der Folgejahre ist kaum etwas bekannt. Damm und Wasserrad waren 1784 auf Kosten der Pächter, der Schlackenabfluss auf Kosten von Wenges zu reparieren. Zum Ende der Pachtzeit verschlechterte sich die Zahlungsmoral von Döeinck & Comp. Von Wenge musste Zahlungen anmahnen. Dennoch wollten die Pächter den Vertrag um mehrere Jahre verlängern, was von Wenge aber ablehnte. So kam es im April 1787 nur zur einjährigen Verlängerung des Vertrags bei reduziertem Pachtzins. Wegen Absatzproblemen in Holland wurden die Pächter kurz darauf wegen der Stundung der Pachtzahlungen bei von Wenge vorstellig. Auch verhandelten sie erneut über einen längeren Vertrag, da umfangreiche Reparaturen und Investitionen anstanden, die jedoch nur bei einer langfristigen Nutzung sinnvoll waren. Bis zum Tod von Wenges 1788 wurde jedoch kein neuer Vertrag mehr abgeschlossen.72

Auch unter den Erben von Wenges blieben Döeinck und seine Partner mit jährlicher Pachtverlängerung zunächst Pächter der Hütte, bis sie im Februar 1790 den Vertrag kündigten. Mit einer Kündigungsfrist von vier Wochen wurde den Pächtern zugestanden, auch über das Ende des Pachtjahres hinaus die restlichen Vorräte zu verarbeiten. Vermutlich wegen der unsicheren Pachtsituation unterließen Döeinck & Comp. nun weitere Neuinvestitionen und Reparaturen. Bis Mitte 1792 scheinen sie noch auf St. Antony gearbeitet zu haben. Sie lieferten von dort noch Waren aus, bearbeiteten Aufträge in Kommission für Pfandhöfer und stellten den Erben von Wenges den Neubau eines Magazingebäudes in Rechnung. Dann scheinen sie die Hütte verlassen zu haben.73 Von Wenges Erben verhandelten mittlerweile über den Verkauf der Hütte.

Oberhausen: Eine Stadtgeschichte im Ruhrgebiet Bd. 2

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