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6 Der Erhalt der Lewitz-Eichen

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BUND und das Lewitznetzwerk e. V. haben sich außerdem an Bundestags- und Landtagsabgeordnete gewandt, zu Ortsterminen eingeladen, Podiumsdiskussionen durchgeführt und sich gemeinsam mit dem Landesjagd- und Landesanglerverband in einem offenen Brief an den Minister für Landwirtschaft und Umwelt des Landes Mecklenburg-Vorpommern, DR. TILL BACKHAUS gewandt (Abbildungen 4-6).

Neben der Kritik machten sie aber auch deutlich, dass sie mit diesem Projekt die Chance sehen, gemeinsam und mit dem Willen einer Konsensfindung aller Beteiligten das Projekt zu optimieren, so dass die Sanierung der Dämme allen unterschiedlichen Interessengruppen gerecht wird. Die Sanierung im Planungsgebiet Stör-Wasserstraße könnte somit beispielgebend über das Bundesland hinauswirken. In dieses Vorhaben wollten sich die Verbände einbringen und baten um ein Gespräch. Dieses Gesprächsangebot kam vom Wasserschifffahrtsamt Lauenburg (WSA), das für die Umsetzung des Planfeststellungsbeschlusses verantwortlich war. Ein Auftaktgespräch fand am 15. Januar 2014 mit den interessierten Verbänden sowie mit Behörden des Landes Mecklenburg-Vorpommern, dem zuständigen Ministerium, dem Staatlichen Amt für Landwirtschaft und Umwelt Westmecklenburg (StaLU-WM) und dem Landkreis Ludwigslust-Parchim statt. Das Gespräch versprach eine Kooperationsbereitschaft und Offenheit für das weitere Vorgehen, das nach der Veröffentlichung des PFB (2013) durch das Bundes-Wasserschifffahrtsamt Magdeburg für uns unmöglich erschienen war. Unser großes Engagement und die gemeinsame Öffentlichkeitsarbeit hatten ein Einlenken der Wasserschifffahrtsbehörde insbesondere der Zweigstelle Lauenburg bewirkt.

Abbildung 4a, b: Mitglieder des Lewitznetzwerkes protestieren während der Vorstellung der Planungsergebnisse durch das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Ost in Magdeburg und fordern den Erhalt der Lewitz-Eichen. (Fotos: KERSTIN FRITSCH)


Abbildung 5: Eine andauernde Öffentlichkeitsarbeit mit vielen Presseterminen (hier an der Stör-Wasserstraße) sollte ein Umdenken bei der Planungsbehörde bewirken (Foto: JÜRGEN BRANDT).

Abbildung 6: Plakate und Transparente wurden zuerst auf dem Marienplatz in Schwerin angefertigt und dann an den Stieleichen an der Stör-Wasserstraße angebracht (Foto: RALF OTTMANN).

Obwohl die Behörde an den Vorgaben zur Dammsanierung gemäß PFB (2013) festhielt, wurden jetzt doch innerhalb dieses Beschlusses sämtliche Möglichkeiten ausgeschöpft, um auch das zweite Ziel, Erhalt der gemäß PFB (2013) ausgewiesenen Bäume sowie den Erhalt von weiteren Bäumen, die laut PFB (2013) gefällt werden sollten, zu erreichen. Die Erhaltung des Alleencharakters auf der Dammkrone wurde einvernehmlich als Ziel definiert.

Die Begleitung der Maßnahme durch einen Baumsachverständigen schon mit Beginn der Ausschreibungen wurde zugesichert – ein großer Erfolg der Verbände, war dies doch einer der wesentlichen Kritik- und Streitpunkte und von der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes zunächst abgelehnt worden.

Im weiteren Verlauf der Sanierungsarbeiten gab es zehn Gespräche und Ortstermine, zu denen das WSA Lauenburg einlud und wo detailliert der Fortgang der Arbeiten, insbesondere die erforderliche Unterhaltung und Pflege sowie Rückschnitte von Gehölz auf und an den Dämmen besprochen wurden.

Um den Alleencharakter im Bereich Stör-Wasserstraße vom Eldedreieck bis km 0.9 auch für die Zukunft zu erhalten, wollten die Verbände Neupflanzungen auf dem Damm oder in einem Grünstreifen daneben im Rahmen einer Ausgleichsmaßnahme erwirken. Das WSA Lauenburg lehnt das bisher aber ab. Gemäß der vorgesehenen Dammgeometrie in diesem Bereich wäre keine Neupflanzung auf dem Damm zulässig. Es wäre ein überbreiter Damm hierfür erforderlich. Weiterhin steht dem WSA Lauenburg kein eigener Grünstreifen neben dem Damm für etwaige Neupflanzungen zur Verfügung. Es wurde aber zugesichert, dass die aufgezeigte Fragestellung im Zuge eines voraussichtlich weiteren Planfeststellungsverfahrens noch einmal geprüft werden wird.

Am 29. März 2018 fand das zehnte und vorerst letzte Gespräch mit einer Besichtigung des zweiten Sanierungsabschnittes im Bereich Stör-Wasserstraße km 1.0–2.28 statt. Vor Ort wurden der Baufortschritt. Eingriffe in die Vegetation und umgesetzte Erhaltungsmaßnahmen der Lewitz-Eichen erläutert. Dazu gehörte der Einbau des Auflastfilters mit der Herstellung von insgesamt 870 Baumlüftern und dem oberen Abschluss durch einen Wühltierschutz. Die Arbeiten wurden Ende Mai 2018 beendet.

ANDREAS DOHMS vom WSA Lauenburg beschrieb die außergewöhnlich gute Zusammenarbeit und das Miteinander mit den Verbänden. Die Dammverstärkung hat jetzt einen sicheren Zustand bei normalem Kanalwasserstand erreicht. Die gemäß PFB zu erhaltenden Bäume blieben erhalten. Das Ziel des Hochwasserschutzes bleibt jedoch noch offen und muss zu einem späteren Zeitpunkt umgesetzt werden. Wahrscheinlich ist hierfür ein weiteres Planfeststellungsverfahren nötig. Im Gespräch ist ein Deich hinter dem bestehenden Damm.

Jahrbuch der Baumpflege 2019

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