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7 Unterschiedliche Beurteilung der Auswirkung von Bäumen auf Dämme bzw. Deiche

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Das Merkblatt der Bundesanstalt für Wasserbau (BAW) „Standsicherheit von Dämmen an Bundeswasserstraßen“ Ausgabe 2011 gibt vor, grundsätzlich keinen Gehölzbewuchs auf Dämmen zuzulassen. Demnach stellen Gehölze (Bäume und Sträucher) eine Gefahr der Standsicherheit dar, weil

 Gehölze die Ansiedlung von Wühltieren begünstigen, deren Gänge ebenso wie die Wurzeln abgestorbener Bäume bevorzugte Sickerwege sind.

 windinduzierte Bewegungen des Baumes zur Lockerung des Bodens führen.

 Windwurf von Bäumen zu einer erheblichen Schwächung des Dammquerschnitts führen kann.

 die Grasnarbe durch die andauernde Beschattung unterdrückt wird.

 die Dammbeobachtung, die eine lückenlose Einsehbarkeit der luftseitigen Böschung voraussetzt, durch Bäume und Sträucher erheblich beeinträchtigt werden kann

 eine maschinelle Unterhaltung des Deiches/Dammes erschwert wird.

Auch MATTHECK sieht Bäume an Deichen bzw. Dämmen kritisch (ARNOLD 1999):

 Faulende, abgestorbene Baumwurzeln wirken wie Drainagerohre und leiten Wasser in den Deichkörper, der aufgeweicht wird.

 Auch gesunde Wurzeln können besonders im Bereich der mechanisch wirksamen Wurzelplatte eine Pumpwirkung aufweisen. Dabei sollen bei Sturmeinwirkung unter oder neben der Wurzelplatte Bodenklaffungen auftreten, die beim Zurückschwingen das hineingelaufene Wasser weiter in den Deich drücken.

 Im Falle des Versagens reißen Bäume tiefe Krater in den Deichkörper und führen zur Schwächung.

 Absterbende Wurzeln bilden wasserleitende Röhren in den Deichen.

Andererseits beschreiben KATZENBACH & WERNER (2007) eine Erhöhung der Festigkeit durchwurzelter Erdbauwerke insbesondere aufgrund verbesserter Scherfestigkeit. Die Untersuchung und Einschätzung von Wurzeln gefällter Bäume am Landwehrkanal (Berlin) haben stabilisierende Auswirkungen von Zug- und Haltewurzeln auf den Böschungsbereich ergeben (kubus – Technische Universität Berlin: Darstellung der Wurzelverläufe und bodenkundliche Feldansprache nahe der Ufermauer des Berliner Landwehrkanals 2008).

WESSOLLY (2007) hat durch Untersuchungen am Rheindamm intensive und dammstabilisierende Durchwurzelung des Dammkörpers durch Kastanienwurzeln nachgewiesen, deren Standsicherheit im Kippversuch sogar besser entwickelt war als auf Normalstandorten.

Jahrbuch der Baumpflege 2019

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