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4 Mythologie, Geschichte und Literatur

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Aufgrund der ungewöhnlichen Eigenschaften – immergrüne, glänzende, stachlige Blätter mit roten Früchten – hat die Stechpalme in der Mythologie schon seit langer Zeit Bedeutung. Bereits die Kelten verehrten sie: Für die Druiden sollen die roten Früchte Lebensenergie symbolisiert haben. Den Römern galt sie als zukunftsdeutender Baum. Durch ihre immergrünen Blätter gilt sie als Symbol für Unvergänglichkeit und ist daher auch auf Friedhöfen so beliebt.

Der Zauberstab Harry Potters war aus einem Stechpalmenzweig; auch für Wanderstöcke waren und sind die Zweige beliebt, so z. B. bekannt von GOETHE und LISZT.

Die Bezeichnung „Hülse“ wie auch das englische „Holly“ gehen auf althochdeutsch hulis zurück, eine Bezeichnung für stechende Sträucher, und wurde schließlich auf weitere immergrüne, stechende Gehölze wie die Stechpalme übertragen. Noch heute lassen viele Flur- und Ortsnamen mit der Silbe „Hüls-“ auf das einstige Vorkommen der Stechpalme schließen, z. B. Hülsfeld, Hülsenhain und Hülsebusch. Auch in Familiennamen wie DROSTE-HÜLSHOFF und HÜLSMANN findet man sie wieder.

Der Bezug zur Palme im Namen rührt von dem Brauch, in katholischen Gegenden am Palmsonntag Ilex-Zweige als Palmzweige in die Kirche zu bringen, die dort geweiht werden und dann in Stube und Stall gegen Heimsuchung durch böse Gewalten (z. B. Gewitter) aufgehängt oder in den Dachgiebel gesteckt werden.

Verwendete Literatur

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Autor

Prof. Dr. Andreas Roloff leitet das Institut für Forstbotanik und Forstzoologie sowie den Forstbotanischen Garten der TU Dresden in Tharandt, ist Inhaber des Lehrstuhls für Forstbotanik und beschäftigt sich seit über 30 Jahren mit Fragen der Baumbiologie, Gehölzverwendung und Baumpflege. Er ist Fachreferent für Parks, Gärten und städtisches Grün im Rat der Deutschen Dendrologischen Gesellschaft und Leiter des Kuratoriums Nationalerbe-Bäume.

Kontakt: roloff@forst.tu-dresden.de



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