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Eriksons Psychosoziale Phasen

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Nach Erik Erikson (1902-1994), ein aus Deutschland stammender Kinderpsychoanalytiker, ab 1936 in den USA lebend, sind es psychosoziale Modalitäten, die das organisierende Prinzip bilden, aus dem heraus der Mensch sich selbst und die Welt erfährt und ordnet. Erikson unternahm den einflussreichen Versuch, die beschränkenden Termini Freuds hinter sich zu lassen und Familie und Kultur in sein anthropologisches Bild von Entwicklung einzubeziehen (vgl. McConville & Wheeler 2002).

Eriksons psychosozialen Phasen (1950) für das Kleinkindalter:

1. Oral-sensorische Phase / Vertrauen – Misstrauen (1. Lj)

Das Urvertrauen wird durch Zuwendung und sichere Erfüllung der Bedürfnisse erlangt, Hilflosigkeit entsteht bei dem Gefühl, die Umwelt nicht beeinflussen zu können (siehe auch das später formulierte Kontingenzparadigma unter 2.8.).

2. Anal-muskuläre Phase / Autonomie – Zweifel/Scham (2-3a)

Kognitive Fähigkeiten und die Motorik werden entwickelt: Das Gefühl der Selbständigkeit und Selbstkontrolle kann entstehen. Zweifel an den eigenen Fähigkeiten entsteht durch Kritik, Tadel und zu starren Anpassungsforderungen.

Wheeler bietet eine Tabelle zum Vergleich der verschiedenen Entwicklungsmodelle (McConville & Wheeler 2002 Vol. I, 52). Abbildung 1 zeigt den das Kleinkindalter betreffenden Abschnitt in gekürzter Form.

Das klassische Modell Freuds wird bei Erikson von einem nach biologischem Zeitplan ablaufenden Stufenmodell zu einem Entwicklungsplan kritischer Perioden für bestimmte Persönlichkeitskomponenten. Er verknüpft, wie bereits erwähnt, das individuelle/biologische Feld mit dem kulturellen und familiären Feld, um, laut Wheeler, erklären zu können, wie bestimmte Muster (oder bestimmte Kontaktstile) in bestimmten kulturellen Kontexten präferiert und dominant werden.

Die dargestellten Modelle haben gemeinsam, dass sie qualitativ unterschiedliche Stufen darstellen. Das Feld der Erfahrungen ist (vor jeder und nach jeder Stufe) durch und als ein anderes Selbst verschieden organisiert. Die Geburt kann als den radikalsten eines solchen Phasen-Feld-Übergangs gesehen werden.


Abb. 1: Vergleich der dargestellten Entwicklungsmodelle

Gestalttherapie mit Kindern und Jugendlichen

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