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Die Methodologie der Diskursanalyse

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Was ist also nach Foucault ein Diskurs? Ein Diskurs besteht nicht aus den Aussagen eines Sprechers, als ob das Sprecherkonzept eine Klammer für die Einheit des Diskurses und die Bedeutung wäre (wie in der Sprechakttheorie). Ein Diskurs ist auch nicht die zwanglose und aufgeklärte Konversation, die der Verständigung zwischen vernunftbegabten (und deshalb autonomen) Subjekten dient, wie in der Diskursethik von Habermas. Auch ist der Diskurs nicht eine grammatikalische Organisation von Aussagen, also nicht die satzübergreifende formale linguistische Textstruktur (wie in der Diskurslinguistik).

Ein foucaultscher Diskurs besteht aus den tatsächlich aufgetretenen Aussagen, die in einer Epoche in einem sozialen Feld ein Aussagensystem gebildet haben oder bilden. Diese Aussagen sind wirkmächtig, sie sind Wissen hervorbringende und reproduzierende Praktiken sowie mit Machtwirkungen verkoppelte Sprechpraktiken. Dreyfus und Rabinow (1987) bezeichnen die foucaultschen Aussagen daher als seriöse Sprechakte und unterscheiden sie damit von den austinschen Sprechakten. Von einem Aussagensystem spricht man in der foucaultschen Diskurstheorie deshalb, weil die Aussagen eines Diskurses durch die Regeln ihrer Hervorbringung zusammengehören und als Ermöglichungszusammenhang für die je einzelne Aussage zusammenwirken. Wer was wann mit welchen Äußerungsformen anhand welcher Argumentationsstrategien über welche Sachverhalte sagen konnte und Beachtung erhielt, was abstrakte Konzepte bedeutet haben, welche Problematisierungen sie getragen oder auf sich gezogen haben, was zu einer Zeit denkmöglich war, all das ist durch die Regeln eines Aussagensystems strukturiert. Aber woher stammen diese Regeln, und wer hat sie definiert? Nach Foucault entstehen Diskurse als reglementierte Aussagensysteme nicht durch die Absichten einzelner Akteure, sondern sie sind selbst historisch in anonymen und überindividuellen Prozessen entstanden. Sind sie aber erst einmal vorhanden, stellen sie für eine relative historische Dauer ein wirkmächtiges eigengesetzliches Wissenssystem dar, das auf andere (nicht-diskursive) Praxisformen einwirkt.

Foucault hat anstelle des Begriffs »Diskurs« auch den Begriff der »diskursiven Praxis« verwendet um hervorzuheben, dass Diskurse konstruiertes Wissen in einem sozialen Feld darstellen und nicht eine diskursunabhängige vorgängige Realität einfach abbilden. Er hat zunächst vier Bestandteile eines Diskurses unterschieden. In einem Aussagensystem treten (1) »Objekte« im Wissen erst als Objekte hervor, die nun thematisiert, klassifiziert und problematisiert werden können. Dies geschieht mit Bezug auf ebenso im Diskurs hervorgebrachte (2) »Begriffe«, also Denkkonzepte, Fachwörter, Prinzipien, Kategorien usw., die im Aussagensystem eine reglementierte Verwendungsweise und damit eine bestimmte Bedeutung haben. Akteure, die in sozialen Bereichen als (3) »Sprecher« Aufmerksamkeit erhalten wollen, bedienen sich vorbewusst der reglementierten Äußerungsmodalitäten, damit das von ihnen Geäußerte auch Geltung erhält. In einem Feld werden dann in der Weise, wie Objekte und Begriffe vernetzt, bewertet und problematisiert sind (4), thematische Wahlen (was kann thematisiert werden, und was wird ausgeblendet?) sowie denkbare Strategien und Handlungsperspektiven möglich. Diese vier Bestandteile hat Foucault diskursive Formationen genannt. Die vier diskursiven Formationen der Begriffe, Objekte, Sprecherpositionen und thematischen Wahlen/Strategien treten dabei nicht als isoliert zu betrachtende Aspekte, sondern in Verbindung miteinander auf. Insbesondere in seinen frühen Untersuchungen hat Foucault hervorgehoben, dass diese vier Formationen durch ein zugrundeliegendes Denkschema, eine Art Tiefenstruktur des Wissens, die er Episteme genannt hat, integriert werden und dass diese Episteme das Denken einer Epoche in gleich mehreren Wissensbereichen (denjenigen vom Sprechen/der Sprachwissenschaft, vom Tauschen/der Ökonomie und vom Leben/der Biologie) zu integrieren in der Lage war (Diaz-Bone 2013).

Die foucaultsche Analyseperspektive ist zunächst diejenige der (von ihm so benannten) »Archäologie«. Wie der Archäologe sich Monumenten einer vergangenen Epoche ohne Vorwissen und ohne die Kenntnis der Deutungsmuster dieser Epoche nähert, so betrachtet der Diskursanalytiker einen zeitgenössischen Diskurs, ohne die verstehende Perspektive von Akteuren einzunehmen und mit der erkenntnistheoretischen Distanzierung, dass ein Diskurs keine simple Abbildung einer nicht-diskursiven Wirklichkeit sei. Die Frage des Archäologen ist dann: Welche Wissensordnung ist anhand welcher Klassifikationen, Denkprinzipien, Begriffe, Konzepte möglich? Foucault hat eine für Europäer befremdliche Klassifikation angeführt, die er zwar als fiktive Klassifikation bei dem Schriftsteller Jorge Luis Borges entlehnt hat, die aber gut demonstriert, was den archäologischen Blick ausmacht: die Einnahme einer außenstehenden Perspektive auf die zu analysierenden Wissensordnungen. Borges berichtet von einer »chinesischen Enzyklopädie«, in der Tiere anhand einer Taxonomie wie folgt klassifiziert werden: 1) Tiere, die dem Kaiser gehören, 2) einbalsamierte Tiere, 3) gezähmte, 4) Milchschweine, 5) Sirenen, 6) Fabeltiere, 7) herrenlose Hunde, 8) in diese Gruppierung gehörige, 9) die sich wie Tolle gebärden, 10) die mit einem ganz feinen Pinsel aus Kamelhaar gezeichnet sind, 11) und so weiter, 12) die den Wasserkrug zerbrochen haben, 13) die von weitem wie Fliegen aussehen. Foucault zählt die Kategorien auf und konstatiert anschließend: »Bei dem Erstaunen über diese Taxonomie erreicht man mit einem Sprung, was in dieser Aufzählung uns als der exotische Zauber eines anderen Denkens bezeichnet wird die Grenze unseres Denkens: die schiere Unmöglichkeit, das zu denken« (Foucault 1971, S. 17; H.i.O.). Und Foucault fragt von hier aus weiter: Was ist eigentlich möglich für uns zu denken? Das zu beantworten soll Aufgabe der Archäologie sein. Die archäologische Analyseperspektive wird ergänzt durch die genealogische Analyseperspektive, die nun auch nicht-diskursive Praktiken einbezieht und nach den Wechselbeziehungen zwischen diskursiven Praktiken und nicht-diskursiven Praktiken fragt. In dieser heute so bezeichneten Dispositivanalyse (Link 2013; Jäger 2012) wird das Beziehungsgeflecht aus Wissenspraktiken einerseits und Institutionen, Verfahrensweisen, Techniken andererseits untersucht. Die genealogische Perspektive betrachtet die Diskurse sowohl als Resultat als auch als Grundlage sozialer (Macht-) Prozesse und bezieht in die Analyse solche theoretischen Konzepte ein, die zur Veränderung der diskursiven Formation (der Regeln) beitragen.

Mit dem Begriff des diskursiven Ereignisses wird in der Diskurstheorie denkbar, dass diskursive Prozesse nicht einfach Ent-Faltungen von im Diskurs angelegten »Logiken« sind, sondern beeinflusst werden durch die Eigenschaft von Aussagensystemen, Aussagen mit Ereignischarakter hervorzubringen. Aussagen können nicht einfach wiederholt werden, wenn sie etwas Ereignishaftes, das heißt etwas Einmaliges an sich haben: Wiederholt man einfach eine Aussage, ist der Sinn im Aussagensystem ein anderer, und es liegt ein anderes Ereignis vor! Aussagen können eine ungeplante nicht teleologische Veränderung des Regelsystems hervorbringen. Hier öffnet sich der strukturalistische Ansatz zu einer poststrukturalistischen Sicht auf Regelsysteme der diskursiven Praxis, die in Veränderung sind und die nur virtuell geschlossen zu denken sind. Michel Pêcheux (1982) hat darauf hingewiesen, dass Diskurse (abgrenzbare durch Regeln beschreibbare Wissensordnungen) eingebettet sind in Interdiskursordnungen. Letztere bewirken, dass in Diskursen Widersprüche und Inkohärenzen auftreten, die die diskursive Praxis zu verbergen versucht, die aber dennoch für eine stetige und produktive Unruhe in Diskursen sorgen. In Deutschland hat Jürgen Link die Interdiskurstheorie aufgegriffen und gezeigt, dass sich unterscheiden lässt zwischen Spezialdiskursen (wie z. B. juristischen oder Wissenschaftsdiskursen) und Interdiskursen, die im Wortsinn eher als allgemeine, populäre Wissensregionen zu verstehen sind, die massenmedial verankert sind und die den Austausch zwischen Spezialdiskursen bewerkstelligen, sodass diese für große Bevölkerungsgruppen »übersetzt« werden. Bei dieser Übersetzung spielen Kollektivsymbole eine wichtige Rolle (vgl. Becker u.a. 1985). Soll etwa der ökonomische oder finanzpolitische Diskurs massenmedial aufbereitet und popularisiert werden, helfen Kollektivsymbole, wie dasjenige des »Motors« aus: Die Weltwirtschaft springt an, muss geschmiert werden oder gerät ins Stocken etc. Kollektivsymbole können als epistemische, also Interdiskurse auf tieferer Ebene organisierende Elemente aufgefasst werden. Diskursanalyse wird dann zur Kollektivsymbolanalyse und der Analyse von Diskurspositionen, die sich durch einen unterschiedlichen Gebrauch der in Interdiskursen vorhandenen Repertoires von Kollektivsymbolen auszeichnen. Diskurspositionen unterscheiden sich danach, wie sie Kollektivsymbole verwenden, nicht dadurch, dass ihnen unterschiedliche Repertoires von Kollektivsymbolen zur Verfügung stehen. Beispiel: das Kollektivsymbol des sozialen »Netzes« kann als Sicherheit verbürgende Metapher eingebracht werden (soziales Netz = Auffangnetz für sozial Schwache) oder als Metapher für Faulenzertum (soziales Netz = soziale Hängematte). Jede massenmediale verfasste Gesellschaft weist eine solche Kollektivsymbolordnung (die Link »System synchroner Kollektivsymbole« nennt) auf, die die Infrastruktur für massenmedial wirksame Interdiskurse bildet.

Siegfried Jäger (2012) hat mit Bezug auf Link und Pêcheux die Diskursstränge zum Konzept der Diskursanalyse gemacht. Diskursstränge stellen für Jäger die vernetzten Bestandteile von Diskursen dar, die bei Foucault die vier Formationen waren. Bei Jäger werden Diskurse daraufhin analysiert, aus welchen Diskurssträngen (Themensträngen) sie bestehen, wie die Diskursstränge sich entwickeln und wie sie im Diskurs miteinander vernetzt werden. Alle sozialwissenschaftlich interessierten Diskursanalytiker in der Tradition Foucaults haben gemeinsam das Interesse, zum einen zu versuchen, nicht einzelne Diskurse zu analysieren, sondern Diskurse einmal (in synchroner und diachroner Perspektive) mit anderen Diskursen zu vergleichen und zum anderen Diskurse im Zusammenhang mit nicht-diskursiven Praktiken zu betrachten. Zielsetzung ist, den Gehalt der sozialkonstruktivistischen Ansätze auch analytisch einzulösen. Dass das Soziale durch soziale Prozesse hervorgebracht ist, ist mittlerweile ein Allgemeinplatz. In detaillierten Analysen zu zeigen, wie diese Konstruktion erfolgt ist, ist Aufgabe empirisch orientierter sozialkonstruktivistischer Forschung, wozu auch die Diskursanalyse zu zählen ist. Praktisch erfolgt dies durch den Beleg, dass soziale Wissensordnungen und Dispositive in ihrer Entstehung kontingent sind. Diesen Nachweis kann man einmal anhand der Vergleichsperspektive einzulösen versuchen. Denn wenn demonstriert werden kann, dass Wissen nicht einfach nur Wissen-von-etwas ist (im Sinne einer sprachlichen Wiederholung vorgängiger objektiver und vorsprachlicher Welt), sondern eine davon weitgehend abgekoppelte Sphäre ist, dann sieht man, dass in den sozialen Feldern jeweils verschiedene »Weltauslegungen« möglich sind, dass die vorsprachliche Welt sinnhaft unvollständig ist und deshalb Interpretation erfordert, und dass es Diskurse sind, die in die soziale Welt Wertungen, Wertigkeiten, Deutungen und letztlich Ordnung einbringen und somit Verstehen möglich machen. Die diskursanalytische Vergleichsperspektive kann dann aufzeigen, dass eine vorhandene Weise der Weltauslegung auch anders möglich wäre. Dieser konstruktivistische Blick zersetzt oder entzaubert damit Alltagsevidenzen (Deontologisierung): in historischer (diachroner) Perspektive durch den Nachweis, wie Diskurse in sozialen Prozessen entstanden sind, ohne eine innere Teleologie (Zielgerichtetheit) der Diskursentwicklung zu unterstellen, in synchroner Perspektive durch die Suche nach vergleichbaren sozialen Feldern (oder Teilfeldern) und den Nachweis, wie sich die dort vorfindbaren Diskursordnungen warum unterscheiden.1

Die foucaultsche Diskursanalyse ist durch eine poststrukturalistische Hermeneutik charakterisierbar. Dreyfus und Rabinow (1987) haben diese Hermeneutik »interpretative Analytik« genannt, die von subjektzentrierten Hermeneutiken und strukturalistischen Interpretationsansätzen abgrenzbar ist (Diaz-Bone 2013, in Vorbereitung). Es geht in der Rekonstruktion und Deutung von Diskursen als Sinnregionen nicht um die Erfassung von Subjektverstehen, also um die Bedeutung, die Diskurse als Wissensregionen für die Beteiligten haben. Diskurse werden als Praxisformen aufgefasst mit Regeln, die für die in Diskurse »verwickelten« Individuen nicht vollständig bewusst sein müssen. Erst wenn man ein Aussagensystem als Wissensordnung in einem sozialen Feld untersucht und eine vergleichende oder distanzierende Perspektive in der Analyse einnimmt, kann versucht werden, die Grundmuster des Wissens und die Regeln der diskursiven Praxis nach und nach zu rekonstruieren, wie sie den Beteiligten gar nicht vor Augen stehen müssen. Die interpretative Analytik ist auch zu unterscheiden von im engeren Sinne strukturalistischen Interpretationsansätzen, da nicht angenommen wird, dass die Wissensordnung und die diskursive Praxis als statisch oder durch universale Oppositionen organisiert werden. Die diskursive Praxis ist eine strukturierte, also eine durch Regelmäßigkeiten beschreibbare Praxisform, die sich verändert und die je nach sozialem Feld und Epoche unterschiedlich ausgeprägt sein kann. Auch vertritt der frühe Strukturalismus die erkenntnistheoretische Position von einer Objektivität (Positivität) der Regeln für Wissensproduktion. Die interpretative Analytik ist dagegen eine konstruktivistische Methodologie. Darunter ist zu verstehen, dass Diskursanalytiker vor Beginn der Untersuchung unterstellen, es gebe Diskurse in bestimmten sozialen Feldern und Epochen, die durch rekonstruierende Analyseschritte herausgearbeitet werden könnten. Das Resultat von Diskursanalyse hat dann aber den Status einer sozialen (wenn auch wissenschaftlichen) Konstruktion, es handelt sich um einen methodisch erarbeiteten Diskurs über Diskurse. Die diskursanalytische Vorgehensweise führt eine konstruktivistische Doppelbewegung aus:

1) Diskurse sind nicht einfach als abgrenzbares Aussagensystem direkt und offen erkennbar. Die Diskursanalyse konstruiert eingangs eine Forschungsperspektive, die theoretisch gestützt unterstellt, dass eine abgrenzbare Regelhaftigkeit der Wissensproduktion, also eine diskursive Formation (von »Begriffen«, »Objekten«, Sprecherpositionen, thematischen Wahlen/Strategien) mit einer bestimmten Tiefenstruktur in einer Epoche in einem sozialen Feld vorfindbar ist.

2) Anhand von methodischen Schritten wird Material zusammengestellt, von dem angenommen wird, dass sich aus ihm die Regeln der diskursiven Praxis diskursanalytisch herausarbeiten lassen. Diese interpretative Analytik ist ebenfalls eine Konstruktion, da sie versucht, schließend (»abduktiv«) aus dem bedeutungstragenden Material (dem »Wissen«) die Praxis zu rekonstruieren, die dieses hervorbringt.

Beide Schritte sind Teil des methodologischen Versuchs, die diskurstheoretische Perspektive zu realisieren. Aus dem Material muss dann das System der diskursiven Regelmäßigkeiten nach und nach rekonstruiert werden. Dabei liegt eine Art »Münchhausen-Problem« vor: Wie der Lügenbaron sich am eigenen Schopf aus dem Sumpf gezogen haben will, so muss sich die Diskursanalyse ohne A-priori-Kategorien auf das unstrukturierte Material einlassen, um dann nach und nach die Ordnungsdimensionen im Material zu erkennen.

Ausgangssituation für Diskursanalysen sind Fragestellungen, die in aller Regel nicht allein diskurstheoretische sind. Denn die Diskurstheorie ist »unterspezifiziert«, sie allein ist keine vollständige theoretische Perspektive. Die Diskurstheorie kann in unterschiedlicher Weise ergänzt werden, zum Beispiel um Sozialstrukturmodelle, um Handlungs- und Strukturtheorien, um Feldtheorien, um Theorien sozialer Institutionen und Organisation (wie Medieninstitutionen), um Theorien sozialer Identitätsbildung und sozialer Konflikte. Diskurstheorien können sinnvoll mit solchen soziologischen Theorien verknüpft werden, die dem kollektiven Wissen zwar eine wichtige Rolle zuerkennen, aber selbst nicht ausreichend anleiten, wie man dieses Wissen als eine konstruktive Praxis konzipieren und/oder systematisch analysieren kann. Bedingung dabei ist jeweils, dass die anzukoppelnden Theorien nicht mit Grundpositionen der Diskurstheorie (wie z.B. Konstruktivität des Sozialen, Ablehnung einer subjektzentrierten Hermeneutik oder Ablehnung eines zielgerichteten Geschichtsmodells) in Konflikt geraten. Eine solche Verknüpfung ergänzt die Diskurstheorie um wichtige begriffliche Konzepte und klärt, warum welche Diskurse analysiert werden sollen und wofür die Resultate einer Diskursanalyse gebraucht werden. Bevor eine Skizze vorgestellt wird, wie der Ablauf einer Diskursanalyse anhand typischer Phasen unterteilt werden kann, sei darauf hingewiesen, dass der Begriff »Diskursanalyse« ein Forschungsprogramm bezeichnet, dem verschiedene Forschergruppen zugehören. Aber dieses Forschungsprogramm ist nicht durch eine kanonisierte, also eine festgelegte und für alle Diskursforscher einheitliche Methode gekennzeichnet (Keller 2011), »einen Königsweg gibt es nicht« (Jäger 2012).

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