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Antigenderismus in der katholischen Kirche

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Das Schweigen der Frauen in der Vergangenheit könnte also damit zusammenhängen, dass sie in einem bestimmten historischen und gesellschaftlichen Kontext Angst hatten, mit dem Kampf für ihre Rechte gleichzeitig Verrat an nationalen und konfessionellen Interessen zu begehen. Das Problem ist jedoch, dass in Kroatien die Überzeugung, die Familie, das Volk und die Kirche seien in Gefahr und müssten verteidigt werden, bis heute fortwirkt. In der jüngeren Zeit, insbesondere nach 2013, als auch in anderen europäischen Ländern die Anti-Gender-Kampagnen begannen (Kuhar/Paternotte, 1-22), wird in der sogenannten „Gender-Ideologie“ eine Gefahr erkannt. Sie wird zur Ideologie erklärt, deren Ziel es sei, die christliche Anthropologie und die gesamte Menschheit zu zerstören. Der „Gender-Ideologie“ wird unter anderem vorgeworfen, Geschlechter-Stereotypen zu dekonstruieren, was als Versuch gewertet wird, einen neuen, geschlechtslosen Menschen schaffen zu wollen. Die Dekonstruktion von Geschlechter-Stereotypen stellt das Modell der Komplementarität von Frau und Mann in Frage, das v. a. Papst Johannes Paul II. in seiner Theologie des Leibes vertreten hat. Obwohl diese Dekonstruktion eine Befreiung der christlichen Anthropologie von aristotelischen Voraussetzungen darstellt, auf denen die Geschlechter-Stereotypen schließlich basieren, wird sie als Destruktion der christlichen Anthropologie und Vernichtung der menschlichen Kultur allgemein interpretiert (vgl. Anić 2019). Man kann nicht sagen, dass diese Interpretation das eigene Forschungsergebnis kroatischer Theolog*innen sei. Genau wie die kroatischen Bischöfe übernehmen sie Aussagen über die „Gender-Ideologie“ und die Zerstörung der christlichen Anthropologie von Päpsten (z. B. Benedikt XVI., Franziskus), Bischofskonferenzen (z. B. der polnischen, slowakischen), einzelnen Bischöfen (z. B. Vitus Huonder, Chur oder Andreas Laun, Salzburg) (vgl. Marschütz 2014, 458) und Kardinälen (z. B. Robert Sarah) (vgl. Anić 2017, 427-433; Anić 2021, 168).

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