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Prednisolon (z. B. Decortin ® H) Charakterisierung

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Maximale Serumkonzentrationen werden nach oraler Applikation innerhalb von ein bis zwei Stunden erreicht.

Die Metabolisierung erfolgt in der Leber durch Glucuronidierung (70 %) und Sulfatierung (30 %) und über CYP-450-Enzymsystem.

Plasmaproteinbindung (87 %) erfolgt hauptsächlich an Transkortin und Plasmaalbumin.

Die Eliminationshalbwertszeit beträgt etwa 3 Stunden, Elimination überwiegend renal.

Die Wirkdauer (biologische Halbwertszeit) von 12 bis 36 Stunden ist aufgrund des Wirkmechanismus länger als die Verweildauer im Serum.

Nach Passieren der Blut-Hirn-Schranke beträgt die Prednisolon-Konzentration im Liquor etwa ein Zehntel der Plasmakonzentration.

Die Wirkung ist im Vergleich zu Cortisol (= Hydrocortison) viermal stärker.

Prednisolon besitzt nur eine geringe mineralokortikoide Wirkung.

Cushing-Dosis: 7,5 mg/Tag.


Falls hohe Dosen Prednisolon verabreicht werden (z. B. zur Immunsuppression), sollte aufgrund der mineralokortikoiden Wirkung ausreichend Kalium zugeführt und die Einnahme von Natrium eingeschränkt werden.

Da Glukokortikoide vermehrt Calciumionen in der Niere sezernieren, ist bei Risikopatienten (ältere Patienten, Patientinnen nach der Menopause, Patienten mit eingeschränkter körperlicher Aktivität, längerfristige Glukokortikoid-Behandlung) eine Osteoporose-Prophylaxe zu empfehlen.

Bei Patienten mit Hypothyreose kann die Wirkung verstärkt, bei Hyperthyreose vermindert sein.

Bei Hypoalbuminämie ist zu beachten, dass der Anteil an freiem und damit wirksamen Prednisolon erhöht ist.

Aufgrund von außergewöhnlichen Belastungen wie beispielsweise Fieber oder Operationen kann eine Steigerung der Glukokortikoid-Dosis notwendig sein.


Um eine ausreichende und effektive Immunsuppression nach Organtransplantation zu erzielen, wird Prednisolon in der Regel mit einem Calcineurin-Inhibitor bzw. anderen Immunsuppressiva kombiniert.

Postoperativ wird nach Organtransplantation in der Regel die Dosierung von Prednisolon schrittweise reduziert. Zwölf Monate postoperativ kann bei einem immunologisch problemlosen Verlauf versucht werden, auf die Gabe von Prednisolon gegebenenfalls zu verzichten.

Prednisolon Tabletten sind in der Regel teilbar, zermörserbar und suspendierbar und sind für die Sondenapplikation geeignet.

Pharmakotherapie in der Intensivmedizin

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