Читать книгу Pharmakotherapie in der Intensivmedizin - Группа авторов - Страница 126
Dosierung
ОглавлениеAsthmaanfall: 1–2 mg/kg KG i. v.
Schwere Exazerbation bei COPD: 2 x 50–125 mg pro Tag i. v. für max. 3 Tage, dann 60 mg pro Tag und stufenweise Reduktion innerhalb 14 Tage.
Anaphylaktischer Schock: 250–1000 mg i. v.
Abstoßungsreaktion nach Transplantation: 500 mg i. v. pro Tag über 3 Tage.
Pseudokrupp: 50–100 mg Prednisolon rectal (z. B. Rectodelt®)
Prophylaktische Gabe von Glukokortikoiden vor Extubation nach Langzeitbeatmung (> 72 h) zur Vermeidung von Atemwegskomplikationen (Larynxödem/Stridor/Reintubation):
Für die Applikation von Kortikosteroiden nach schwieriger Atemwegssicherung oder prolongierten Manipulationen im Bereich des Larynx zur Prävention eines Larynxödems gibt es keine klare Studienlage. Die Gabe einer Einmaldosis eine Stunde vor geplanter Extubation ist uneffektiv. Im Gegensatz hierzu senken mehrere Einzeldosen beginnend 12 bis 24 Stunden vor Extubation zumindest die Inzidenz eines Postextubationsstridors.
Ausschleichen der Glukokortikoid-Therapie
Bei zu raschem Absetzen einer Glukokortikoid-Therapie besteht die Gefahr einer Nebennierenrindeninsuffizienz.
Eine maximal einwöchige, selbst in hoher Dosis durchgeführte Steroidtherapie kann abrupt beendet werden.
Eine zweiwöchige Therapie sollte stufenweise über 1 Woche ausgeschlichen werden.
Nach einer einmonatigen Therapie erscheint die Reduktion über zwei Wochen sinnvoll. Als Faustregel gilt: Reduktion um 20 % der zuletzt eingenommenen Dosis. Der Dosisabbau erfolgt daher in immer kleineren Schritten. Bei der Wahl für das Zeitintervall bis zur nächsten Reduktion spielt auch die Gefahr des Wiederaufflammens der Grunderkrankung eine Rolle.
Bei einer Therapie über Monate oder Jahre kann es erforderlich sein, unterhalb der Grenzdosis von z. B. 7,5 mg Prednisolon/Tag die Dosis lediglich nur um 1 mg jeden Monat zu reduzieren.
Zur Beurteilung der Nebennierenfunktion kann auch die Bestimmung des morgendlichen basalen Cortisolplasmaspiegels oder ein ACTH-Kurztest vorgenommen werden (nach mindestens 22-stündiger Steroidpause).
Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion
Keine Dosisanpassung erforderlich
Nur schwach dialysierbar (5 bis 20 %), daher nicht praxisrelevant
Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion
Bei schwerer Lebererkrankung (Hepatitis, Leberzirrhose) sollte die Dosis aufgrund der verlängerten Eliminationshalbwertszeit verringert werden. Bei chronischer Lebererkrankung ist keine Dosisanpassung notwendig.