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Dexamethason (z. B. Dexa-ratiopharm®) Charakterisierung

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Dexamethason besitzt keine mineralokortikoide Wirkung.

Etwa 4 Stunden nach intravenöser Gabe wird ein maximaler Spiegel im Liquor gemessen.

Der Liquorspiegel beträgt etwa 1/6 des gleichzeitigen Plasmaspiegels.

Dexamethason besitzt eine orale Bioverfügbarkeit von 80–90 %. Es wird somit fast vollständig resorbiert und innerhalb von 1 bis 2 Stunden ein maximaler Blutspiegel erreicht.

Die Serumhalbwertszeit beträgt ca. 4,5 Stunden.

Die biologische Halbwertszeit (Wirkdauer) beträgt 36 Stunden; Elimination erfolgt überwiegend renal.

Der Metabolismus erfolgt hauptsächlich in der Leber über das CYP 450-Enzymsystem.

Die Proteinbindung ist dosisabhängig, bevorzugt an Albumin.

Die Wirkung ist im Vergleich zu Hydrocortison (Cortisol) 25-mal stärker, im Vergleich zu Prednisolon/Prednison 7,5-mal stärker.

Cushing-Dosis: 1,5 mg/Tag


Wegen der langen biologischen Halbwertszeit und damit starken Beeinflussung der Hypothalamus-Hypophyse-Nebennieren-Achse ist Dexamethason für die immunsuppressive Therapie ungeeignet.

Aufgrund der sehr langen Wirkdauer besteht bei täglicher kontinuierlicher Gabe die Gefahr der Kumulation und damit Überdosierung.


Um eine akute Nebennierenrinden-Insuffizienz zu vermeiden, muss zur Beendigung der Therapie, die mehr als etwa 10 Tage andauert, Dexamethason ausschleichend abgesetzt werden. Ebenso muss eine Dosisreduktion schrittweise erfolgen

Bei Hypoalbuminämie ist zu beachten, dass der Anteil an freiem und damit wirksamen Dexamethason erhöht ist.

Bei Patienten mit Hypothyreose kann die Wirkung verstärkt, bei Hyperthyreose vermindert sein.

Dexamethason ist sowohl ein Substrat als auch ein Induktor des CYP 450-Enzymsystems (CYP 3A4).

Aufgrund von außergewöhnlichen Belastungen wie beispielsweise Fieber oder Operationen kann eine Steigerung der Glukokortikoid-Dosis notwendig sein.

Da Glukokortikoide vermehrt Calciumionen in der Niere sezernieren, ist bei Risikopatienten (ältere Patienten, Patientinnen nach der Menopause, Patienten mit eingeschränkter körperlicher Aktivität, längerfristige Glukokortikoid-Behandlung) eine Osteoporose-Prophylaxe zu empfehlen.


Die Beeinträchtigung der Nebennierenrindenfunktion ist unter einer Prednisolon-Therapie geringer. Falls eine längere Therapie mit Glukokortikoiden klinisch notwendig ist, sollte deshalb eine Umstellung auf Prednisolon erfolgen.

Bei Patienten mit Hypothyreose sollten ggf. niedrigere Dexamethason-Dosierungen eingesetzt werden.

Dexamethason Tabletten sind in der Regel teilbar und zermörserbar. Nach Suspendierung in Wasser sind sie für die Sondenapplikation geeignet.

Pharmakotherapie in der Intensivmedizin

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