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1.3.2 Einkommenszuwächse und Niedrigzinsen

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Der Beginn des Wohnungsbooms fiel zeitlich mit der letzten großen wirtschaftlichen Krise zusammen: der weltweiten Finanzkrise 2008/09. Dies ist nur auf den ersten Blick paradox, denn die massiven geldpolitischen Maßnahmen zur Krisenbewältigung und die nachfolgenden Jahre des Konjunkturaufschwungs sind weitere Hauptursachen für das Einsetzen des Wohnungsbooms (vgl. zu Beginn des Booms bereits Lerbs und Oberst 2011, S. 28 ff., aktueller Deutsche Bundesbank 2020, S. 75 f.). Zwischen Finanz- und Coronakrise war die Konjunktur- und Beschäftigungsentwicklung in Deutschland außerordentlich positiv. In fast allen Einkommensschichten stieg die Kauftkraft, und die Konsum- und Investitionsneigung war aufgrund der hervorragenden Arbeitsmarktlage hoch. Die Leitzinsen im Euroraum wurden durch die Europäische Zentralbank (EZB) ab 2008 bis auf null gesenkt, auch die langfristigen Kapitalmarktzinsen wurden infolge sog. »unkonventioneller geldpolitischer Maßnahmen« wie Anleihekäufen auf einen nie zuvor gekannten Tiefststand gedrückt. Dies hat zu einem dauerhaften, historisch einmaligen Niedrigzinsniveau für Wohnimmobilienfinanzierungen in Deutschland geführt. Die günstigen Finanzierungskosten und der allgemeine Mangel an rentablen Anlagen haben die Nachfrage nach Immobilien als Vermögensanlage regelrecht befeuert.

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