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1.6 Fazit

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In vielen gesellschaftlichen Bereichen sind zehn Jahre eine lange Zeit – auf dem Wohnungsmarkt sind sie dagegen eine relativ kurze Zeitspanne. Politische Entscheidungen, die heute getroffen werden, wirken sich erst in einigen Jahren mit voller Kraft auf dem Wohnungsmarkt aus. Dies macht es umso wichtiger, nach nun einem Jahrzehnt boomender Wohnungspreise (noch) gezielter die angebotsseitigen Hemmnisse in Angriff zu nehmen, die einer größeren Ausweitung des Wohnungsangebots entgegenstehen. Eine erfolgreiche staatliche Wohnungspolitik richtet sich dabei nicht gegen die Gesetzmäßigkeiten eines wettbewerblich organisierten Wohnungsmarkts. Sie akzeptiert diese nicht nur, sondern macht sich die Kraft des bau- und wohnungswirtschaftlichen Gewinnstrebens und Knowhows zunutze, um ihre Ziele zu erreichen. Zugleich ist unstrittig, dass es effektiver flankierender Maßnahmen bedarf, um sozialen Ungleichheiten zu begegnen.

Die Einschränkung der grundsätzlichen Funktionstüchtigkeit des Wohnungsmarktes, wie sie es auf dem Grundstücksmarkt bereits vorhanden und auf dem Mietmarkt zunehmend zu befürchten ist, muss jedoch sehr schnell gestoppt werden. Wird dies erkannt und in konkrete Politik umgesetzt, könnte die »neue Wohnungsfrage« in einem Jahrzehnt trotz Coronakrise vielleicht gelöst sein. Dieser Hoffnung steht allerdings entgegen, dass mit dem Niedrigzinsumfeld und der mangelnden Finanzausstattung vieler Städte zwei wesentliche Einflussfaktoren außerhalb des Gestaltungsbereichs nationaler Wohnungspolitik liegen.

Herausgeforderte Wirtschaft

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