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Der vorliegende Band

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Der vorliegende Band versammelt Beiträge zu Wert, Begriff, Diskussion und Wirklichkeit von Solidarität. Im ersten Teil („Europäische Perspektiven“) setzt sich der Soziologe Manfred Prisching unter dem Titel „Solidarität und europäische Lifestyles“ mit der gesellschaftlichen Modernisierung in Europa, dem damit verbundenen Wertewandel und dem daraus resultierenden Wandel des Solidaritätsverständnisses der Gesellschaftsmitglieder auseinander. Individualisierung und Pluralisierung haben eine Vielfalt von Lebensstilen hervorgebracht, wodurch die Frage nach der Solidarität neu zu stellen ist. Entlang von Begriffen wie „alte und neue Solidarität“, „institutionalisierte Solidarität“, „individualisierte Solidarität“, „flüchtige Solidarität“, „unverbindliche Solidarität“, „beliebige Solidarität“, „ambivalente Solidarität“ systematisiert der Autor das für die individualisierte und pluralisierte Gesellschaft charakteristische Solidaritätsverständnis. Ohne sich im Fahrwasser des soziologischen Mainstreams zu bewegen, zeigt der Autor, wie Solidarität von modernen europäischen Gesellschaften gelebt wird, auch welche Art und Weise Solidarität zum modernen „Lifestyle“ gehört.

Mit dem Solidaritätsbegriff in den Rechtstexten der Europäischen Union und den Europäischen Gemeinschaften arbeitet der Text des Juristen und Philosophen Andreas Th. Müller. Der Solidaritätsgedanke hat zunehmend in die europarechtlichen Normentexte Einzug gehalten, wobei aber der Solidaritätsbegriff in unterschiedlichen Dimensionen zu finden ist. Müller nimmt in seinem Artikel eine Bestandsaufnahme und Statusbestimmung des Solidaritätsbegriffs im Europarecht vor, indem er das EU-Primärrecht, die Veränderungen durch den Vertrag von Lissabon und das EU-Sekundärrecht untersucht und das darin enthaltene Solidaritätskonzept ausfindig macht. Der Autor zeichnet die Entwicklung von den Anfängen der Europäischen Integration, als Solidarität in den Rechtstexten noch kein fest geprägter Begriff war, bis zu dem heute programmatisch und verbindlich festgeschriebenen Grundsatz der Solidarität unter den Mitgliedsstaaten im Europarecht nach. Eingegangen wird dabei auf den wirtschaftlichen und sozialen Zusammenhalt zwischen den Regionen, die Solidarität zwischen gesellschaftlichen Gruppen, soziale Grundrechte und internationale Solidarität. Auf dieser Grundlage kommt Andreas Th. Müller zu spannenden Thesen zum Status des europarechtlichen Begriffs der Solidarität und prognostiziert eine Entwicklung in Richtung einer weiteren Stärkung des Solidaritätsgedanken, formuliert aber auch Zweifel hinsichtlich der Justiziabilität des Solidaritätsprinzips.

Die Juristin und Politikwissenschafterin Doris Wydra wirft in ihrem Text einen kritischen Blick auf den Solidaritätsdiskurs in der Europäischen Union. Die Autorin geht auf mehrere Diskursebenen ein: Sie befasst sich mit dem Solidaritätsdiskurs im Kontext der Gründung des europäischen Gemeinschaftssystems, innerhalb dessen die Solidarität zwischen den Völkern ein Grundwert war, dementsprechend einen Niederschlag in den Verträgen fand und als Motor der europäischen Integration zu verstehen ist. Wydra weist aber auch auf Schwächen des europäischen Gemeinschaftssystems hin, in dem auch die Solidarität an ihre Grenzen stößt. Wydra stellt berechtigterweise die Frage nach der Basis des europäischen Solidaritätsgefühls. Inwiefern ist Solidarität für die Europäerinnen und Europäer identitätsstiftend und erzeugt Verbundenheit? Und inwieweit wird diese Solidarität durch eine Rhetorik der Ressentiments gegenüber den neuen Mitgliedsstaaten im Osten unterlaufen? Wie kommt man von einer auf ökonomischen Grundlagen beruhenden Solidarität, die von den Schwierigkeiten der Umverteilung begrenzt wird, zu einer, die europäischen Staaten integrierenden, Solidarität?

Den letzten Beitrag des ersten Teils über europäische Perspektiven liefern die Theologen Johannes Wallacher und Johannes Müller. Sie beschäftigen sich in ihrem Text mit der Europäischen Union als Wertegemeinschaft, deren zentraler Wert das Prinzip Solidarität darstellt. Dieses Prinzip treibt auch die europäische Integration voran und soll auch über die Grenzen der Europäischen Union hinaus getragen und angewendet werden. Die Autoren gehen der Frage nach, ob und wie die EU diesem Anspruch gerecht wird, beruhend auf dem Solidaritätsprinzip weltpolitische Verantwortung zu übernehmen und welche Reformen notwendig wären, um diese Zielsetzung zu verwirklichen. Wallacher und Müller nehmen hierfür die Entwicklungspolitik der EU in den Blick und analysieren in diesem Kontext die Doppelrolle der EU im Feld internationaler Nord-Süd- und Ost-West-Beziehungen. Die europäische Entwicklungspolitik ist eine politische Querschnittsaufgabe, bei der es darum geht, weltweite Strukturen aufzubauen, die allen Ländern realen Zugang und faire sowie gleiche Chancen einräumt und somit Entwicklung fördert. Im Artikel werden die Rechtsgrundlagen der EU wie auch die politischen Programme für diese Entwicklungspolitik systematisch betrachtet und hinsichtlich ihrer normativ-ethischen Begründung, wie ethischen Maßstäbe und Handlungsorientierungen beurteilt.

Der zweite Teil des Bandes ist dem Blick über Europa hinaus gewidmet. Der Theologe und Philosoph Markus Locker, der seit vielen Jahren auf den Philippinen arbeitet, beschäftigt sich in seinem Artikel mit den Wurzeln der Solidarität in der philippinischen Gesellschaft. In der philippinischen Kultur ist Solidarität keine Denk-, sondern eine Lebensform und zeigt sich im Zusammengehörigkeitsgefühl im Familienverband. Auf kritische Weise setzt sich Locker mit den Familienstrukturen auf den Philippinen auseinander und geht dabei sowohl auf traditionelle Haushaltsstrukturen als auch auf aktuelle Entwicklungen wie Arbeitsmigration ein. Das „kagandahang loob“, jene transzendente Kategorie, auf dem die Solidarität in der philippinischen Spiritualität und Gesellschaft basiert, steht dabei im Zentrum. Der Autor bringt dieses

Konzept in Zusammenhang mit dem ökonomischen Entwicklungsperspektiven in asiatischen Kulturen und schließt mit Überlegungen, wie eine Inkulturation europäischer und philippinischer Werte gelegt werden kann.

Im Artikel „Herausforderung Solidarität. Die umstrittene Aktualität eines Grundwertes afrikanischer Weltsicht“ setzt sich der afrikanische Theologe Claude Ozankom mit den Dimensionen des Solidaritätskonzept in den afrikanischen Kulturen auseinander, wo Solidarität nicht nur der Motor des intersubjektiven Handelns ist, sondern ein Kernelement afrikanischer Identität. Angesichts von humanitären Katastrophen wie dem Genozid in Ruanda, den Massakern im Kongo und in Darfur, Nepotismus, Tribalismus und anderen sehr kritisch zu bewertenden Phänomenen von Macht- und Abhängigkeitsverhältnissen, wird das Verständnis und die Praxis solidarischen Handelns auch in Afrika kontrovers diskutiert. Vor diesem Hintergrund befasst sich Ozankom mit der Frage, wie Solidarität angesichts der durch die Globalisierung bedingten gesellschaftlichen Umbrüche in den afrikanischen Kulturen zu verorten ist. Auf dieser Grundlage skizziert der Autor Zukunftsperspektiven von Verständnis und Praxis der Solidarität im afrikanischen Kontext.

Die Armutsforscherin und Slawistin Nadja Lobner führt in ihrem Beitrag an die Ränder Europas heran. Sie zeigt am Beispiel eines ostukrainische Kinder- und Jugendheims für Sozialwaise Krisenphänomene europäischer Transformationsgesellschaften auf; sie zeigt anhand von Interviewstellen, wie die Jugendlichen die Krise der Solidarität in ihrer eigenen Gesellschaft- und vor allem innerhalb der eigenen Gemeinschaft – wahrnehmen. Die Autorin bezieht sich dabei auf den politikwissenschaftlichen Solidaritätsbegriff, der ethische Verpflichtungen gegenüber Benachteiligten und den Versuch, gemeinsame Interessen politisch zu manifestieren, umfasst. Die empirischen Daten aus der Feldforschung mit verarmten ukrainischen Jugendlichen setzt sie in Beziehung zur Debatte über Transformationsverlierer(innen) und das politische Erbe in der ukrainischen post-sowjetischen Transformationsgesellschaft, die in der Politikwissenschaft auch als „defekte Demokratie“ bezeichnet wird. Durch die Analyse der Wechselbeziehungen und Zusammenhänge der Entwicklungen auf Mikro-, Meso- und Makroebene wird erkennbar, warum von Armut Betroffene letztendlich dazu neigen, sich voneinander abzugrenzen, anstatt solidarisch zu sein und gemeinsam politisch zu handeln.

Der Wirtschafts- und Sozialhistoriker Andreas Exenberger stellt sich den Fraugen: Wie weit reichen Solidargemeinschaften? Worauf baut eine globale Solidarität mit der Menschheit auf, wo sie doch – und das bestätigen empirische Daten eindeutig – in der hierarchischen Ordnung von Solidaritäten nachweislich wesentlich schwächer als familiäre und soziale Solidarität ausgeprägt ist? Angesichts der Zunahme globaler Probleme, dem Erkennen, dass es durch die weltweite kapitalistische Ökonomie auch weltweite Interdependenzen gibt und die Menschheit eine Schicksals- und Leidensgemeinschaft ist, steht die Notwendigkeit einer Stärkung des globalen Solidaritäts-gefühls im Widerspruch zu dem keineswegs globalen, sondern auf kleinere Reichweiten konzentriertes Solidaritätsverhalten und -denken. Der Autor weist in diesem Zusammenhang auf bemerkenswerte Statistiken zu Mikro-, Meso- und Makrosolidarität hin und zeigt, wie diese im Zeitverlauf und durch politisch-ideologische Tendenzen veränderbar sind. Eine Fremde ausschließende und sich auf die eigene Familie oder die eigene soziale Gruppe oder Nation beschränkte Solidarität kann angesichts der globalen Zusammenhänge daher nicht mehr zeitgemäß sein.

Der dritte Teil des Bandes ist der Solidarität in der Praxis gewidmet – unterschiedliche Kontexte wie Gesundheitssystem, Arbeitswelt, Literatur und Sozialstaatlichkeit werden im Zusammenhang mit dem Solidaritätsbegriff untersucht. Die Juristin und Medizinethikerin Stefanie Günther setzt sich in ihrem Text mit Solidarität im Gesundheitswesen auseinander. Aufgrund steigender Kosten in den meisten europäischen Gesundheitssystemen und dem Druck einer Ressourcenverknappung und notwendigen Kostenreduzierung stellt sich die Frage nach der ethischen Rechtfertigung der Mittelverteilung im Gesundheitsweisen. Günther schlägt vor, dass durch eine Fokussierung auf elementare Prinzipien wie Gerechtigkeit oder Solidarität die gesundheitliche Versorgung langfristig stabilisiert und sichergestellt werden kann. Durch eine Darstellung verschiedener Allokationsprobleme im Gesundheitswesen wird im Text deutlich, was Solidarität im Gesundheitswesen aus medizinischer, ethischer, politischer und ökonomischer Sicht unter den Bedingungen knapper Ressourcen bedeuten würde, möchte man die Gesundheitsversorgung sichern. Dabei geht Günther davon aus, dass das Bewusstmachen der essentiellen Prinzipien der Solidarität nicht ohne Appell an die Eigenverantwortung möglich ist.

Der Philosoph Gottfried Schweiger befasst sich in seinem Text mit der Vielfalt und Mehrdeutigkeit des Solidaritätsbegriffs und der Bedeutung von Solidarität und solidarischem Handeln für die Interessensorganisation von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern, wobei der Begriff der „Kampf-Solidarität“ im Mittelpunkt steht. Der Autor beschreibt dabei die Entwicklungen in der modernen Arbeitswelt im Kontext der „Aushöhlung des Wohlfahrtsstaats“, den Wandel der Organisation von Arbeit durch Flexibilisierung, Subjektivierung, Prekarisierung und Atypisierung und analysiert, welche Folgen diese Entwicklung für die individuelle Ebene der unselbständig Beschäftigten als auch für die strukturelle Ebene der solidarischen Interessensorganisation der unselbständig Beschäftigten innerhalb der Arbeitswelt hat. Besonders eingegangen wird dabei auf die Krise der Gewerkschaften und auf die Auswirkungen auf die Lebensbedingungen der Menschen, die einer Verschlechterung gleichkommen und damit dem Prinzip sozialer Gerechtigkeit widersprechen. In seinen abschließenden Überlegungen geht Schweiger auf den Solidaritätsverlust mit jenen Menschen ein, die von der Arbeitswelt ausgeschlossen sind.

Der Literaturwissenschafter Andreas Freinschlag geht in seinem Artikel der Frage nach, was Solidarität in der europäischen Literatur der Gegenwart bedeuten kann. Er befasst sich einerseits mit Textwelten, andererseits mit Prozessen und Konstellationen im literarischen Leben. Der Autor geht der Frage nach, wie Solidarität als Wert und ethischer Problembereich literarisch diskutiert wird und mit welchen politischen Problemen der Solidarität das Schaffen von Literatur verbunden ist. Freinschlag geht dabei besonders auf die „Migrationsliteratur“ ein, innerhalb derer Solidarität durch die Tätigkeit des Übersetzens und Übertragens ausgedrückt wird, oder in den Texten die ökonomischen und kulturell-emotionalen Probleme von Migrantinnen und Migranten thematisiert. Solidarität wird literarisch in Erzählungen über Freundschaften thematisiert, indem das Kultur und Alter überschreitende Erkennen von Wesensverwandten beschrieben wird. Hier geht Freinschlag auch auf Jugendliteratur ein. Als wesentliches Zeichen für Solidarität in der europäischen Literatur behandelt Freinschlag in seinem Text auch Anthologien, Literaturpreise und Solidaritätsbekundungen für verfolgte Autorinnen und Autoren.

In einem Artikel über das Spannungsverhältnis von Solidarität und Marktorientierung im österreichischen Sozialstaat geht die feministische Politik-wissenschaftlerin Alexandra Weiss auf die historischen Vorbedingungen, die wirtschaftspolitischen Hintergründe und die sozialpolitischen Probleme im Zuge des Funktionswandels und Funktionsverlustes des Sozialstaats ein. Die Genderdimension zieht sich als roter Faden durch Weiss’ Ausführungen. Die Autorin belegt, wie sich der Sexismus in der Arbeiterbewegung und die Idealisierung des bürgerlichen Familienmodells im 19. Jahrhundert in den Institutionen des österreichischen Sozialstaats niederschlug und auf diese Weise zu einer Benachteiligung von Frauen durch die sozialstaatlichen Institutionen führte. Der Sozialstaat zeigt sich aus dieser Perspektive als männliches Projekt mit einer frauendiskriminierenden Tendenz. Ausführlich widmet sich Weiss den Entwicklungen des Sozialstaats und den Folgen für Frauen im Kontext der neoliberalen Transformation und der Sozialpolitik in der Europäischen Union.

Die Beiträge können als einzelne Texte gelesen werden, entfalten ihre Kraft vor allem aber im Rahmen des Diskurses, den der gesamte Band abzubilden versucht – auch hier gilt die Kraft der Solidarität, die den Beitrag der einzelnen zu einem Ganzen in den Blick nimmt. Eben deswegen soll von „Solidaritäten“ die Rede sein.

1 Meyer, T., Die Zukunft der sozialen Demokratie. Bonn 2005, 38.

2 Wildt, A., Solidarität – Begriffsgeschichte und Definition heute, in: Bayertz, K. (Hg.), Solidarität. Frankfurt am Main 1998, 202–216, hier: 212f.

3 Dieses Moment des Altruistischen wird in der Diagnose Fetschers durch die kollektive Ausbreitung egoistisch orientierter Verhaltensmuster unterminiert, was der Solidarität die Basis nimmt – Fetscher, I., Individualisierung versus Solidarität. Wien 2003.

4 Vgl. Hondrich, K.O./Koch-Arzberger, C., Solidarität in der modernen Gesellschaft. Frankfurt am Main 1992.

5 Vgl. MacIntyre, A., Dependent Rational Animals. London 2009 (paperback Ausgabe).

6 Bellah, R. et al., Habits of the Heart. Berkeley (Calif.) 1985; Benhabib, S., Situating the Self: Gender, Community and Postmodernism in Contemporary Ethics. Cambridge 1992; Etzioni, A., The Spirit of Community. New York 1993; ders. (ed.), The Essential Communitarian Reader. Lanham 1998; Kymlicka, W., Multicultural Citizenship. Oxford 1995; MacIntyre, A., Whose Justice? Which Rationality? Notre Dame 1988; Mason, A., Community, Solidarity and Belonging: Levels of Community and their Normative Significance. Cambridge 2000; Sandel, M., Liberalism and the Limits of Justice. Cambridge 21998; Tams, H., Communitarianism: A New Agenda for Politics and Citizenship. Basingstocke 1998; Walzer, M., Thick and Thin: Moral Argument at Home and Abroad. Notre Dame 1994.

7 Vgl. Avineri, S./de-Shalit, A. (eds.), Communitarianism and Individualism. Oxford 1992; Bell, D., Communitarianism and Its Critics. Oxford 1993; S. Mulhall, S./Swift, A., Liberals and Communitarians. Oxford 21996; Rasmussen, D. (ed.), Universalism vs. Communitarianism. Cambridge (Mass.) 1990.

8 Vgl. Frazer, E., The Problems of Communitarian Politics. Oxford 1999.

9 Vgl. Koller, P., Soziale und globale Gerechtigkeit, in: Neumaier, O. et al. (Hg.), Gerechtigkeit. Auf der Suche nach einem Gleichgewicht. Frankfurt am Main 2005, 89–120.

10 Solidarität wird im Rahmen der Katholischen Soziallehre als soziales Prinzip und als moralische Tugend angesehen – vgl. Kompendium der Soziallehre der Kirche. Freiburg i. Br. 2006, 192ff.

11 Vgl. Krüggeler, M. et al. (Hg.), Solidarität – ein christlicher Grundbegriff? Zürich 2005; die Möglichkeit einer theologischen Grundlegung hat Ansgar Kreutzer klar herausgearbeitet – Kreutzer, A., Mehr als ein Gefühl vagen Mitleids. Christliche Beiträge zu Begriff und Praxis heutiger Solidarität. Linz 2008, vor allem: 16–27.

12 Aleman, U. von et al. (Hg.), Bürgergesellschaft und Gemeinwohl. Analyse, Diskussion, Praxis. Opladen 1999; Anheier, H. (Hg.), Zwischen Eigennutz und Gemeinwohl. Neue Formen und Wege der Gemeinnützigkeit. Gütersloh 2004; Bluhm, H./Fischer, K., Gemeinwohl und Gemeinsinn – Soziomoralische Ressourcen moderner Gesellschaften, in: Forschungsjournal Neue Soziale Bewegungen 12,3 (1999) 98–101; Bonvin, J.-M. (Hg), Gemeinwohl. Ein kritisches Plädoyer. Fribourg 2004; Fischer, K., Gemeinwohlrhetorik und Solidaritätsverbrauch. Bedingungen und Paradoxien des Wohlfahrtsstaates, in: Prischmg, M. (Hg.), Ethik im Sozialstaat. Wien 2000, 131–154; Messner, J., Das Gemeinwohl. Innsbruck 1962; Nell-Breuning, O. von, Gerechtigkeit und Freiheit. München 1980; Nothelle-Wildfeuer, U., Soziale Gerechtigkeit und Zivilgesellschaft. Paderborn 1999; Schuppert, G. F./Neidhardt, F. (Hg.), Gemeinwohl – auf der Suche nach Substanz. Berlin 2002.

13 Berking geht der Brücke zwischen individueller Identitätsbildung und gesellschaftlichem Zusammenhalt nach und benennt die Integration altruistischer Ausrichtungen in die Wertkonstrukte des Individualismus mit dem Begriff des solidarischen Individualismus – Berking, H., Solidarischer Individualismus. Ein Gedankenspiel, in: Ästhetik und Kommunikation 23, H. 85/86 (1994) 37–44.

14 Kaufmann, F.-X., Solidarität als Steuerungsform – Erklärungsansätze bei Adam Smith, in: Kaufmann, F.-X./Krüsselberg, H.-G. (Hg.), Markt, Staat und Solidarität bei Adam Smith. Frankfurt am Main 1984, 158–184, hier: 180. Die Idee der Solidarität ist unbegrenzt, die operative Reichweite faktisch limitiert: „Als generelles Prinzip der Mitmenschlichkeit erstreckt sich Solidarität unbeschränkt auf alle Menschen, praktisch aber ist sie immer situativ und auf bestimmte Personen und Gruppierungen begrenzt“ (Hondrich/Koch-Arzberger, Solidarität in der modernen Gesellschaft, 12).

15 Allen, D., Cohesion and Structural Adjustment, in: Wallace, H./Wallace, W./Pollack, M. A. (eds.), Policy-Making in the European Union. Oxford 2000, 209–233; vgl. Craig, P., The Nature of the Community: Integration, Democracy and Legitimacy, in: Craig, P. P./De Búrca, G. (eds.), The Evolution of EU Law. Oxford 1999, 1–54; Kalypso, N./Howse, R. (eds.), The Federal Vision. Legitimacy and Levels of Governance in the United States and the European Union. Oxford 2001; Leibfried, S./Pierson, P. (Hg.), Standort Europa. Europäische Sozialpolitik. Frankfurt am Main 1998; Majone, G., The European Community between Social Policy and Social Regulation, in: Journal of Common Market Studies 31,2 (1996) 153–169; Mitchell, J./ McAleavey, P., Promoting Solidarity and Cohesion, in: Cram, L. et al. (eds.), Developments in the European Union. London 1999, 174–192; Stjernø, S., Solidarity in Europe. The History of an Idea. Cambridge 2005.

16 So das Ergebnis einer aktuellen Dissertation – vgl. Eiselt, I., Solidaritätsstrukturen der Europäischen Union (Dissertation). Salzburg 2006.

17 Moravcsik, A., The Choice for Europe: Social Purposes and State Power from Messina to Maastricht. Ithaca (N.Y.) 1998; Muench, R., Das Projekt Europa. Zwischen Nationalstaat, regionaler Autonomie und Weltgesellschaft. Frankfurt am Main 1993.

18 COMECE, Solidarität ist die Seele der Europäischen Union. Brüssel/Santiago de Compostela 2004.

19 Es geht also um die Verankerung von Alltagssolidarität auf lokaler Ebene – vgl. Zoll, R., Alltagssolidarität und Individualismus. Frankfurt am Main 1992. Alltagssolidarität wird dabei von Arbeitersolidarität auf einer berufsbezogenen Ebene unterschieden.

20 Ebd., Nr. 7.

21 Hengsbach, F., Gerechtigkeit und Solidarität im gesellschaftlichen Wandel. Frankfurt am Main 2004, 6.

22 Vgl. Macedo, S., Diversity and Distrust. Cambridge (Mass.) 2000; O’Neill, O., Reith Lectures 2002 on Trust. London 2002.

23 Vgl. Milborn, C., Gestürmte Festung Europa. Wien 2006.

24 Platon, Politeia II, 39, 375c.

25 Vgl. Liu, Q., Filiality versus Sociality and Individuality: On Confucianism as „Consanguinitism“, in: Philosophy East and West 53,2 (2003) 234–250.

26 Bhengu, M. J., Ubuntu: The essence of democracy. Cape Town 1996; Broodryk, J., Is Ubuntuism unique?, in: Malhabe, J. G. (ed.), Decolonizing the Mind. Pretoria 1995, 31–37; Enslin, P./Horsthemke, K., Can Ubuntu Provide a Model for Citizenship Education in African Democracies?, in: Comparative Education 40,4 (2004) 545–558; Louw, D. J., Ubuntu and the Challenge of Multiculturalism in Post-Apartheid South Africa, in: Question: An African Journal of Philosophy XV, 1–2 (2001) 15–36; Ndaba, W. J., Ubuntu in comparison to Western Philosophies. Pretoria 1994; Prinsloo, E. D., Ubuntu: in search of a definition. Pretoria 1994; Ramose, M. B., African Philosophy through Ubuntu. Harare 1996; Shutte, A., Ubuntu: an ethic for a new South Africa. Pietermaritzburg 2001; Teffo, L. J., The concept of Ubuntu as a cohesive moral value. Pretoria 1994.

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