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Einleitung
ОглавлениеIm Jugendalter gewinnen Peerbeziehungen für die Entwicklung des Einzelnen zunehmend an Bedeutung, während gleichzeitig die Abhängigkeit von den Eltern abnimmt (Brown & Klute, 2008; Steinberg & Silverberg, 1986). Positive Peerbeziehungen wie gegenseitige Freundschaften erfüllen dabei vielfältige Funktionen: Sie vermitteln Jugendlichen ein Gefühl der Akzeptanz und Zugehörigkeit; helfen ihnen, soziale Kompetenzen zu entwickeln; unterstützen sie bei ihren ersten Schritten in Richtung romantischer Beziehungen und können die Wahrnehmung und Regulierung von Emotionen positiv beeinflussen (Adams & Berzonsky, 2003; Hartup, 1996). Ihre Bedeutung zeigt sich auch in der Tatsache, dass Freundschaften im Jugendalter zum Selbstwertgefühl und zum Erleben sozio-emotionaler Unterstützung beitragen (Hartup, 1996) sowie die langfristige Anpassung in anderen Entwicklungsbereichen – wie dem Arbeits- oder Partnerschaftsumfeld – erleichtern (Roisman, Masten, Coatsworth & Tellegen, 2004). Angesichts dieser vielfältigen positiven Funktionen von Peerbeziehungen wird der Aufbau reifer wechselseitiger Freundschaften als wichtige Entwicklungsaufgabe für das Jugendalter betrachtet, wenn auch erste und prägende Freundschaftserfahrungen bereits in den Vorschuljahren gemacht werden und wichtig sind (Havighurst, 1972).
Aufgrund der Bedeutung von Peers hat sich die psychologische Forschung bereits seit geraumer Zeit mit dieser Form sozialer Beziehungen beschäftigt. In diesem Kapitel möchten wir vor allem drei universelle Aspekte der Peerbeziehungen näher beleuchten:
(a) die Ökologie von Peerbeziehungen;
(b) die Ähnlichkeit als allgemeines Prinzip bei der Bildung und Aufrechterhaltung von Freundschaften und
(c) die sich im Laufe der ersten Lebensjahrzehnte entwickelnden Veränderungen in Freundschaften.