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Arme essen, Reiche speisen

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Essen ist der Spiegel unseres Geldbeutels und Denkens.

Von Georg Etscheit

Was und wie die Menschen aßen, war lange Zeit eine Frage der Herkunft und des Standes. Heute sind die Vorzeichen andere, aber der Unterschied bleibt.

Stellen wir uns vor, ein Mensch des Mittelalters würde heute wie ein Außerirdischer auf die Erde plumpsen, direkt in unsere Gegenwart hinein. Nachdem im Mittelalter rund 90 Prozent der Bevölkerung in der Landwirtschaft arbeiteten, wäre der Fremdling vermutlich ein Bauer. Wahrscheinlich würde er vor Schreck erst einmal in Ohnmacht fallen, um sich dann, wiedererwacht, wie im sagenhaften Schlaraffenland zu fühlen: einem Ort des Überflusses, mit den schönsten Speisen, jederzeit zum Greifen nah. Wie im Märchen eben, denn seine Wirklichkeit sah anders aus. Harte körperliche Arbeit, Mangel am Nötigsten – und viele Jahre der Nahrungsknappheit und des Hungers.

Nur wenn man sehr lange zurückblickt, war der Nahrungsmangel offenbar noch nicht allgegenwärtig. Paläontologen sagen, dass in der Altsteinzeit, also vor 2,5 Millionen Jahren bis 9500 vor Christi Geburt, die noch wenigen Menschen relativ gut ernährt und vergleichsweise gesund waren. Vielleicht war dies jenes „Goldene Zeitalter“, das verlorene Paradies, das in Mythen überliefert wurde und nach dem sich die Menschen später zurücksehnten.

Die Zukunft der Ernährung

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