Читать книгу Deutsche Berichte aus dem Osten - Группа авторов - Страница 36

Ereignismeldung UdSSR Nr. 165

Оглавление

I. Standorte und Nachrichtenverbindungen: Zeit: 6.2.1942.

Höherer SS- und Polizeiführer Nord (101): (Jeckeln), Standort: Riga.

Einsatzgruppe A: (Dr. Stahlecker), Standort: Krasnogwardeisk, N-Verbindungen: FT, FS Riga, Feldpost-Nr. 15.119.

Kommandeur d. Sicherheitspolizei und des SD für den Generalbezirk Estland: (Dr. Sandberger), Standort: Reval mit Dienststellen in Narwa, Dorpat, Kingisepp, Krasnoje-Selo, Luga und Pleskau, N-Verbindungen: FT, FS Reval, Feldpost-Nr. 15.119.

Kommandeur der Sicherheitspolizei und des SD für den Generalbezirk Lettland: (Dr. Lange): Standort: Riga m. Dienststellen in Libau, Wolmar u. Dünaburg, N-Verbindungen: FT, FS Riga, Feldpost-Nr. 15.447.

Kommandeur der Sicherheitspolizei und des SD für den Generalbezirk Litauen: (Jäger), Standort: Kauen m. Dienststellen in Wilna und Schaulen, N-Verbindungen: FT und FS Kauen und Wilna, Feldpost-Nr. 15.641.

Kommandeur der Sicherheitspolizei u.d. SD für den Generalbezirk Weissruthenien: (Strauch), z.Zt. vertreten durch SS-Stubaf. RR Hofmann, Standort: Minsk m. Dienststellen in Nowogrodek, Tschudowo, a.d. Marsch nach Cholm und Baranowicze, N-Verbindungen: FT und FS Minsk, N-Verbindungen: Feldpost-Nr. 15.641.

Höherer SS- und Polizeiführer Mitte (102): (Von dem Bach), Standort: Mogilew.

Einsatzgruppe B: (Naumann), Standort: Smolensk, N-Verbindungen: FT Smolensk, Kurierverbindung über Warschau und Fernsprecher über VD Smolensk, Feldpost-Nr. 37.857. Sonderkommando 7a: (Steimle1), Standort: a.d. Marsch n. Smolensk, N-Verbindungen: Feldpost-Nr. 85.607.

Sonderkommando 7b: Standort: Brjansk m. Teilen in Orel und Kursk, N-Verbindungen: FT Brjansk, Feldpost-Nr. 18.555.

Einsatzkommando 8: (Richter), Standort: Mogilew, Roslawl, Orscha, Gomel, Bobruisk, N-Verbindungen: FT Roslawl, Feldpost-Nr. 37.857.

Einsatzkommando 9: (Schäfer), Standort: Witebsk m. Teilen in Smolensk, N-Verbindungen: FT Witebsk, Feldpost-Nr. 37.857.

Sonderkommando Moskau: Standort: Roslawl, N-Verbindungen: FT Roslawl. Höherer SS- und Polizeiführer Süd (103): (Prützmann), Standort: Rowno.

Kommandeur der Sicherheitspolizei und des SD für den Generalbezirk Nikolajew: (Dr. Spann).

Kommandeur der Sicherheitspolizei u.d. SD für den Generalbezirk Charkow: (Dr. Kranebitter).

Einsatzgruppe C: (Dr. Thomas), Standort: Kiew, N-Verbindungen: FT Kiew, FS Lemberg, von dort Kurier, Feldpost-Nr. 32.704.

Sonderkommando 4a: (Dr. Weinmann), Standort: Charkow, N-Verbindungen: FT Charkow, Feldpost-Nr. 22.789.

Sonderkommando 4b: (Haensch), Standort: Kramatorsk m. Teilen in Shitomir, Rowno, Winniza, N-Verbindungen: FT Nikolajew und Rowno, FS Rowno, Feldpost-Nr. 35.102.

Einsatzkommando 6: (Kröger2), Standort: Stalino, N-Verbindungen: FT Stalino, Feldpost-Nr. 35.979.

Höherer SS- und Polizeiführer z.b.V.: (Korsemann), Standort: Rowno.

Einsatzgruppe D: (Ohlendorf), Standort: Simferopol, N-Verbindungen: FT Simferopol, Feldpost-Nr. 47.540.

Sonderkommando 10a: (Seetzen), Standort: Taganrog, Teile in Mariupol und Melitopol, N-Verbindungen: Feldpost-Nr. 47.540.

Sonderkommando 10b: (Persterer), Standort: Feodosia, Teile in Dshankoj, Stari Krim, N-Verbindungen: Feldpost-Nr. 47.540.

Einsatzkommando 11a: (Zapp), Standort: Bachtschissaraj mit Teilen in Jalta, N-Verbindungen: FT Jalta u. Bachtschissaraj, Feldpost-Nr. 47.540.

Einsatzkommando 11b: (Dr. Braune), Standort3: Fedorowka mit Teilen in Pologi, Seitler, Sarabus und Biukxas, N-Verbindungen: FT Fedorowka, Feldpost-Nr. 47.540.

[Es fehlt Einsatzkommando 12]

II. Meldungen der Einsatzgruppen und -kommandos:

Einsatzgruppe A: Standort Krasnogwardeisk.

Lagebericht Pleskau4: Als das Sonderkommando 1a am 10.7.41 in Pleskau eine Dienststelle einrichtete, bahnte sich eine gewisse Klärung und stimmungsmäßige Beruhigung innerhalb der Bevölkerung dieser bedeutendsten Stadt des östlichen Peipusufers an. Vor allem die ältere Generation trauerte dem roten Regime nicht nach; sie blickte mit Vertrauen in die Zukunft, vielleicht auf ein neuerstehendes nationales Russland hoffend, und betonte in diesem Zusammenhang oft den Unterschied, der zwischen dem russischen Volk und dem Sowjetstaat zu machen sei. Diese optimistische Schau der Lage bestand im allgemeinen bei der älteren Generation; die Jungen, von klein auf unter dem Einfluss der Sowjetpropaganda, sahen in der Sowjetordnung die tatsächlich bestmögliche Staatsform. Doch schon in den Anfangstagen der Tätigkeit des Sonderkommandos in Pleskau war ein anfangs fast unmerklicher, bald aber immer stärker in Erscheinung tretender Stimmungsrückgang auch innerhalb der anfangs positiv eingestellten Bevölkerungskreise zu bemerken. Diese Entwicklung hat zum Jahresschluss zu einem besorgniserregenden Tiefstand des Stimmungsniveaus geführt und ist durch mancherlei Faktoren bedingt. In der immer schwieriger werdenden Ernährungslage ist der wesentlichste Grund zu suchen. Eine allgemeine Furcht vor einer Hungersnot beherrscht die Menschen; man argwöhnt, dass es das System der Deutschen sei, die Bevölkerung durch Aushungern zu schwächen und widerstandsunfähig zu machen. Andere Gerüchte wissen von einer Hungersnot im Reich und von einem geplanten Abtransport aller verfügbaren Lebensmittel dorthin. Es wird die Ansicht geäussert, dass auch unter dem Sowjetregime Not geherrscht habe, doch sei sie im Vergleich zur jetzt eingetretenen erträglich gewesen. Verschärft wird die Lage durch die ungewöhnlich strenge Kälte, der die Bevölkerung durch den bestehenden Brennmaterialmangel oft wehrlos ausgesetzt ist. Beeindruckt wird die Bevölkerung weiterhin von der Erkenntnis, dass sie von den anwesenden Deutschen und Esten als minderwertige Volksgruppe angesehen wird. Das Nationalgefühl der Intelligenzschicht hat sich in letzter Zeit bedeutend gesteigert. In diesen Kreisen wird die Auffassung vertreten, dass das grossrussische Reich in seiner ursprünglichen Grösse auf nationaler Grundlage wieder erstehen möge. Unter keinen Umständen würde sich aber das russische Volk mit dem Zustand abfinden können, dass Teile des russischen Reiches in Form eines Protektorats oder gar einer „Kolonie“ unter eine fremde Staatsführung kämen. Die Schlussfolgerung lautet in solchen Fällen stets einheitlich: „Dann soll lieber der Bolschewismus zurückkehren.“ Ein weiterer Grund für die gedrückte Volksstimmung liegt im Fehlen jeglicher Ablenkungsmöglichkeiten von den täglichen Sorgen. Es fehlen Kinos, sonstige Unterhaltungsstätten, Bibliotheken usw. Das öffentliche Leben ist tot. Unter der Landbevölkerung ist die Stimmung naturgemäß besser als in den Städten. Dies ist in erster Linie durch die besseren Ernährungsverhältnisse bedingt. Auch empfindet der Bauer durch das enge Zusammenleben in den Dorfgemeinschaften sowie durch die stärkere Abgeschiedenheit vom öffentlichen Leben die Besetzung des Landes nicht so unmittelbar wie der Städter. Ausserdem fühlt er sich immer tiefer in den Gedanken ein, dass der von ihm bearbeitete Grund und Boden in seinen Besitz übergehen wird. Diese Hoffnung wird genährt durch die gegenwärtige Regelung, dass der Bauer die gesamte Ernte zu eigen erhält und nur bestimmte Mengen abzuliefern hat. Diese Lieferungen werden im allgemeinen pünktlich erfüllt, wie überhaupt die Zusammenarbeit mit den deutschen Wirtschaftsstellen befriedigend ist. Die Schwierigkeiten liegen darin, dass das Pleskauer Gebiet von jeher ein Zuschussgebiet gewesen ist, was sich nun bei der Versorgung der Stadt Pleskau auswirkt. Bedingt durch den herrschenden Lebensmittel- und Warenmangel zeigen die Preise eine dauernd steigende Tendenz. Da die ohnehin in keinem Verhältnis zu den Preisen stehenden Löhne unverändert niedrig sind, ergibt sich ein immer krasser in Erscheinung tretendes Klaffen der Preisschere. Die festgesetzten Höchstpreise werden allgemein umgangen und bewirken einen grossangelegten Schwarzhandel. Mitte Dezember wurde, um die Marktspekulation zu unterbinden, eine strenge Überwachung der Markttätigkeit durchgeführt. Das Ergebnis war, dass nach einigen Tagen jede Zufuhr vom Lande aussetzte und erst wieder einsetzte, als der freie Handel nicht mehr behindert wurde.

Kirche: Mit dem Sitz in Pleskau wirkt im Bereich zwischen Peipus- und Ilmensee die „Verwaltung der Orthodoxen Mission in den befreiten Gebieten Russlands“. Unterstellt ist diese Gesellschaft dem Exarchen Sergius in Riga, welcher angeblich auf Grund einer Berliner Entscheidung das alleinige Recht besitzt, das religiöse Leben innerhalb der orthodoxen Kirche im baltischen Raum wieder aufzubauen. Die Missionsgesellschaft verfügt heute über einen Personalbestand von 41 Personen und zwar in der Hauptsache lettische Geistliche. Die Gesellschaft ist mit allen Mitteln bestrebt, die religiöse Erziehung der schulpflichtigen Kinder zu übernehmen und wünscht eine enge Verknüpfung des Schulunterrichts mit religiöser Aufklärung. Am Neujahrstage wurde in feierlicher Prozession das Tichwiner Muttergottesbild, welches von deutschen Truppen während der Kämpfe geborgen worden war, in die Pleskauer Kathedrale überführt. Diese Überführung wurde mit allen der Kirche zur Verfügung stehenden Mitteln eindrucksvoll aufgezogen, um den deutschen Stellen die grosse Anhängerschaft der Kirche vor Augen zu führen. Es beteiligten sich an diesem Umzug rund 2000 Personen, fast ausschliesslich Frauen.

Allgemeines: 1.) Das Deutsche Nachrichtenbüro, vertreten durch seinen Ostland-Vertreter Dr. Winter, beabsichtigt, für die lettischen Zeitungen einen Nachrichtendienst herauszugeben. 2.) Das Verbot des Abhörens des Finnlandsenders erregt in Estland weiterhin die Gemüter. Es wird im einzelnen behauptet, dass der Bevölkerung das Erfahren der Wahrheit unmöglich gemacht werden soll. 3.) In estnischen Landwirtschaftskreisen wird ernste Sorge für das kommende Wirtschaftsjahr gehegt. Von deutscher Seite werde wohl Hebung des Ernteertrages verlangt, jedoch die Lieferung von Saatgetreide und Kunstdünger aus dem Reich kategorisch abgelehnt. Mit Besorgnis wird auf das Abströmen von Arbeitern in das Altreich hingewiesen. 4.) Estnische Zeitungen zur Führerrede lassen erkennen, mit welch grossem Interesse die Ausführungen des Führers auch in Estland verfolgt wurden. Die grosse Siegeszuversicht, die aus den Worten des Führers sprach, hat ihre Wirkung nicht verfehlt. 5.) In Minsk wurden in der Zeit vom 20.–31. Januar 1942 insges. 125 Personen, darunter 5 wegen Sabotage, 30 wegen Partisanentätigkeit, 17 als NKWD-Agenten, 1 Fallschirmspringer, 3 wegen Spionageverdachts und 35 wegen Teilnahme an Aufstandsbewegungen festgenommen. Drei OD-Männer wurden wegen Fluchtbegünstigungen von Häftlingen festgenommen. 6.) Wegen Ausbreitung der Fleckfieberepidemie wurden vom 28. bis 29.1.42 zur Bereinigung des Gefängnisses 311 Personen in Minsk erschossen. 7.) Am 1.2.42 wurden in Loknja die letzten 38 Juden und Zigeuner exekutiert.5 8.) Auf der Bahnstrecke Minsk–Baranowicze wurden am 20.1.42 zwei deutsche Streckenläufer von Partisanen angeschossen, desgl. 1 Posten am Fliegerhorst Minsk. 9.) Am 26.1.42 wurde der Grundschullehrer Peteris Junge festgenommen, der Mitglied des höchsten Rates der lettischen Sowjetrepublik war. Er geriet seinerzeit unter dem Namen „Peter Jugin“ als russischer Soldat in deutsche Gefangenschaft. 10.) Im Rigaer Zentralgefängnis sind weitere 11 Personen an Flecktyphus erkrankt, so dass sich am 4.2.42 ein Krankheitsbestand von 87 Personen ergab.

Von den Eins. Gruppen B u. C liegen keine Meldungen vor.

Einsatzgruppe D: Standort Simferopol.

In der Berichtszeit hat Sonderkommando 10b in Feodosia nach der Vertreibung der Russen die sicherheitspolizeiliche Arbeit wieder aufnehmen und am 30.1. nach Beseitigung des russischen Landekopfes in Sudak nach diesem Ort wiederum ein Teilkommando legen können. Im übrigen wurden 2 weitere Teilkommandos unter Zuziehung von Männern des EK 12 für Durchkämmung der nördlichen Krim angesetzt.

Allgemeine Lage: Grundeinstellung der Bevölkerung zur deutschen Besatzung nach wie vor positiv. Da Stimmung eindeutig von der Ernährungslage und Kriegsereignissen beherrscht wird, zeigen sich in einzelnen Räumen entsprechend verschiedene Auswirkungen. Vernichtung der Russen in Jewpatoria, Feodosia und Sudak haben zwar Vertrauen zur deutschen Überlegenheit wieder hergestellt, ein Teil der Bevölkerung gerade dieser Räume lebte jedoch in der Angst der Wiederkehr der Sowjets und hält sich insbesondere in Feodosia von der Unterstützung der Deutschen zurück. Am ausschlaggebendsten für die Einstellung der Bewohner ist die derzeitige Versorgungslage. In Simferopol selbst sowie allgemein in den Nordteilen der Krim ist diese zwar sehr angespannt, doch konnte sich die Bevölkerung immer wieder durch Flucht und Hergabe ihrer letzten Habseligkeiten sowie in den Städten durch die Ausgabe von Getreide durch die Wikos6 vor dem grössten Hunger schützen. In den Gebieten der Südküste, in denen nur Obst-, Wein- und Tabakbau betrieben wird, ist die Ernährungslage und damit die Stimmung wesentlich schlechter. Besonders in Jalta herrscht Hungersnot. Diese Lage hat eine grosse Wanderbewegung von der Südküste in Teile der Nordkrim und die Ukraine bewirkt, die zunächst infolge der Ausgabe zahlloser Bescheinigungen unkontrollierbar war, jetzt aber auf Einwirkung des Teilkommandos der Sipo u.d. SD registriert wird. Trotz dieser Lage wird die Stimmung aber auch hier nicht als ausgesprochen negativ angesehen, zumal die Einwohner die Hoffnung haben, dass deutsche Stellen doch noch helfen werden und u.a. die Kollektivwirtschaften in den Weinberggebieten wenigstens auflockern und den Fischfang richtig organisieren.

Vollzugstätigkeit: Die Fahndung nach Kommunisten und anderen unzuverlässigen Elementen hat im Raum Simferopol, Karasubasar, Aluschta und Jewpatoria besonders durch eigenes V-Mann-Netz dazu geführt, dass z.B. in Simferopol ausser Juden allein über 100 kommunistische NKWD-Agenten und Saboteure in der Berichtszeit ermittelt und erschossen werden konnten. U.a. wurde der Milizchef Granowsky als Angehöriger eines Zerstörungsbatl. und kommunistischer Propagandist überführt. In Jewpatoria wurden versprengte Rotarmisten, die sich zu Partisanengruppen zusammengeschlossen hatten, erkundet und für Vernichtung gesorgt. Bei Fahndung nach NKWD-Leuten wurde u.a. eine Frau festgenommen, die deutsche Truppeneinheiten auszuspionieren hatte und mit Arsenpräparaten zur Vergiftung deutscher Soldaten ausgerüstet war. Kommando Feodosia nahm Durchkämmung der Stadt vor und konnte am 28.1.36 versteckte Kommunisten und Partisanen im Kampf erschiessen und 16 gefangennehmen. Das Teilkommando in Dshankoj säuberte Stadt- und Landgebiete und nahm in den letzten 14 Tagen 141 verdächtige Personen fest. 76 wurden nach Überprüfung bereits erschossen. U.a. wurde ein Russe festgenommen, der als Parteifunktionär und Verbindungsmann zu Partisanen in Kertsch mehrere Fabriken zerstört hat. Ein weiterer Festgenommener, der von der Wehrmacht als Starost eingesetzt worden war, war unter Sowjets „revolutionsmilitärischer Volkskommissar“ und hatte Verbindung zu Partisanen unterhalten und Sabotagebefehle gegeben. Eine Sara Plett gab sich als Volksdeutsche aus. Bei ihrer Festnahme wurden in Diensträumen der Eisenbahn gestohlene Papiere und Zeichnungen sichergestellt. In Bachtschissaraj und Jalta wurden auf Bitten der Wehrmacht Grossaktionen durchgeführt. Während in Bachtschissaraj von 100 festgenommenen Personen 20 als Verbindungsleute zu den Partisanen ermittelt werden konnten, wurden in Jalta nur einzelne Elemente erfasst. Auch hier hat nur Nachrichtenarbeit zu Erfolgen geführt. 600 verdächtige Personen sind karteimäßig erfasst und einzelne Gruppen bereits ausgehoben. Jeffibov wurde als kommunistischer Agitator mit 5 Kommunisten bei einer Geheimsitzung festgenommen. Kanter, jüdischer Arzt, konnte als Leiter einer Gruppe von Brandstiftern und Saboteuren gefasst werden. Goremikin konnte als Leiter einer Spionagezentrale, die die Verbindung zwischen Partisanen und Sewastopol-Front hielt, erschossen werden. Partisanen waren in den letzten 14 Tagen wieder sehr aktiv. Besonders auf Strassen Jalta–Aluschta–Simferopol werden fast täglich Fahrzeuge von starken Gruppen mit schweren Infanteriewaffen überfallen. Partisanenlager sind zwar von den Kommandos der Sipo u.d. SD eindeutig erkundet und an Wehrmacht gemeldet, bisher jedoch keine Truppen zur Verfügung. Aufstellen der Tataren-Selbstschutzkompanien, Verlegung in gefährdete Gebiete hat andererseits Überfälle auf Dörfer verhindert und Abdrängung von Partisanengruppen bewirkt. In den letzten 14 Tagen wurden 10 Überfälle auf Ortschaften durch Tataren-Selbstschutzkompanien mit Verlusten für Partisanen abgeschlagen. Partisanen leben z.T. in erbärmlichen Verhältnissen. Bestrebungen zur Kampfaufgabe werden aber von Kommissaren unterdrückt. Vom 15.–31.1.42 wurden 3601 Personen erschossen, davon 3286 Juden, 152 Kommunisten, NKWD-Leute, 84 Partisanen und 79 Plünderer, Saboteure, Asoziale. Gesamtzahl bisher 85.201.7

BAB, R 58/220

1 Falsch, kommissarisch geführt durch Kurt Matschke.

2 Falsch, längst Robert Mohr.

3 Hier handelt es sich um einen Abschreibfehler. Letzter gemeldeter Standort war Simferopol.

4 Zur Situation im militärisch verwalteten Gebiet östlich des Peipussees: Wilhelm: Die Einsatzgruppe A der Sicherheitspolizei und des SD, S. 252ff.

5 Vgl. ebd., S. 257f.

6 Wirtschaftskommandos der Wehrmacht.

7 Zu den Zahlenangaben Angrick: Besatzungspolitik und Massenmord, S. 519f.

Deutsche Berichte aus dem Osten

Подняться наверх