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3. Die monastische Entwicklung
ОглавлениеCluny
Cluny war im 10., 11. und noch im 12. Jahrhundert ein unvergleichliches Erfolgsmodell, das weit über das Mutterkloster Cluny hinausstrahlte. Seine Äbte gehörten zu den einflussreichsten Persönlichkeiten der Kirche, und so war es kein Zufall oder allein Devotion einer bestimmten Lebensausrichtung gegenüber, dass Kaiser Heinrich III. den Abt von Cluny zum Taufpaten seines Sohnes gemacht hatte, zum Taufpaten des zukünftigen römisch-deutschen Königs. Die enorme Bedeutung Clunys ist bereits an den Dimensionen seiner Klosteranlage zu erkennen.
Die von Abt Hugo von Cluny (1049–1109) umgebaute Abteikirche (Cluny III) war bei ihrer Fertigstellung mit über 180 Metern Länge im Mittelalter die größte Kirche der lateinischen Christenheit. Nicht in Rom, Paris oder Speyer stand die größte Kirche, sondern im burgundischen Cluny. Bereits diese Größe macht die Bedeutung der mit der Kirche verbundenen geistlichen Gemeinschaft deutlich. Cluny war auch für die Reformer ein wichtiges Kloster, dessen Einfluss in der älteren Forschung jedoch vielleicht ein wenig überschätzt worden ist. Es führt kein direkter Weg von Cluny zu den in Rom umgesetzten Reformen, die für die Gesamtkirche Geltung erlangen sollten. Doch Cluny war für die von den Reformern weiterentwickelte Idee der libertas ecclesiae wichtig, eines Lebens frei von weltlicher Bevormundung und Einflussnahme. Wie wichtig Cluny den Päpsten war, wird nicht nur daran deutlich, dass sie sich meist sehr eng mit den Äbten von Cluny abstimmten, sondern auch daran, dass sie gerade bei den Legationen und im päpstlichen Sinne zu erledigenden Aufgaben auf der Iberischen Halbinsel zunächst sehr stark auf Cluniazensermönche zurückgriffen. Urban II. weihte 1095 persönlich den Hauptaltar des Baues Cluny III dem heiligen Petrus. Die Mönche von Cluny und der mit diesem Kloster verbundenen Abteien waren weder die Erfinder noch alleinigen Auslöser der Reformbewegung. Dennoch entstand in Cluny ein Modell der Reform, das sich als äußerst wirkmächtig erwies, eine enorme Strahlkraft weit über die Region hinaus entwickelte. Und sie sind es wohl auch gewesen, die der Reform einen entscheidenden Schub verliehen und ihn zu weiten Teilen in der Frühphase trugen. Doch sie waren nicht die Einzigen, so wie es vor allem die ältere Forschung gesehen hat.
Freiheit Clunys
Das im Mâconnais gelegene Kloster Cluny ist eine Gründung des Herzogs Wilhelm I. von Aquitanien aus dem Jahre 910. Die dazugehörige Urkunde ist auf den 11. September 910 datiert. Wie bei Klostergründungen üblich, beschrieb Wilhelm seine Motive, warum er dieses Kloster gründet hatte: für sein Seelenheil. Indem die Mönche des Klosters für den Stifter beteten, wirkten sie für dessen Seele. Das Modell ist für das gesamte Hoch- und Spätmittelalter bekannt und nichts Neues. Neu war jedoch, dass der Stifter das Kloster nun nicht mehr wie bei einer Eigenkirche seiner persönlichen Aufsicht oder gar Verfügung unterstellte. Es sollte also kein Familienkloster entstehen, in dem nach dem Tod Wilhelms I. dessen Söhne die Verfügung über das Kloster erhielten. Das Kloster sollte vielmehr ganz explizit kein Eigenkloster des Klostergründers und dessen Familie werden.
Doch wer sollte nach dem bekannten Muster von Schutz und Herrschaft den Schutz für das Kloster und im Gegenzug Herrschaft in diesem und über dieses ausüben können? Hier liegt der Schlüssel zum Verständnis des Werts Clunys für die Reformer und hier liegt das völlig Neue: Wilhelm legte fest, dass das Kloster keiner irdischen Gewalt unterstellt werden sollte, dass kein Kaiser, König, Graf, Adeliger, Bischof oder irgendjemand anderes Einfluss in dem Kloster haben sollte. Die im Falle der Eigenkirchen ganz selbstverständliche Verbindung von Welt und Kirche war damit aufgebrochen worden. Die Freiheit von jeglicher irdischen Herrschaft sollte dem Schutz des Klosters dienen, die Mönche zugleich deutlich von der irdischen Welt trennen, damit sie sich ganz ihrer Hauptaufgabe widmen konnten: dem Gebet für den Stifter. Und diesem Gebet kamen die Cluniazenser wie keine andere monastische Gemeinschaft nach – für ihr Gebet wurden sie bald in ganz Europa geschätzt.
Einen Schutzherrn hatte die Gründungsurkunde jedoch indirekt genannt, auch wenn das am Anfang so sicherlich nicht intendiert war. Denn die Urkunde sprach davon, dass das Kloster Eigentum Christi sei sowie der Apostelfürsten Petrus und Paulus. Petrus wiederum ist bekanntlich der einzige Heilige, der einen Nachfolger beziehungsweise Stellvertreter auf Erden hat: den Papst. Den hatte Wilhelm zwar nur bedingt als Schutzherrn eingesetzt, da er in der Gründungsurkunde davon sprach, dass der Bischof von Rom ausschließlich im Notfall in die Angelegenheiten des Klosters eingreifen sollte, jedoch nur im konkreten Bedarfsfall zum Schutz des Klosters. Mit der Unterstellung unter den Apostelfürsten war ein Weg eröffnet, den das Reformpapsttum beschritt, um Kirchen an das Papsttum zu binden und diesem Einfluss zu verschaffen.
Papstschutz
Hatte Wilhelm I. tatsächlich eine völlige Freiheit des Klosters Cluny angestrebt, so war durch die Übertragung an Petrus und Paulus ein entscheidender Schritt zur Ausformung des sogenannten päpstlichen Schutzes entstanden. Denn dieser päpstliche Schutz meinte bis in die Mitte des 11. Jahrhunderts in der Regel keinen Besitzanspruch des Papstes auf das Kloster oder direkte Eingriffsrechte. Es meinte vielmehr den Schutz des Apostelfürsten selbst, der einer in den Schutz aufgenommenen Institution vom Stellvertreter des Apostelfürsten auf Erden zugesprochen wurde, vom Papst. Doch den Schutz bewirkte in der ursprünglichen Bedeutung nicht der Papst, sondern der Apostelfürst selbst. Und dieser Gebetsschutz bedingte zunächst keine Herrschaftsrechte des Papstes an dem vom Apostelfürsten beschützten Kloster, der Kanonikergemeinschaft, der Kirche oder anderem. Daran änderte das Modell von Cluny zunächst nichts, auch wenn es auf einer theoretischen Ebene dem Papst ein Eingriffsrecht ermöglichte. Doch der Papst war im 10. Jahrhundert an einem aktiven Eingriff nicht interessiert, daher ist die Lösung von Cluny zunächst für die Ausbildung einer päpstlichen Herrschaft ohne Folgen geblieben. Erst in dem Moment, in dem die Päpste von sich aus aktiv wurden und bestimmte Rechte einforderten, die sie durch die Übertragung an den Papst als gegeben ansahen, konnte sich aus der traditio Romana ein rechtliches Abhängigkeitsverhältnis entwickeln, bei dem der Papst an die Stelle der früheren Eigenkirchenherrn trat. Doch diese Entwicklung sollte erst durch die papstgeschichtliche Wende des 11. Jahrhunderts angestoßen werden.
Wäre Cluny nur ein kleines Kloster im Burgund geblieben, so hätten diese Neuerungen keine größeren Umwälzungen hervorgebracht. Doch Cluny entwickelte sich rasch zu einem Klosterverband. Dem Kloster unterstellten sich immer mehr Abteien, sodass der Verband stetig wuchs. Im 12. Jahrhundert unterstanden dem Kloster mehr als 1150 Abteien und Priorate, kleinere Abteien. Und auch Cluny selbst wurde immer größer. Bestanden viele Konvente nur aus zehn oder 20 Mönchen, so umfasste die Mönchsgemeinschaft Clunys unter Abt Hugo, der im Streit zwischen Gregor VII. und Heinrich IV. eine entscheidende Rolle als Vermittler spielen sollte, mehr als 300 Mitglieder. Cluny war eine Instanz geworden, sodass der Abt von Cluny in Satiren spöttisch als der „Mönchskönig“ bezeichnet wurde. Und in der Tat hatte Cluny allein aufgrund seiner Größe einen enormen Einfluss auf das 11. Jahrhundert gewonnen. Zusammen mit Cluny gewann auch die Idee der libertas, der Befreiung des Klosters von jeglicher irdischen Herrschaft, an Kraft und verbreitete sich fast in der gesamten Christenheit. Cluny verwies bereits auf den Ort, von dem die Reform der Gesamtkirche nach der Synode von Sutri maßgeblich vorangetrieben werden sollte: auf Rom, das in der Not als Schutzmacht intervenieren sollte. Die Anbindung der libertas ecclesiae führte zur libertas Romana, einer Freiheit, die man von Rom und in Anbindung an Rom erhielt.
Gorze
Doch nicht nur in dieser strukturellen Hinsicht war Cluny wegweisend. Es wurde rasch von anderen Reformbewegungen imitiert, im südwestdeutschen Raum durch die Abtei Gorze. Wie in Cluny entwickelte sich auch von Gorze aus ein Klosterverband, der eng zusammengeschlossen war, sich aber von der Hand weltlicher Herrschaft befreit hatte. Diese Reformbemühungen waren zwar verglichen mit Cluny nur ein kleineres Gebilde. Doch macht der Verband um das lothringische Gorze deutlich, dass auch in anderen Regionen Europas monastische Reformen umgesetzt wurden, welche die Kirchenreformer des 11. Jahrhunderts mit prägten.
Kamaldolenser
Aus dem italienischen Raum sind vor allem die durch Romuald angestoßene Eremitenbewegung sowie die von Vallombrosa ausgehende monastische Reformbewegung zu nennen. Die italienischen Beispiele führen vor Augen, dass der Weg nicht einfach von Cluny beziehungsweise dem lothringischburgundischen Raum nach Rom führte, sondern dass es etliche parallele Entwicklungen in Europa gab, auch wenn nicht bei allen eine direkte personelle Verzahnung zu fassen ist. Im Falle Romualds ist diese sehr schön zu greifen – und zwar in der Person des Petrus Damiani, der einer der einflussreichsten und gedanklich brillantesten Köpfe der frühen Reformer war. Romuald war als Sohn Herzog Sergius’ von Ravenna aus einer einflussreichen Familie hervorgegangen. Doch er wandte sich 973 von allen weltlichen Dingen ab und suchte in strenger Askese sein Heil, wozu er zunächst ins Kloster eintrat, das ihm jedoch offenbar ein zu laxes Leben bot, sodass er sich bald wieder zurückzog und als Eremit lebte. In äußerster Askese lebend und Mittel wie die freiwillige Geißelung nicht verschmähend galt Romuald rasch als frommer Mann. Sein Ruf war beträchtlich und zog nicht nur Gleichgesinnte an, sondern auch Herrscher. Otto III. wollte ihm gemäß der Vita Romualdi aus der Feder des Petrus Damiani die Abtei Sant’Apollinare in Classe bei Ravenna übertragen, das Kloster, in das Romuald zunächst eingetreten war. Doch Romuald verweigerte die Einsetzung als Abt, ein Umstand, der seine Wertschätzung als frommer Mensch bei den Zeitgenossen durchaus steigerte. Als Abt trat Romuald schließlich doch noch in Erscheinung, jedoch nicht als Abt eines schon bedeutenden Klosters, sondern als Abt der von ihm in Camaldoli in der Toskana gründeten und nach diesem Ort benannten Eremiten-Gemeinschaft der Kamaldulenser. Der Ort dieser Gemeinschaft war in gewisser Weise Programm, denn er lag weltabgewandt und war damals noch relativ unzugänglich. Doch binnen weniger Jahre entwickelte sich aus den in einigem Abstand gelegenen Klausen der einzelnen Eremiten ein ansehnliches Kloster. Romuald selbst starb zwischen 1023 und 1027 nach eigenem Willen als ein Incluse, d.h. er ließ sich einmauern und starb in dieser Einmauerung. Vom Geiste Romualds war bald auch das Kloster Fonte Avellana erfasst, in das der 1007 geborene Petrus Damiani eingetreten war und dessen Abt er bald werden sollte. Auf diese Weise wirkten Romuald und seine Vorstellungen auf die Kirchenreformer ein, nicht zuletzt durch seine sehr konsequente Haltung, für die er geachtet wurde und die etlichen der späteren Kirchenreformern zu eigen war.
Vallombrosianer
Eine andere wichtige monastische Gemeinschaft sind die – wie bei den Cluniazensern nach ihrem Mutterkloster benannten – Vallombrosianer, die ihr Zentrum im namensgebenden Vallombrosa haben. Die Gründerfigur ist hier Johannes Gualberti, der in Florenz in das Kloster San Miniato eintrat. Den Lebenswandel der Mönche empfand er rasch als nachlässig, wie Romuald in Sant’Apollinare in Classe. Doch anders als Romuald trat Johannes Gualberti zunächst nicht wieder aus dem Kloster aus, sondern versuchte im Jahr 1035 durch die Einbeziehung der Öffentlichkeit in die Klosterbelange, das Kloster unter Druck zu setzen. Auch das wurde ein wegweisender Wesenszug etlicher oberitalienischer Reformbewegungen, dass der reformorientierte Klerus und radikalisierte Laien an einem Strang zogen, um auf unorthodoxe Weise ihre Ziele durchzusetzen. Doch die Zeiten waren noch nicht so weit, dass diese Vorgehensweise sofort Früchte getragen hätte. Johannes Gualberti scheiterte mit seinem Vorhaben in Florenz und musste fliehen. Er entfernte sich jedoch nicht weit von seiner ursprünglichen Wirkungsstätte und gründet ca. 15 Kilometer östlich von Florenz das Kloster Vallombrosa. Was er in Florenz selbst angeprangert hatte – und die Methoden, mit denen er dagegen vorzugehen versucht hatte –, vergaß er nicht. Als es 1061 zur Erhebung Petrus Mezzabarbas zum neuen Florentiner Bischof kam und sich der Ruf verbreitete, dieser habe sein Amt erkauft, predigten die Vallombrosianer landauf, landab gegen den neuen Bischof. Erneut versuchten sie die unteren Schichten des Volkes für ihre Ideen zu gewinnen, diese zu radikalisieren und so ihren Willen und ihre Vorstellungen einer neuen und reinen Kirche umzusetzen. Schließlich landete die Angelegenheit in Rom – und erst auf das Wort des römischen Archidiakons Hildebrand hin, des späteren Gregors VII., kehrte eine gewisse Ruhe ein, ein Frieden auf Zeit. Denn bald darauf forderte Johannes Gualberti den Florentiner Bischof durch ein Gottesurteil heraus, das Papst Alexander II. zwar untersagt, was Johannes jedoch nicht an der erfolgreichen Durchführung hinderte. Der Bischof war diskreditiert und musste abdanken. Am Beispiel des 1073 verstorbenen Johannes Gualberti wird deutlich, welche neuen und radikalen Ansichten von einer reinen, einer neuen Kirche entstanden waren – und wie weit einige dabei bereit waren zu gehen. Johannes Gualberti hatte nicht gezögert, die Macht der Straße gegen den Bischof einzusetzen. Er hatte die öffentliche und die kirchenrechtliche Ordnung auf den Kopf gestellt. Die Reformer in Rom konnten diesen Prozess nur bedingt beeinflussen, wie das Beispiel des Gottesurteils gezeigt hatte.
Damit ist die Spannweite der monastischen Entwicklung skizziert. Cluny wollte die Lösung aus aller weltlichen Bevormundung, doch nicht um auf die Welt tagespolitisch einwirken zu können, sondern um ungehindert durch das Gebet für das Heil der Menschen eintreten zu können. Es war die Lösung aus der weltlichen Bevormundung, um das kontemplative Leben im Kloster, abgeschirmt von der Welt, auf einem neuen Niveau praktizieren zu können. Das Gebet der Cluniazenser hatte einen anderen Stellenwert als das Gebet eines normalen Sünders. So formulierte es auch Heinrich III. in einem Brief an Abt Hugo von Cluny.
Quelle
Brief Heinrichs III. an Abt Hugo von Cluny
Zit. nach: Johannes Laudage/Matthias Schrör (Hrsg.): Der Investiturstreit, Nr. 5, S. 49
Das folgende befehlen wir auch nicht so sehr, als dass wir es demütig erbitten, nämlich, dass Dein ständiges Gebet zu unserem allermildesten Herrn zum Nutzen des Gemeinwesens nicht fehle zur Ehre des gesamten Kaiserreichs und zu unserem und der Unsrigen Seelenheil, damit uns durch göttliche Fügung der Wohlstand der Kirchen sowie Frieden und Ruhe des ganzen Volkes verschafft werden können. Denn welcher Weise würde nicht das Gebet durch Dich und die Deinigen herbeiwünschen? Wer würde nicht darum werben, es durch das unauflösliche Band der Liebe festzuhalten? Zumal deren Gebet umso reiner ist, je mehr es von weltlichen Geschäften entfernt ist, zumal es umso würdiger ist, je verwandter es den göttlichen Betrachtungen erscheint.
Es ist klar ersichtlich, wieso hier libertas erstrebt wurde – vonseiten der Mönche, um durch den mangelnden Kontakt mit allem Weltlichen dem Göttlichen näher sein zu können, und vonseiten der Weltlichen, um genau das den Mönchen zu ermöglichen. Die Bewegungen des Romuald und vor allem des Johannes Gualberti wollten ebenso eine Lösung von der Welt, doch mit einer ganz anderen Intention, mit einem anderen Ziel. Nicht allein der eigenen Perfektion im Leben für Gott sollte das Abstreifen der weltlichen Bevormundung dienen. Libertas ecclesiae war hier keine ausschließlich auf das innerkirchliche Wesen oder gar allein auf die Freiheit einer einzelnen monastischen Gemeinschaft ausgerichtete Forderung. Vielmehr wollten diese radikalen Strömungen auch eine Veränderung ihrer Umwelt, der gesamten Welt, eine Reform an Kopf und Gliedern. Und für diese Reform waren sie bereit, zu Mitteln zu greifen, die von der traditionellen Kirche und vom Kirchenrecht verdammt wurden. Dennoch besaßen die von ihnen propagierten Ideen offenbar eine derartige Faszination für die Zeitgenossen, dass Kirche und Welt sich dem nicht immer entziehen konnten.
Reformer aus monastischem Milieu
Diesem Milieu entstammten etliche der Personen, die dann in Rom in Zusammenarbeit mit den Reformpäpsten die Reformen für die gesamte Kirche anstoßen sollten. Dass das monastische Umfeld überhaupt für die Reformer ein wichtiges Personaltableau darstellte, kann man an den Namen von vier herausragenden Reformern erkennen: Humbert von Silva Candida, Friedrich von Lothringen, Petrus Damiani, Johannes Gualberti. Sie alle entstammten dem Mönchtum, und vor allem die drei Erstgenannten wurden dann von Rom aus zu maßgeblichen Trägern der Reform.