Читать книгу Wörterbuch alttestamentlicher Motive - Группа авторов - Страница 195

3 Familie

Оглавление

Der ursprüngliche Ort der Erziehung ist im AT die Familie. Trotz der patriarchalen Gesellschaftsstruktur, die sich an der Erziehung des Sohnes durch den → Vater orientiert (Spr 3,12; 4,1; 13,1; Sir 3,1.8.12; 22,3), wird auch die Mutter nicht selten gleichrangig neben dem Vater (Dtn 21,18f.; Spr 1,8; 6,20; 10,1; 15,20; 17,25; 19,26; Sir 3,2) oder auch allein (Spr 31,1.26) erwähnt. Die Erziehung der Tochter durch die Mutter (Hld 8,2) bzw. die Eltern ist in den Texten kaum zu greifen, sie wird aber vorausgesetzt, da nur eine wohlerzogene Tochter später die Erziehungsaufgabe einer Mutter übernehmen kann (vgl. DELKURT 2002, 247). Deshalb ist stets damit zu rechnen, dass dort, wo von der Erziehung der Söhne im Plural (hebr. bānîm) die Rede ist (z.B. in Dtn 6,7 u. 11,19), die Töchter mitgemeint sein können und dann sinngemäß mit „Kinder“ (→ Kind) zu übersetzen wäre. Zu beachten ist außerdem, dass sich die ältere Spruchweisheit (Spr 10,1–22,16; 25–29) ursprünglich an Erwachsene richtet. Während die Anrede „mein Sohn“ hier nur zweimal begegnet (Spr 19,27; 27,11), wird sie später inflationär und zeigt an, dass die Sprüche nun einerseits verstärkt pädagogischen Zwecken dienen und andererseits das erzieherische Verhältnis des Vaters zu seinem Sohn zum Paradigma eines jeden Lehrer-Schüler-Verhältnisses wird (vgl. BETZ 2007, 42–45).

Wörterbuch alttestamentlicher Motive

Подняться наверх