Читать книгу Wörterbuch alttestamentlicher Motive - Группа авторов - Страница 40

1 Baum der Erkenntnis

Оглавление

Gott ließ im → Garten Eden allerlei Bäume aus dem Boden wachsen. Als mitten im Garten stehend, werden der Baum der Erkenntnis von Gut und Böse und der Lebensbaum erwähnt (Gen 2,9). Gott verbietet jedoch dem Menschen von ersterem zu essen. Wenn er dieses Gebot übertrete, müsse er sterben (Gen 2,17). Dieser Baum bezeichnet die konstitutive Schöpferweisheit Gottes, deren Usurpierung zum Ausschluss vom Baum des Lebens führt (Gen 3,22). Auffallend ist, dass nie eine botanische Spezifikation des Baumes genannt wird, sondern er nur immer mit einer Um- bzw. Beschreibung, wie „mitten im Garten“, „der Baum“ oder „der Baum, von dem ich dir gebot, du sollst nicht davon essen“, bezeichnet wird. Erst auf altchristlichen Sarkophagen wird er zum Feigenbaum (nach Gen 3,7), später auch zum Weinstock oder zur Palme. Als Apfelbaum tritt er erstmals bei Cyprian von Gallien auf (Heptateuch I,66–106). Möglicherweise geht diese Vorstellung auf die Vulgata zurück. Der Gleichklang von malus „der Apfel“ und malum „das Böse“ könnte eine Rolle gespielt haben. Die Menschen essen davon und übertreten das Gebot Gottes, worauf die Vertreibung aus dem Garten Eden erfolgt. Gott bleibt vorbehalten, zu wissen, was gut und böse ist. Die Frucht des Baumes zu essen ist daher eine Anmaßung des Menschen, der durch diese Übertretung wie Gott geworden ist und teilhat an der konstitutiven Schöpferweisheit Gottes (Gen 3,22). Obwohl nach diesem Ereignis der Mensch die Unterscheidungsfähigkeit von Gut und Böse besitzt, bittet Salomo um ein Herz, das hört, um unterscheiden zu können, was gut und böse ist. Diese Bitte findet Gefallen bei Gott und ihre Erfüllung wird gewährt (1 Kön 3,9.10.12). Die Ereignisse um den Baum der Erkenntnis spielen hier keine Rolle mehr. Noch im Buch Jesus Sirach (24,12–17) vergleicht sich die Weisheit mit Bäumen wie der Zeder, dem (wilden) Ölbaum, der Palme, der Platane, der Terebinthe und dem Weinstock.

Wörterbuch alttestamentlicher Motive

Подняться наверх