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5 Fazit

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Searle (1969) verweist im Zusammenhang mit seiner Auseinandersetzung mit der pragmatischen Bestimmung des Bedeutungsbegriffs von Grice (1957) darauf, dass eine Analyse illokutionärer Sprechakte sowohl die von Grice hervorgehobenen intentionalen als auch die von ihm heruntergespielten konventionellen Aspekte des Sprechens mit berücksichtigen muss. Die illokutionäre Kraft einer Äußerung bestimmt denjenigen Aspekt ihrer Bedeutung, der als sog. illokutionäre Bedeutung auf soziale Konventionen zurückzuführen ist. Eine illokutionäre Bedeutung bezieht sich auf individuelle Einstellungen, insofern die letzteren eine Bedingung für aufrichtige Illokutionen darstellen. Die wesentliche Bedingung bezieht sich aber nicht auf die Einstellungen selbst, sondern auf ihren Ausdruck.

Gerade im Falle von emotionalen Einstellungen wird ihr sprachlicher Ausdruck weitgehend von sprachlichen und anderen sozialen Konventionen geregelt. Auf solche Konventionen bezieht sich die kollektiv geteilte Bewertung einer vorgefundenen Situation, auf deren Grundlage sich emotionale Einstellungen herausbilden, die in expressiven Sprechakten ausgedrückt werden. Sprachlich ausgedrückt werden also in diesen Sprechakten nicht beliebig entstandene, sondern durch die sozialen Regeln geförderte Emotionen. Sie sind vor allem evaluative Reaktionen auf Sachverhalte, deren affektive Komponente mit den jeweils individuellen Intensitätsgraden letztendlich nicht mehr als eine Variante des gewählten sozialen Handlungsmusters darstellt. Dafür spricht auch die Tatsache, dass die Anzahl expressiver Sprechakttypen durch die Anzahl konventionell ausdrückbarer Emotionen und nicht durch die Anzahl individueller Empfindungen bestimmt wird.

Empörung, Revolte, Emotion

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