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VORBEMERKUNG

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Auch wenn in jüngster Zeit einzelne Werke der Kunst und Literatur von Roma und Sinti erschienen sind, so liegt kaum ein Buch vor, das Innenansichten aus der Perspektive der Sinti und Roma über ihr Leben und Wirken in Deutschland und Europa vorstellt.

Wir – der Verlag, Romeo Franz und ich – fanden den Weg zueinander und entschieden, Kunst und Kultur von Menschen mit Romno-Hintergrund anhand biografischer Interviews und Fotografien zu zeigen. Im Mittelpunkt sollte der Dialog stehen mit einem kleinen Ausschnitt von Künstlerinnen und Künstlern aus den Sparten Theater, Musik, Malerei, Film, Literatur und Fotografie, die mehrheitlich ihren Arbeitsschwerpunkt in Deutschland haben oder vorwiegend in Deutschland und anderen europäischen Ländern rezipiert werden. Zudem lässt der Band Aktivistinnen und Aktivisten aus der Bürgerrechtsbewegung zu Wort kommen.

Welche Rolle spielen aber Kunst und Kultur im Spannungsfeld zwischen Minderheit und Mehrheit? Hat der Antiziganismus, also die verbreiteten und tief verwurzelten Ressentiments gegen die Minderheit der Roma und Sinti auf allen Ebenen, das Kunstschaffen dieser Minderheit beeinflusst? Wie hat sich Kreativität unter dem Einfluss des Antiziganismus entwickelt? Kann Kunst das Trauma der Verfolgung überwinden? Welche Zukunftsträume und welche Lebensentwürfe haben „unsere Menschen“, Mare Manuscha, denen wir den Titel des vorliegenden Bandes widmen?

Das Buch zeigt mit den Worten von Romeo Franz, „dass Menschen mit Romno-Hintergrund in Europa keine homogene Gesellschaft, vielmehr ganz unterschiedlich sozialisiert und immer Bürgerinnnen und Bürger ihres Heimatlandes sind – und das seit Jahrhunderten. Aber trotz unserer Heterogenität verbindet uns etwas Gemeinsames, und das ist die kollektive Erfahrung, vom Antiziganismus betroffen zu sein, der uns seit Jahrhunderten eine gleichberechtigte Teilhabe an der Gesellschaft der Mehrheit verwehrt.“

Hören wir zu. Schauen wir hin. Führen wir einen Dialog. – Wir haben uns viel zu sagen.

Cornelia Wilß

Mare Manuscha

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