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Hervorhebung des Textes

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Giovanni Pierluigi da Palestrina hatte 1554 sein erstes Buch mit Messen veröffentlicht und kehrte im Jahr 1561 als maestro di cappella (Musikalischer Leiter) nach Santa Maria Maggiore zurück, wo er früher als Chorknabe gedient hatte. Er befürchtete wohl eine starke päpstliche Zensur und eine Reduktion der katholischen Kirchenmusik auf den reinen Choralgesang, wie es viele Eiferer forderten. Er hatte deshalb eine vierstimmige Messe vorbereitet, um zu beweisen, dass die Polyphonie den Text in einer Weise unterstreichen konnte, die selbst die schärfsten Kritiker zufriedenstellen würde.

Die Missa Papae Marcelli stammt wahrscheinlich von 1562, dem Jahr des Konzilbeschlusses, der die Musik betraf. Es heißt, dass die Kardinäle großen Gefallen an dieser Messe fanden, und dieser Zuspruch bescherte Palestrina den Status als Retter der Polyphonie. Vermutlich wurde die Messe für die Karwoche geschrieben und entsprach dem Wunsch Papst Marcellus II. nach einer zurückhaltenden, klar verständlichen Umsetzung. Klarheit der Deklamation, ein umsichtiger Einsatz von Dissonanzen und eine geläuterte Form der Mehrstimmigkeit: Damit erfüllte Palestrina viele der Anforderungen, die nach dem Konzil von Trient an die polyphone Musik gestellt wurden. Dennoch scheute er sich nicht, die Grenzen dieser neuen Vorgaben ausgiebig auszuloten. Seine 1570 erschienene fünfstimmige Messe Repleatur os meum zeigt die meisterhafte Beherrschung des virtuosen »kanonischen« Stils, jedoch mit einer solcher Klarheit des Texts, dass sogar Cirillo einverstanden gewesen wäre.

In seinem 1584 komponierten Canticum canticorum, einem gefeierten Zyklus von 29 Motetten auf Grundlage des alttestamentarischen Hohelieds, war Palestrina noch wagemutiger. Obwohl es sich um Sakralmusik handelte, waren sie von einem unverhohlen leidenschaftlichen Stil. In seiner Widmung an Papst Gregor XIII. erklärte er, dass dies mit dem Thema vereinbar sei.


Palestrina verbrachte fünf Jahre als musikalischer Direktor der Lateranbasilika in Rom, dargestellt auf diesem Druck aus dem 17. Jahrhundert.

Big Ideas. Das Klassische-Musik-Buch

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