Читать книгу Big Ideas. Das Klassische-Musik-Buch - Hall George - Страница 25
ОглавлениеALL DIE WEISEN UND MADRIGALE … FLÜSTERN LEISE
O CARE, THOU WILT DESPATCH ME (1600), THOMAS WEELKES
IM KONTEXT
SCHWERPUNKT
Madrigale
FRÜHER
1571 Thomas Whythorne veröffentlicht Songs, die erste Sammlung englischer Madrigale.
1594 Thomas Morley veröffentlicht sein First Book of Madrigals to Four Voices, die erste Sammlung, die sich nach der italienischen Definition des Stils richtet.
SPÄTER
1612 Orlando Gibbons veröffentlicht sein First Set of Madrigals and Motets, darin »The Silver Swan«, ein kurzes Madrigal, das heute zu den bekanntesten zählt.
1620–1649 Das englische Madrigal kommt zugunsten des Lautenlieds aus der Mode und verschwindet ab 1649 mit der Gründung des Englischen Commonwealth.
Im Jahr 1544, als es den Engländern nach kontinentaler Kultur gelüstete, reiste der Komponist und Dichter Thomas Whythorne durch Europa und schrieb Sonette, die er später in Songs vertonte, dem ersten Buch englischer Madrigale.
In Italien gehörten Jacob Arcadelt und Philippe Verdelot zu den Meistern des Madrigals. Ihre Werke erschienen 1530 im ältesten Buch mit italienischen Madrigalen. 1588 veröffentlichte Nicholas Yonge seine Musica transalpina, eine Sammlung italienischer Madrigale mit englischen Texten, und weckte damit den Appetit auf mehrstimmig gesungene heimische Lieder.
»Madrigal … Musik zu Gesang und Sonetten … für verständige Menschen höchst entzückend.«
Thomas Morley
Illustration der Worte
Viele englische Sammlungen folgten, oft für Sänger und Gamben arrangiert, um den Wunsch der Mittelschicht nach abendlichem Musizieren nachzukommen. 1595 veröffentlichte Thomas Morley The First Set of Ballets. Diese dem Madrigal ähnliche Gattung verwendet Falala-Kehrreime in Nachahmung eines instrumentalen Refrains. Neben anderen illustrierte auch Thomas Weelkes den Text seiner Musik lautmalerisch. In O Care, thou Wilt Despatch me (1600) beschreibt er den verstörten Gemütszustand des Dichters durch Chromatik in Kontrast zum fröhlichen Refrain.
Die Madrigale des Italieners Carlo Gesualdo da Venosa nutzen harmonische Verschiebungen und Dissonanzen zur Lautmalerei, während Claudio Monteverdis Madrigali guerrieri et amorosi (1638) die Form auf theatralische Höhen heben.