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2.5 Erdkruste verrutscht „wie auf Schmierseife“
ОглавлениеEine danach folgende geographische Polvertauschung, also eine Polwende, kann man nur begreifen, wenn man sich folgendes klarmacht:
Geophysiker wissen um eine bestimmte Schicht, in der sich die Kontinentalverschiebung ohnehin vollzieht. Im Zustande der plötzlichen Abstoßung verrutscht nun die gesamte Erdkruste mit Vehemenz solange, bis die beiden Magnetfelder wieder übereinstimmen. Der nahe Vorübergang eines anderen Himmelskörpers kann das Rutschen auslösen.
Die Nordkontinente rutschen also unter den Südhimmel und die Südkontinente unter den Nordhimmel - solange, bis eine Verlagerung um 180 Grad perfekt erreicht ist. Und damit ist die Polwende vollzogen.
Lavagestein, das anschließend erkaltet, wird nun keine andere Magnetisierung aufweisen können als Lava, die sich vorher bildete! Denn durch das Verrutschen, durch die noch vollzogene geographische Umpolung, wurde ja der vorausgegangenen magnetischen Umpolung Rechnung getragen, und beide Felder stimmen wieder bestens überein.
Ich fasse zusammen: Magnetisch umgepolt kann nur das Erdinnere werden, nicht aber die feste Erdkruste. Denn diese behält ihren gegenwärtigen Magnetismus auf ewig fest. Dadurch entstehen zwei irdische Magnetfelder: ein äußeres gleichgebliebenes der Erdrinde, und das des Erdinneren, das umgepolt wurde. Dadurch entsteht eine Abstoßung, denn + trifft auf + und - auf -. Die Erdkruste wird dadurch gleitfähig. Sie kann verrutschen - viel schneller als bei der Kontinentalverschiebung. Ein Physiker, der mich darauf aufmerksam machte, verglich die gleitfähige Schicht mit einer Art Schmierseife.
So verrutscht denn die Erdkruste wie auf Schmierseife so lange, bis die beiden Magnetfelder wieder zueinander passen, d. h. + auf - und - auf + zu liegen kommen. Das ist der Fall, wenn die Verlagerung 180° erreicht, wenn die Polwende komplett ist.
Wenn diese Theorie richtig ist, dann kippt die Erde gar nicht im Ganzen, nicht als Vollkörper, sondern das Erdinnere bleibt unbewegt, nur die Hülle, die Erdrinde gleitet wie geschmiert herum.
Nachträglich, wenn man die Lava ausbrechender Vulkane analysiert, wird man natürlich keine magnetische Umpolung feststellen können. Denn durch das Verrutschen hat sich das ja wieder ausgeglichen. Es kann aber eine Schwächung des Erdmagnetfeldes zu verzeichnen sein.
Was sich geändert hat, ist nur die Nord-Süd-Vertauschung des Sternenhimmels. Und das können die Geophysiker nicht messen. Das kann man nur aus den Überlieferungen schließen!
Dies ist der Grund, warum man bei einer rein naturwissenschaftlichen Betrachtungsweise eine Polwende nachträglich nicht messen kann, es also keine Polwende in der strengen Bedeutung des Wortes geben kann. Sie, lieber Leser, wissen jetzt, warum das so ist - aber auch, wie man es besser erklären kann.