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3 Platos Lehre von den Umkehrungen des Alls 3.1 Merkwürdige antike Quellen über die Sonnenbewegung

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Jetzt werden Sie vielleicht denken: Das klingt doch sehr seltsam, und sollte sich so etwas tatsächlich jemals ereignet haben, dann müsste es gewiss überliefert worden sein. Wir haben aber nie etwas ähnliches gehört oder gelesen.

Das war anfangs auch meine Meinung. Bei näherer Nachforschung fanden sich dann aber doch solche Überlieferungen. Es zeigte sich, dass das Wissen um die „Umkehrungen“ des Sonnenlaufes nur verlorengegangen ist, da sich die fraglichen Ereignisse schon vor mehreren Jahrtausenden in frühgeschichtlicher Zeit zugetragen haben.

In der griechisch-römischen Antike war man immerhin noch im Besitz der alten Überlieferungen. Einen der wichtigsten Berichte über Sonnenbewegungen lieferte der griechische Geschichtsschreiber Herodot, der im 5. Jahrhundert v. Chr. lebte und auf seinen ausgedehnten Reisen u. a. Ägypten besuchte. Dort erfuhr er etwas sehr Merkwürdiges. Die ägyptischen Priester versicherten ihm nämlich, dass in historischer Zeit, seit Ägypten Königreich war, viermal die Sonne entgegengesetzt wie gewöhnlich aufgegangen sei: zweimal ging sie auf, wo sie jetzt untergeht, und zweimal ging sie unter, wo sie jetzt (auch) untergeht.

Viele gelehrte Leute haben diese bemerkenswerte Stelle im 2. Buche Herodots gelesen, aber sie haben sie nicht verstanden, und so ist man darüber hinweggegangen.

Ganz ähnlich schrieb auch Pomponius Mela, ein Schriftsteller des 1. Jahrhunderts im De situ orbis I, 9, 8:

Die Ägypter sind stolz darauf, das älteste Volk der Welt zu sein. In ihren verbürgten Annalen ... steht zu lesen, dass seit ihrem Bestehen der Lauf der Sterne viermal seine Richtung geändert hat, und dass die Sonne zweimal in dem Teil des Himmels untergegangen ist, wo sie heute aufgeht.

Geophysiker werden sich einig sein, dass die Erklärung für eine scheinbare Umkehr der Sonnenbewegung, von der in diesen Quellen die Rede sein dürfte, nicht in einer Umkehr der Erdrotation gefunden werden kann. Es ist unmöglich, dass die Erdumdrehung tatsächlich zum Stillstand kam, um anschließend in umgekehrter Richtung wieder einzusetzen. Das würde eine übergroße Zerreißprobe und Erhitzung für den Erdball bedeuten, wobei alles Leben ausgelöscht worden wäre. Man kann die antiken Texte, die von einer Umkehr der Sonnenbewegung oder von einem westlichen Sonnenaufgang sprechen, nur so erklären, dass in der Frühzeit der Menschheit, ja im frühen Ägypten noch, wiederholt eine kosmische Erdumkehrung vorgekommen sein muss.

Die einschlägigen Quellen sind nicht nur in Ägypten, nicht nur in der alten Welt zu finden, sondern auch in Altamerika. Verschiedene Quellen sprechen auch ausdrücklich davon, dass in einem früheren Zeitalter die Sonne im Westen anstatt im Osten aufgegangen sei.

TEVEL ist der hebräische Name der Welt, in welcher die Sonne im Westen aufging (nach Steinschneider), und es ist von 7 Zeitaltern das vorletzte gewesen (Ginzberg).

In der Neuen Welt hieß die Sonne, welche sich im Gegensatz zur heutigen Sonne von Westen nach Osten bewegte, TEOTL LIXCO (Seler). Der ägyptische Name für die westliche Sonne ist HARACHTE, und in Inschriften heißt es: „Harachte, sie geht im Westen auf“.9

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