Читать книгу Die Lady und der Admiral - Hans Leip - Страница 20
Der Jahrestag von Abukir.
ОглавлениеDie Engländer wohnten im deutschen Gasthaus zum Kaiseradler, der sich auf das frühere alte Zollhaus gesetzt hatte, indem Österreich einen Freihafen aus Triest machte. Die Königin hingegen stieg in der Osteria Grande ab.
Zufällig war gerade der erste August, Jahrestag der Schlacht, die vor zwei Jahren die Ägypten-Indien-Sehnsucht Bonapartes zerstört hatte.
Das Bologneser Hündchen, das der Schlacht zu Ehren auch Abukir getauft war und Aby gerufen wurde, trug eine weiss und rote Schleife und bekam eine Salami. Man trank Wein.
Und Fräulein Knight musste noch einmal die Verse hersagen, darin sie die weltbewegende Tat besungen hatte: „Britannias leader gives the dread command ...“
Britanniens Führer winkt, und gnadenlos
Gehorsam dem Befehl, schiesst Glut herauf;
Die wilde Berstung reist den Himmel auf,
Hoch saust die schwere Masse wolkenwärts.
Das Land erzittert vor dem grausen Stoss,
In eins erdröhnen Lüfte, Meer und Herz.
Den starren Pyramiden wird es kund,
Ihr Urgefüge schauert bis zum Grund.
Man wollte Nelson zu Ehren auch das italienische Lied singen auf die Melodie von den englischen Eichenherzen ... applaudi del gran Nelson la vittoria. Aber der Held winkte ab, da sein bester Freund, Sir William, nicht wohlauf war und schlafen musste.
Als Brace nun seinem Admiral beim Auskleiden behilflich war und leuchtenden Auges noch einmal des ungeheuerlichen nächtlichen Kampfes gedachte, schüttelte Nelson übermüdet den Kopf, und die tiefe Stirnnarbe von damals brannte rot. Ob es wahr sei, fragte er, dass der zehnjährige Sohn des französischen Oberbefehlshabers am Gefecht teilgenommen habe und umgekommen sei. Der treue Brace antwortete: „Jawohl, Euer Gnaden. Er hielt sich ja noch am Mast im Wasser und rief nach seinem Vater, und dann ist er uns ja aus den Augen gekommen.“