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Therapie der Migräne-Attacke

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Um es noch einmal klipp und klar zu betonen:

Absolutes Primat in der medikamentösen Behandlung eines Migräne-Anfalls kommt der Schulmedizin zu!

Punktum!

Unbenommen bleibt, ggfls. das eine oder andere biologische Arzneimittel miteinzubeziehen.

Bzgl. der nicht-arzneilichen Therapie kommt hingegen der seriösen biologisch-naturheilkundlichen Medizin der Vorrang zu.

Außerdem gilt es zu wissen und zu beachten, dass es zwar eine ‚Grundempfehlung‘ zur Behandlung gibt, die aber für den Migräne-Kranken „passgenau“ zugeschnitten werden muss.

Soweit als möglich, sollte sich die medikamentöse Therapie eins Migräne-Anfalls nach der „Leitlinie Therapie Migräne“ der Deutschen Gesellschaft für Neurologie e.V. vom 31.01.2018 richten.

Hinsichtlich der medikamentösen Migräne-Attacke-Therapie differenziere ich zwischen Anfällen von bis mittelschwerer Intensität und denen von schwerer/schwerster Stärke.

1. bis mittelschwere Migräne-Anfälle

Leitlinien-konform können zum Einsatz kommen:

Acetylysalicylsäure

Nicht-Steroidale Antirheumatika-Analgetika/NSRA

Sprechen die Migräne-Kopfschmerzen nicht auf diese Substanzen an, dann sollten zum Einsatz kommen:

Triptane () [Selektive 5-HT1B bzw. 1D-Rezeptor-Agonisten]

(Almotriptan – Eletriptan – Frovatriptan – Naratriptan – Rizatriptan – Sumatriptan – Zolmitriptan)

Anmerkungen:

Sumatriptan subcutan appliziert ist die wirksamste Therapie bei akuten Migräne-Anfällen!

Eletriptan und Rizatriptan sind die wirksamsten oralen Triptane!

NSAR (Nicht Steroidale Antirheumatika/Analgetika)

Die Kombination von Triptanen mit dem NSAR ‚Naproxen‘ hat sich als wirksamer herausgestellt gegenüber einer Triptan-Monotherapie!

Außerdem wirksam:

Mutterkornalkaloide/Ergotamine

[allerdings ist das Vorkommen von Nebenwirkungen gegenüber Triptanen erhöht]

Sie sind daber nicht mehr „First-Line-Therapeutics“. Triptane sind hier eindeutig überlegen.

Hinweise:

Die Wirksamkeit der Medikamente zur Therapie akuter Migräne-Attacken ist deutlich höher, wenn diese gleich mit dem Beginn des Anfalls eingenommen werden!

Die „Schwelle“ für die Entstehung eines „Medikamenten-Übergebrauch-Kopfschmerzes“ nach der International Classification of Headache Disorders/ICHD liegt für Triptane bei ≥ 10 Einnahmetagen/Monat über mindestens 3 Monate

Sonstige Medikamente:

Antiemetika

[gegen Übelkeit, Brechreiz, Verhinderung von Erbrechen]

(u.a. Metoclopramid/MCP, Dimendihydrinat, Alizaprid, Tropisetron (5-Hydroxy-Tryptamin-Antagonist), Onsansetron (5-Hydroxy-Tryptamin-Antagonist), Domperidon (Prokinetikum, Dopamin-Antagonist), Aprepitant (Neurokinin-Rezeptor-Antagonist), Skopolamin

2. schwere/schwerste Migräne-Anfälle

Leitlinien-konform können zum Einsatz kommen:

unverändere Therapie wie unter A.1.

Sumatriptan s.c.

Antiemetika i.m.

Migräne-Attacke-Therapie

nach Dr. med. Hanspeter Hemgesberg©

Infusions-Therapie

Trägersubstanz

Natriumhydrogencarbonat 8,4% (B Braun) 250 ml

davon 100 ml verwerfen

In die Trägersubstanz zugeben:

Perfalgan® 10mg/ml 50 ml (Brystol-Myers-Squibb)

(Paracetamol) – 1 Amp

Natrium muriaticum/chloratum D3 (DHU)

(Kochsalz) – je nach Klinik 1-2 Amp 1ml

Spigelia D4 (DHU)

(Wurmkraut) – je nach Klinik 1-2 Amp 1 ml

Calmvalera Injekt 2ml (Hevert)

(homöopath. Komplexmittel mit Wanzenkraut, Kokkelskörner, Ignatiusbohne, Passionsblume, metall. Platin, Baldrian, Zink-Valerianat, kleinblütiger Frauenschuh) – je nach Klinik 1-2 Amp 2ml

Serotonin Injeel (HEEL)

(homöopathisiertes Serotonin) – je Klinik 1-2 Amp

Petadolex® D3 (Weber & Weber)

(homöopath. Gewöhnliche Pestwurz/Petasites hybridus) – je nach Klinik 1-2 Amp

Vitamin C 1000 (Wörwag)

(reine Ascorbinsäure) – Infusionslösung 5ml 1x

Ds: in der Regel reicht 1x1 Infusion über 3 Tage

Hinweis:

Die orale Medikation muss auch bei der Infusionstherapie unverändert weitergehen.

Wichtig:

Tropfgeschwindigkeit zwischen 45-60 T/min

Empfehlung zur Infusion:

Sauerstoff-Inhalationsbehandlung

und (sofern vor Ort vorthanden)

Respiratorisches Biofeedback nach Prof. Dr. HansCarl Leuner

(oder eine andere Form des Biofeedback)

oder

Farb-Therapie nach Dr. Max Lüscher

Dazu für alle Schweregrade eines Migräne-Anfalls

Nicht-arzneiliche Behandlung

Genussmittel

Rauchen absolut einstellen – Alkoholika ebenso – Zuckerkonsum stringend reduzieren – Konsum von Bohnenkaffee und fermentiertem Schwartee ebenfalls

Ernährung

„leichte Kost“, d.h. deutlich basen-überschüssige, frische Vollwertkost mit reichlich frischem Gemüse und Obst, gedünstetem Fisch und ‚weißem‘ Fleisch, meiden von fett- und zucker-haltigen Speisen – keine (spät-)abendliche Mahlzeiten – keine Essenseinnahme unter Hetze, im Stehen – nur kleine Mahlzeiten-Portionen, dafür öfters essen –

Körperliche Aktivitäten

Heißt: soweit der Migräne-Anfall es zuläßt, insbesondere frühmorgens und abends, ein kleiner Spaziergang mit Atemübungen

Entschleunigung und Stress-Minderung

Der Hektik des Alltags (Beruf, Schule, Studium, Haushalt) wirkungsvoll begegnen; sich auf das Wesentliche und Wichtige beschränken. – Reizüberflutung drastisch reduzieren. – Dem (Altags-)Stress wirkungsvoll begegnen, heißt: Stress-Handling und Stress-Controlling. Ggfls. Entspannungsverfahren – Den Lebensalltag neu strukturieren – Aktivitäten in Vereinen, Verbänden, Organisationen in dieser Phase völlig einschränken - absolute Abschirmung gegen Licht und Lärm, kein Fernsehen, kein Radio, nich Lesen

Sonstige Maßnahmen

Meiden von grellem Licht und lauten Geräuschen (auch TV und Radio) – Meiden von größeren Menschenansammlungen – für ausreichende Ruhe- und Erholungs-Zeiten sorgen – Tragen von leichter, luftdurchlässiger Kleidung

Eine bewährte Empfehlung:

Bereits bei Migräne-Aura/-Prodromi und über die gesamte Dauer eines Migräne-Anfalls und noch einige Tage darüber hinaus hat sich die Anwendung bewährt von:

GoX – Sauerstoff-Inhalationsdose 6 L (allpharm / Internet)

[reiner medizinischer Sauerstoff]

Ds: 5-15 Atemzüge je Anwendung

TIPP:

Diese Sauerstoff-Inhalationsdose sollten Migräniker auf Reisen mit dabei haben!

Bewährte „Ratschläge und Empfehlungen“ als ‚Verhaltensweisen‘ bei einer Migräne-Attacke:

Es gilt zu wissen und (vor allem) zu beherzigen:

Während dieser Tage der Migräne-Attacke sind körperliche, geistige und seelische Be- und Überlastungen strikt zu meiden!

Das gilt auch hinsichtlich von „Außenreizen“: Lärm, grelles Licht aber auch belästigende/belastende Dämpfe und Gerüche...

Absolute Karenz (Enthaltsamkeit; wenn nicht schon sowieso aufgehört damit) ist in aller Regel geboten gegenüber „Rauchen-Alkohol-Bohnenkaffee-Schwarztee“!

[einige Migränekranke berichten immer wieder, dass bei ihnen das Trinken von Bohnenkaffee und mit geringerer Wirkung von Schwarztee die Migräne-Beschwerden lindert]

In dieser Zeit unbedingt auf leichte, frische Kost (s. Ernährung) achten und besonders den Verzehr von tierischen Fetten & tierischem Eiweiß strikt ein- und beschränken!

Ferner die tgl. Flüssigkeitsaufnahme auf mindestens 2,5 –3,0 L erhöhen!

Unbedingt für einen ausreichend langen und ungestörten Schlaf achten!

Evtl. kann hier ein pflanzliches Präparat (z.B. Kombination aus „Baldrian + Johanniskraut + Passionsblume“ oder Serotonin bzw. Melatonin u.a.m.) und bei schwereren Problemen auch ein chemisch-definiertes Arzneimittel kurzzeitig zur Anwendung kommen.

Sehr wichtig ist das ausreichende und auch gründliche (soweit als möglich) Durchbewegen an der frischen Luft - evtl. in den frühen Morgen- und/oder Abendstunden -…

In letzter Zeit wird darüber berichtet, dass eine Behandlung nachhaltige Besserung bringt mit einer relativ „neuen“ Therapie-Option und zwar mit der „Transkraniellen Magnet-Stimulation/TMS“ ().

[Stellungnahme der DTL (Dt. Tinnitus-Liga e.V.):

Die Anwendung dieses Verfahrens zur Behandlung von Migräne & Co. wird seit einigen Jahren an verschiedenen Universitäten im In- und Ausland untersucht. Die bisherigen Ergebnisse deuten darauf hin, dass es sich bei TMS um ein nebenwirkungsarmes Verfahren handelt und dass TMS bei einem Teil der behandelten Patienten zu einer Linderung der Migräne & Co.-Beschwerden führen kann. Es handelt sich bei der Anwendung der TMS jedoch noch um ein neuartiges Therapieverfahren in einem recht frühen Entwicklungsstadium].

Zuletzt noch Migräne-Therapie mit „Kalt-Laser“.

Am stärksten sind bei Migräne & Co. die Schmerzen ausgeprägt im Stirn-, Schläfen-, Hinterkopf- und Nackenbereich und auch an der Nasenwurzel und im Augenbereich.

Mit dem speziellern „Kalt-Laser“ erfolgt die Behandlung entweder lokal an den Schmerz-Arealen oder mittels Laser-Akupunktur. Bei den Kalt-Laser-Geräten ist eine Schädigung der Haut oder des darunbter liegenden gewebes nicht möglich. Die Wirkung des Kalt-Lasers beruht auf der Stimulierung vieler Stoffwechselprozesse in Körperzellen und nicht auf einer „Hitze-Anwendung“ wie bei einem in der Chirurgie verwendeten Laser.

Wie viele Behandlungen sind mit dem Kalt-Laser bei Migräne & Co. notwendig?

Die Gesamtdauer der Behandlung hat sich nach dem Verlauf der Krankheit zu richten. Zwischen 10 und 20 Behandlungen können bei schwerer Migräne erforderlich werden. I.d.R. kommen 1-2 Sitzungen je Woche zur Anwendung.

Migräne & Co.

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