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Grenzüberwindung kollektiven Lernens
ОглавлениеAls der Wunsch nach vertiefter fachlicher Reflexion größer wurde, suchten wir uns einen auswärtigen Lehrsupervisor. Dies wurde nötig, da uns die Reflexion unserer eigenen Dynamik allein immer stärker aus den Händen glitt. Im Laufe der Zeit stießen wir in unseren Supervisionen ebenfalls an Grenzen. Die komplizierte Institutionsdynamik fiel uns immer mehr auf und verlangte nach gewissenhafter Analyse. So holten wir uns den außenstehenden Supervisor immer häufiger und trafen uns weiterhin wöchentlich als Peergroup. Dies ging ungefähr zwei Jahre so, bis wir uns gemeinsam entschieden, als Ausbildungsgruppe weiterzumachen. Die Voraussetzungen waren günstig, da der Lehrsupervisor Erfahrungen in dieser Richtung hatte.
So haben wir uns in ziemlich konstanter Besetzung über fünf Jahre entsprechend unseren Bedürfnissen und Möglichkeiten eine selbstbestimmte Ausbildung zum Supervisor geschaffen. Im Nachherein muß ich sagen, dass es nicht leicht war, ohne festes Ausbildungsprogramm alle gruppendynamischen Klippen zu umschiffen, ohne dabei auf Grund zu laufen. Aber gerade dieser Prozeß der Selbstorganisierung ermöglichte einen ganz hautnahen Einblick in institutionelle Prozesse.