Читать книгу DAS Erste Große BetrugsOpferBUCH - Hedwig v. Knorre - Страница 29
Betrugsopfer - “besondere” Persönlichkeit?
ОглавлениеKommt ein Betrug ans Licht, steht gleich als erstes diese Zuschreibung im Raum, sofort. Fragen, Bemerkungen, Überlegungen zielen immer auf die Opfer. Ihr Konsens lautet “welche Persönlichkeitsanteile prädestinieren einen Menschen dazu, betrogen zu werden ?” Dabei schwingt mit: „Dummheit“ oder „schlechte Eigenschaften, unlautere Motive: das Opfer wird es schon verdient haben!“
Woher kommt das?
Dafür gibt es mehrere Ursachen. Hier die drei Wichtigsten.
1 Unbewusste Abwehr zum Selbstschutz. Zeugen eines Betrugs überfällt auf tiefer emotionaler Ebene wahres Grauen. “was, wenn ich einmal…!” Diese unbewusste Angst findet Sicherheit in dem Bestreben: “wenn es mir gelingt, bei den Opfern eine Eigenschaft zu definieren, die ich nicht habe, kann mir das nicht passieren!”
2 Implikation durch Täter. Mit Hilfe ihrer manipulativen Fähigkeiten implizieren Täter diese Sichtweise immer wieder aufs Neue, sogar als Angeklagte vor Gericht: „...so jemandem MUSS das doch passieren!“ Sie haben leichtes Spiel, da sie an innerste Ängste rühren. Das wissen sie. Auf diese Weise tarnen sie sich, lenken sie von sich ab – niemand schaut zum Täter! Sie lachen und können weiter machen.
3 Innere Entlastung. Wenn das Opfer eigentlich ein schlechter Mensch ist, bisher unbemerkt, hat es „gerechte Strafe“ verdient. Diese Sichtweise entlastet die Zeugen des Betrugsgeschehens.