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Wie konnte das passieren?

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„Was hat das Opfer falsch gemacht?“ fragen sich alle, die Opfer selbst wie die Umgebung und auch Juristen, Psychotherapeuten usw. Da findet sich natürlich immer etwas.

 Das Opfer hat etwas unterschrieben, ohne es genau zu lesen bzw. zu verstehen.

 Das Opfer hat etwas geglaubt, was ungewöhnlich klingt.

 Das Opfer hat die Kreditkarte aus der Hand gegeben.

 Das Opfer hat die Post nicht selbst aus dem Briefkasten in die Wohnung geholt.

 Das Opfer hat nicht genug kontrolliert

 Das Opfer ist z.B. dem Ehemann nicht täglich hinterher gefahren, „geht er auch wirklich zur Arbeit?“

 Das Opfer hat… lauter Dinge getan, die “man einfach nicht tut!”

Jucheirassa, die Fehler sind gefunden! Von nun an wird nur noch unterschrieben, was gelesen und verstanden wurde - von nun an wird nichts Ungewöhnliches mehr geglaubt - die Kreditkarte kriegt niemand anders mehr in die Hand - und die Post holt sich jeder selbst aus dem Briefkasten! So einfach ist das!

Oberflächlich betrachtet. Bei genauem Hinschauen wird’s schwieriger. Was ist, wenn jemand im Krankenhaus liegt? Wer holt dann das Geld aus dem Automaten, tätigt die nötigen Überweisungen, leert den Briefkasten? Nicht nur diese Extremsituation fordert Vertrauen zu Angehörigen und Nachbarn, sondern auch der ganz normale Alltag mit seinem Stress.

Mein Nachbar ist Lehrer. Er ist verheiratet und hat zwei Kinder. Er wollte ein Haus kaufen. Zusammen mit seiner Frau ging er zur Bank wegen des Kredits. Der Vertrag beinhaltete mehrere Seiten „Kleingedrucktes“. Mein Nachbar ließ sich erklären, was darin stand, und unterschrieb. Auch seine Frau unterschrieb. Obwohl sie „nur Bahnhof“ verstand. - Hätte seine Frau das Kleingedruckte mit nach Hause nehmen sollen? Hätte sie versuchen sollen, es zu verstehen? Dafür hätte sie ein halbes Studium gebraucht. Das hätte sie nicht geschafft, sowieso nicht und schon gar nicht neben Haushalt und Kindern her. Dann läge der Vertrag mit seinem „Kleingedruckten“ noch heute in der Küchenschublade und aus dem Hauskauf wäre nie etwas geworden.

Die “gefundenen Fehler” sind es also doch nicht gewesen. Genau die gleichen „Fehler“ werden nämlich täglich von sehr, sehr vielen Menschen begangen. In ihrem Fall sind es aber keine Fehler, denn sie haben mit normalen Menschen zu tun, nicht mit Betrügern. So könne sie diese “Fehler” jahre-, jahrzehntelang machen, ohne dass irgendwas Schlimmes passiert. Im Gegenteil: ihr Leben funktioniert, WEIL sie einander vertrauen, für einander Dinge tun und sich auf einander verlassen können!

DAS Erste Große BetrugsOpferBUCH

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